Online-Interview mit der Autorin Clara Gabriel

Vorbemerkung: das Interview habe ich ursprünglich für meinen Reiseblog "Michelangelos Reiseerinnerungen" geführt und jetzt für meinen neuen Blog "Michelangelos Bookblog" hier eingestellt!

Michelangelos Reiseerinnerungen

Zuerst möchte ich Danke sagen, dass Du liebe Clara Gabriel, Dich bereit erklärt hast, mit mir dieses Online Interview zu führen und dass ich es in meinem Blog posten darf.

Das Buch reiste mit, hier auf Mykonos

Schon seit Jahren, bin ich kreuzfahrtsüchtig und so blieb es im Laufe der Jahre nicht aus, dass ich vieles gelesen habe, was sich mit dem Thema beschäftigt. Magazine sind da natürlich an erster Stelle zu nennen, aber auch Bücher und Romane in denen die Kreuzfahrt eine Rolle spielen, gehören dazu. Und so bin ich auch mit Deiner Kollegin der Kreuzfahrtautorin Brina Stein in Kontakt gekommen und habe bei einem ihrer Gewinnspiele dein Buch "Rettungsring für zwei" gewonnen.

Das von Dir signierte Buch habe ich dann auf meine letzte Kreuzfahrt mitgenommen, es gelesen und ihm quasi die Welt vom Wasser aus gezeigt.

Michelangelos Reiseerinnerungen

Auf Deiner Homepage schreibst Du unter anderem, dass die Bücher Deiner Reihe Kreuzfahrt-Liebe, zu der der Roman gehört, die Leser*innen an Bord des fiktiven Kreuzfahrtschiffs Stella Maris, eine Art "Traumschiff 2.0" entführen. Weiter heißt es dort, das Du moderne Liebesromane für Frauen von heute schreibst. Durfte ich als Mann es denn dann überhaupt lesen? Was macht die Romane dieser Reihe denn aus und was macht sie für einen Mann interessant?

Als Autorin von Liebesromanen sind meine Zielgruppe naturgemäß Frauen, denn die stellen die größte Leserschaft dieses Genres dar. Trotzdem gibt es erstaunlich viele Männer, die ab und an zu einem Liebesroman greifen. Das beweist, dass die Geschichte genügend andere Elemente neben der zentralen Liebesgeschichte enthält, um trotzdem gut zu unterhalten. Wie es sich für ein echtes Kreuzfahrtschiff gehört, bevölkern eine ganze Reihe anderer Figuren die Stella Maris, denn ohne Crew kommt so ein Schiff nicht sehr weit. Es braucht also einen Kapitän, Offiziere, einen Sicherheitschef und natürlich auch Barkeeper und Kellner. Und natürlich gibt es in meinen Büchern auch die Mitreisenden, also die klassischen Archetypen, denen man auf einer Kreuzfahrt begegnet: Der Liegenreservierer, die sonderbaren Kabinennachbarn, den Büffet-Plünderer… Eben Gäste, die jeder kennt, weil man sie selbst schon getroffen hat.

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Aber lass mich jetzt zunächt einmal zu Dir kommen. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Was inspiriert Dich und woher nimmst Du Deine Ideen?

Ich habe als Kind schon geschrieben und mir Geschichten ausgedacht. Aber richtig ernst wurde es erst, als mir vor ein paar Jahren eine historische Postkartensammlung aus den Jahren 1905-1913 in die Hände gefallen ist. Durch Zufall stellte ich fest, dass fast alle Karten an die gleiche Person adressiert waren: Dora Neumann, wohnhaft in der Reconquista 322 in Buenos Aires. Das hat mich fasziniert und ich habe mich gefragt, was eine Deutsche dort zu der Zeit gemacht hat? Ich habe viel recherchiert und wenig bis nichts herausgefunden. Deshalb kam dann irgendwann die Idee auf, mir ihre Geschichte selbst zu erzählen, denn sie hat mir keine Ruhe gelassen. Also habe ich mich hingesetzt und zu schreiben begonnen. Heraus gekommen ist mein historischer Debütroman "Postkarten an Dora", der im Juni 2017 erschienen ist.

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Möchtest Du den Leserinnen und Lesern meines Blogs etwas darüber erzählen, wie man sich den Arbeitsalltag der Autorin Clara Gabriel vorzustellen hat?

Die Autorin Clara Gabriel hat, wie die meisten Autoren, einen ganz normalen "Brotjob", wie das in der schreibenden Zunft heißt, denn irgendwo mit muss man seine Brötchen verdienen. ;) Deshalb entstehen meine Bücher hauptsächlich abends und am Wochenende, da schreibe ich aber dann auch schon mal acht Stunden am Stück durch.

