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Dienstag, 16. November 2021

Dennis Kornblum - Martin Hais GENERATION Z

Inhalt und Klappentext:

Brutale Morde an Teenagern machen den Stadtbezirk Quarrenberg unsicher. Ein durch eine Horrormaske verhüllter Todesschütze hinterlässt Zettel am Tatort, die mal mit einem antiken Zitat, mal mit einem merkwürdigen Aphorismus beschrieben sind. Die Polizei glaubt, dass es um Drogen geht, doch der autistische Fachlektor und Psychologe Martin Hais hat eine andere Vermutung. Er entdeckt einen alten Manuskriptauszug in seinem Schrankfach, bei dem er aufgrund darin enthaltener Textstellen einen Zusammenhang zu den Tatortbotschaften sieht. Während der ermittelnde Kommissar Wójcik daran wenig interessiert ist, wird die aufgeweckte, extrovertierte Kioskbesitzerin Ina Ruíz, eine Zeugin des letzten Mordanschlags, die dem Killer bereits gegenübergestanden hat, auf Martins Theorie aufmerksam. Schließlich überredet sie ihn, mit ihr zusammen auf eigene Faust zu ermitteln, und Martin nimmt eher widerwillig eine große Herausforderung an: die Überwindung tiefsitzender Ängste, die sich nicht nur auf die Gefahr erstrecken, die von der Jagd auf einen Serienkiller ausgeht, sondern auch auf die enge Zusammenarbeit mit einer attraktiven weiblichen Person

 

 

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Die Schnipsel:

Angespannt sah er sich um. Er spürte ein starkes Kribbeln, als flatterten lauter Fledermäuse in seinem Brustkorb herum. Um ihn herum schien es menschenleer zu sein, kein Augenpaar war auf ihn gerichtet. Flink wieselte er über die Rasenfläche des Stadtparks und schlug sich in ein großes Buschgehege, wenige Meter von einem Teich entfernt, dessen dunkles, grünblaues Wasser im Mondlicht glitzerte.
 
Ansonsten war alles an ihm vorbeigerauscht, die Einzelheiten ihrer Geschichte, die Details ihrer Symptomatik waren in seiner Nervosität untergegangen. Er hatte sich ständig abgelenkt gefühlt, von ihren Augen, ihrem Mund, der Art, wie sie sprach, sodass es ihm nicht möglich gewesen war, dem zu folgen, was sie sagte.

Er nahm seinen Rucksack ab, öffnete ihn und vollzog die mittlerweile eingeübte Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling, vom unscheinbaren Beobachter zum Engel des Todes. Und als er den weißen Schutzanzug, die blutige Horrormaske, die Handschuhe und die alten Schuhe angezogen hatte und seine Glock, geladen und feuerbereit, in seiner Rechten hielt und mit der Linken sanft über den Lauf strich, überkam ihn wieder dieses betörende, elektrisierende Gefühl, endlich eine Bedeutung auf dieser Welt zu haben. Er konnte über das Schicksal von Menschen entscheiden, über ihr Leben, indem er es ihnen ließ oder nahm.
 
Heute blieben die Leben der Unwürdigen, die sich nicht nur hier im Keller verteilten, sondern überall in dieser Stadt durch die Straßen liefen, verschont. Doch schon bald würde für einige von ihnen die letzte Sekunde gekommen sein, der letzte Augenblick, bevor das Herz zu schlagen aufhörte und sie in eine Welt dahinglitten, die vielleicht ein ewiges Nichts war, vielleicht eine weiterführende andere Art von Sein, jedenfalls nicht mehr diese Welt; hier konnten sie dann keinen Schaden mehr anrichten.
 
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Die Autorenvita:


Dennis Kornblum, geboren am 03. November 1980 in Frechen, studierte ein paar Semester Psychologie, bevor er 2005 aufgrund depressiver Verstimmung in die Uni-Klinik in Bonn kam, kurz darauf in ein Übergangswohnheim für psychisch Kranke. Mit der Diagnose Asperger-Syndrom im Jahr 2007 wurden in ihm selber und in seiner Familie die Weichen für ein besseres Verständnis seiner Probleme im Alltag gestellt. Dennoch kam er im selben Jahr in ein Langzeitwohnheim, in dem er fast neun Jahre blieb. Im März 2016 zog er in eine eigene Wohnung in Bonn-Bad Godesberg.

Nachdem er sich bis zu seinem 22. Lebensjahr intensiv mit Literatur und dem eigenen Schreiben beschäftigt hatte, folgte eine lange Zeit, die von gänzlich anderen Spezialinteressen dominiert war. Im Frühjahr 2019 besann er sich schließlich wieder auf seine schriftstellerischen Wurzeln zurück und begann mit der Arbeit an dem Roman  "Die goldene Ananas", der am 9.12.2020 bei Tredition erschien und in dem er seine Schwierigkeiten im sozialen Kontakt und seiner praktischen Lebensführung literarisch verarbeitete. 

 

"Martin Hais – Generation Z" ist sein zweiter Roman. Auch hier übernimmt wieder ein Asperger-Autist die Rolle des Protagonisten, und es werden einige Einblicke in eine autistische Lebens- und Denkweise gegeben, diesmal eingebettet in eine Kriminal- bzw. Thriller-Handlung.



  
 

 

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