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Sicherlich erinnerst Du Dich noch an den Tag, als Du Dein erstes druckfrisches Buch in Händen gehalten hast. Kannst Du uns beschreiben, wie das für Dich gewesen ist? Was ist Dir dabei durch den Kopf gegangen?

Das erste eigene Buch in den Händen zu halten ist ein unbeschreibliches Gefühl. Viele Autoren nennen es auch ihr "Buchbaby", denn der Entstehungsprozess hat wirklich einiges mit einer Schwangerschaft gemeinsam. Man sitzt monatelang einsam am Schreibtisch und darauf folgt die sehr intensive, anstrengende Zeit kurz vor der Veröffentlichung: Lektorat, Korrektorat, Druckfahnen Korrektur lesen. Dann heißt es Warten und Bibbern, während das Buch im Druck ist, ob auch alles klappt? Wenn es dann endlich da ist und alles passt und sitzt, macht das schon stolz. Gleichzeitig zweifelt man aber auch, denn nun heißt es, das Buch in die Welt zu entlassen und man stellt sich jedes Mal aufs Neue die Frage: Wird es den Lesern gefallen?

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Das eigene Kind in die Welt zu entlassen ist ja auch oft nicht einfach und man fragt sich, ob man bei der Erziehung alles richtig gemacht hat und ob das Kind in der Welt zurecht kommt.

Inzwischen (seit Dezember 2018) ist auch der zweite Band der Reihe "Kreuzfahrt-Liebe" erschienen. Kannst Du meinen Leserinnen und Lesern kurz verraten, worum es darin geht? Und dürfen wir uns auf weitere Bücher der Reihe freuen?

Im zweiten Band der Reihe Kreuzfahrt-Liebe dreht sich alles um die Karrierefrau Victoria und den Bord-Comedian David Baum. Sie will eigentlich nur ein bisschen abschalten und Weihnachten nicht allein unterm Baum hocken und er ist als Stargast für die Weihnachts- und Silvester-Reise gebucht. Dumm nur, dass die beiden schon vorher aneinander geraten sind und sich eigentlich nicht ausstehen können. Da sind Konflikte also vorprogrammiert und auf einem Kreuzfahrtschiff kann man sich bekanntlich nicht gut aus dem Weg gehen. 

Band 3 der Reihe Kreuzfahrt-Liebe ist in Arbeit und erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2020.

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Und jetzt kommt in Kürze Dein neuestes Werk heraus. Möchtest Du uns schon verraten worum es in dem Roman geht?

Ja, genau. Im Oktober erscheint der erste Band meiner neuen Buchreihe Heavenfield Hearts. Schauplatz der Reihe ist der Ort Heavenfield, eine typisch amerikanische Kleinstadt am Rande der Smoky Mountains. Diesmal wird es also thematisch in die Berge gehen, statt ans Meer. Trotzdem darf auch in diesem Buch ein gewisses Fernweh-Feeling nicht zu kurz kommen, schließlich will ich meinem Motto "Reisegeschichten mit Herz" treu bleiben.

Passend zum Herbst wird es daher sehr kuschelig und gemütlich. Meine Leser*innen dürfen sich auf den Indian Summer im Osten Tennessees, Männer in Holzfällerhemden, Schwarzbären und knisterndes Lagerfeuer freuen.

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Interessant finde ich auch das Blog Team. Was hat es mit Claras Crew auf sich?

Claras Crew ist mein Team aus (Buch-)Bloggern, die mich bei meinen Neuerscheinungen unterstützen, indem sie darüber auf ihren Blogs oder Facebook-Seiten berichten. Wir sind ein bunter Haufen leseverrückter Frauen aus ganz Deutschland im Alter zwischen 30 – 55 Jahren und haben eine Menge Spaß zusammen. Mittlerweile ist die Crew auf 46 Mitglieder angewachsen. Viele der Crewmitglieder kenne ich inzwischen auch persönlich, da wir uns auf Buchmessen getroffen haben. Letztes Jahr gab es zum Beispiel auf der Frankfurter Buchmesse ein Crew-Treffen inklusive Foto-Shooting mit Matrosenhütchen und Sekt. Der persönliche Kontakt, sowohl zu den Bloggern, als auch zu meinen Lesern und Fans ist mir sehr wichtig.

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Ich weiß von vielen Deiner Autoren Kolleginnen und Kollegen, bei denen das Thema Kreuzfahrt eine Rolle spielt, dass sie selbst oft auf Kreuzfahrt gehen und auch Lesungen dort abhalten. Ist das bei Dir ähnlich? Und wie denkst du darüber, dass uns Kreuzfahrern immer wieder vorgeworfen wird, wie umweltschädlich diese Art des Reisens ist?

Ja, ich bin selbst auch eine Kreuzfahrt-Verrückte. Meine erste habe ich im Jahr 2003 gemacht, ganz klassisch, eine Woche Mittelmeer zum Reinschnuppern. Das Kreuzfahrt-Virus hat mich sofort erwischt, deshalb habe ich seitdem noch genau zwei Mal Landurlaub gemacht und komme inzwischen auf 29 Schiffsreisen. Am liebsten mag ich Transreisen mit vielen Seetagen, wenn die Schiffe in ein neues Zielgebiet überführt werden. Mit freiem Blick aufs Meer kann ich wunderbar abschalten, und natürlich läuft mir dort auch immer wieder die ein oder andere Figur zu, ich lasse mich da durchaus von der Realität inspirieren. ;)

Leider hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit, an Bord eines Kreuzfahrtschiffs zu lesen. Das wäre schon ziemlich cool, denn ich gehöre zu den Autoren, die gerne und oft lesen. Viele Autoren scheuen den direkten Kontakt zum Publikum, aber mir macht das wirklich Spaß. Wenn ich bei meinen Lesungen merke, die Zuschauer amüsieren sich gut und haben einen schönen Abend, dann gibt mir das total viel zurück.

Ach ja, da war ja noch die Frage nach dem Umweltaspekt. Natürlich mache auch ich mir Gedanken darüber, ob es okay ist, Fernreisen zu unternehmen und würde es begrüßen, wenn die Reedereien sauberere Antriebe und Filtersysteme einsetzen würden. Man darf aber bei all dem aktuellen Kreuzfahrt-Bashing nicht vergessen, dass es sich bei Kreuzfahrtschiffen um die saubersten Schiffe handelt, die auf den Weltmeeren unterwegs sind und die insgesamt unter 2% des weltweiten Schiffsverkehrs ausmachen. Solange nur halbvoll beladene, mit Schweröl betriebene Containerschiffe durch die Gegend gondeln, um Turnschuhe, Jeans und Plastik-Schnickschnack aus Asien herbeizuschaffen, finde ich es ziemlich müßig, über die Kreuzfahrtindustrie und die Touristen zu schimpfen.

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Gibt es zum Schluss noch etwas, was Du mir bzw. meinen Bloglesern mitteilen möchtest?

Ich bedanke mich für das Interview, das hat großen Spaß gemacht. Und vielleicht begegnen wir uns ja mal zufällig an Bord eines Schiffes. Sprecht mich gerne an, ihr findet mich in der Nähe einer Bar und erkennt mich am Latte Macchiato-Glas in der Hand, optional auch eine Maracuja-Schorle.

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Da auf Deiner Homepage steht, dass Du das Reisen liebst, möchte ich Dich bitten mir die nachfolgenden Fragen kurz mit einem Wort ganz spontan zu beantworten

Handy oder Kamera? Inzwischen Handy

Fluss oder Meer? Meer!!!

Spitzbergen oder Seychellen? Kenne ich beides noch nicht, also: Beides!

Amazonas oder Rhein?
Amazonas

New York oder Vancouver?
Big Apple

Insidepassage Kanada oder Panamakanal?
Panamakanal

Santorini oder Mallorca?
Santorini, da war ich noch nicht.

Mittelmeer oder Karibik?
Karibik

Pyramiden von Gizeh oder Ring of Broadgar?
Alles, bloß nicht Gizeh. ;)

Schären vor Stockholm oder norwegische Fjorde?
Beides toll.

Zur Rezension ihres Buches "Postkarten an Dora" geht es hier.

Michelangelos Reiseerinnerungen

Vielen Dank liebe Clara Gabriel für das offene und ehrliche Interview und ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg als Autorin und dass Du weiterhin viel auf Deinen Reisen erlebst und Deine
Leserinnen und Leser durch Deine Bücher daran teilhaben lässt. Und vielleicht sieht man sich mal auf einer Lesung, wenn Du in der Nähe von Köln bist.

Ich werde dann noch die Links zu Deiner Homepage und weitere Kontaktdaten noch hinzufügen, damit die Leserinnen und Leser dies schnell finden. Wer noch mehr über Clara Gabriel erfahren möchte, wird dort sicherlich fündig. Dort erfährt der User auch etwas über ihren Blog.

Kontakt:

Homepage: https://claragabriel.de/clarahome.html
Mailadresse: post@claragabriel.de

Mail: post@claragabriel.de

Facebook: https://facebook.com/ClaraGabrielAutorin
Instagram: https://instagram.com/claragabriel_autorin
Homepage: https://claragabriel.de

Die Kontaktdaten wurden mit der Erlaubnis der Autorin hier eingestellt.

Anmerkung: in Kürze erscheint der dritte Band (Sommer/Herbst) der Kreuzfahrtliebe Reihe
"Caipri-Küsse und andere Katastrophen" und im Zuge dessen haben sowohl der erste, als auch der zweite Roman neue Cover erhalten. Zudem bekam der zweite Roman einen neuen Titel und heißt jetzt "Küss mich Du Komiker".

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