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Clara Gabriel - Postkarten an Dora

Im Schatten des Ombú-Baums unter dem Kreuz des Südens sitzt Dora und und war einfach glücklich! So endet das Buch "Postkarten an Dora" von Clara Gabriel.

Aber bis dahin ist es für sie ein weiter Weg, der gepflastert ist mit Träumen, mit Applaus und Freundschaften, aber auch mit Terror und Leid, mit Erpressung und Ausbeutung und vielen weiteren schier unaussprechlichen Dingen. Und mit viel Erotik.

Über siebeneinhalb Jahre vom Januar 1905 bis zum Juli 1912 spannt die Schriftstellerin den Bogen der Geschichte, der vom Provinznest Schleusingen in Thüringen, über Erfurth in die britischen Metropole London bis hin nach Argentinen und dort nach Buenos Aires reicht und noch weiter darüber hinaus.

Clara Gabriel aber spricht sie nicht nur aus, diese unausprechlichen Dinge, nein sie schreibt sie auch nieder. Dabei verfasst sie ihr Buch "Postkarten an Dora", in einer manchmal klaren, manchmal auch ausschmückenden fast blumigen Sprache.

Dora ist noch lange nicht volljährig; sie fühlt sich, besonders nach der Beendigung der Schule eingeengt, ja nahezu eingezwängt. Und das liegt nicht nur an dem Provinznest in Thüringen, in dem sie aufgewachsen ist, und nicht nur an der Kleidung, die Frauen, auch die ganz jungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu tragen pflegen, ja tragen müssen. Das liegt auch an der Erziehung ihrer Eltern. Und zu dieser Erziehung gehört wie selbstverständlich auch der Rohrstock dazu. Dora fühlt sich eingeengt, beinahe eingesperrt. Ihr Vater besteht darauf, dass sie Lehrerin wird, ihre Mutter, die einen Beruf für eine Frau unnötig hält, sähe sie lieber verheiratet. Und Dora? Dora möchte, das ist ihr Wunsch, ja ihr sehnlichster Traum, sie möchte Schauspielerin werden, eine berühmte Schauspielerin. Und daher ist es ihr Ziel, diesen dort zu verwirklichen, wo das ihrer Meinung nach, am besten möglich ist, nach Amerika zu gehen.

Aber es nützt nichts, sie soll, ja sie muss nach Braunschweig ins Lehrerinnenseminar und ihr Vater, der ihr nicht wirklich traut, hat einen Begleiter für sie bestellt, der sie dorthin bringen soll.

Vorher aber wird sie einige Tage bei dessen adliger Familie verbringen. Schon die Zugfahrt dorthin wird zu einem kleinen Abenteuer. Und Dora sinnt nach Flucht. Aber selbst wenn ihr das gelingen sollte, wie soll sie sich allein durchschlagen? Ihre Papiere und ihr Geld, hat ihr Vater diesem Begleiter Alfred von Nathusius gegeben. Er ist einige wenige Jahre älter als Dora und von ihr regelrecht faziniert, ja er hat nur Augen für sie.


In seinem Elternhaus, gelingt es Dora irgendwie ihn zu übertöpeln und in den Besitz ihres Geldes und ihrer Papiere zu gelangen und zu flüchten. Ja es ist eine Flucht und Alfred ist ihr nahe auf den Fersen. Aber Dora gelingt es ihm zu entkommen. Sie lernt Martha kennen und mit zusammen kommt sie nach London. Alfred der vermutet, dass sie nach Amerika will, verliert ihre Spur.

Und Dora? In London ist ihr Geld bald weg, aber sie schafft es tatsächlich auf die Bühne. Es ist zwar nur die kleine Bühne einer Bar, aber Dora wähnt sich am Ziel. Aber als Chormädchen allein ist nicht genug zu verdienen und daher muss sie in den Räumen hinter der Bühne zu den Männern, die sich zahlreich bei Auftritten der "Schauspielerinnen" Appetitt geholt haben.

Irrungen und Wirrungen begleiten Dora. Sie will immer noch auf eine richtige Bühne, aber das ist schier nicht möglich.

Aber sie lernt Edward kennen und durch ihn dessen Freund Jack. Jack ist der Sohn eines englischen Earls. Und Jack wird Dora begleiten. Zunächst in London, wo Edward als Banker angestellt ist. Was Dora zunächst nicht weiß, bald aber ahnt, ist dass Edward eher dem männlichen Geschlecht zugeneigt ist, als dem weiblichen. Und ganz besonders ist es Jack, der es ihm angetan hat. Jack aber ist ein Lebemann und wirklich nur den Frauen zugeneigt. Dora ist unsterblich in ihn verliebt. Sie werden ein Paar. Oft verbringen sie die Nächte zu dritt in einem Bett.

Aber Dora gelingt es nicht wirklich von ihrer Rolle als zweitklassige Schauspielerin in Sängerin loszukommen, auch wenn es ihr scheinbar immer mal wieder zu gelingen scheint.

Es folgen viele Irrungen und Wirrungen, die sie letztendlich in die Fänge von brutalen Zuhältern und Mädchenhändlern zwingen.

Irgendwann wird Edward von von London nach Argentinien versetzt und nicht lange danach folgen ihm Jack und Dora.

Dora glaubt, Edward liebe sie so wie sie ihn. Aber der, eine Lebemann wie er im Buche steht, sucht nur sein Vergnügen und er ist ruhelos. Nichts und niemand hält ihn lange an einem Ort, auch Dora nicht, er reist monatelang durch die Weltgeschichte, taucht wieder auf und wieder verfällt Dora seinem Scharm und landet wieder mit ihm im Bett.

Clara Gabriel beschreibt das alles wirklich spannend und lesenswert.

Auch den Teil der Geschichte als Edward und Jack während einer Autofahrt im Rolls Royce von Jack, diesem seine Liebe gesteht und sie nach dem Geständnis einen schweren Unfall haben, an dessen Folgen Edward verstirbt.

Schwer geschockt reisenDora und Jack an. Dora erlebt den nächten Schock, als sie dort auf Alfred von von Nathusius trifft, der auf dem Landgut angestellt ist. Die Tage bis zur Beerdigung erlebt sie wie in Trance. Nach der Beisetzung muss Jack ihr versprechen, sie nie mehr allein zu lassen. Doch nach einer weiteren, letzten gemeinsamen Nacht, muss sie am nächsten Morgen feststellen, dass sie andere Seite ihres Bettes kalt und leer ist. Jack ist weg und kommt auch nicht wieder.

Als Dora merkt, dass diese Liebesnacht nicht folgenlos geblieben ist, befindet sie sich längst wieder in den Fängen der brutalen Menschenschinder.

Wird sie ihr Kind auf die Welt bringen?
Wird sie noch ihr Glück finden und wenn ja mit wem?









Ein Interview mit Clara Gabriel mit vielen interessanten Einblicken in ihr Schriftstellerleben findet ihr unter:

Online-Interview mit Clara Gabriel



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2 Kommentare:

  1. Ach ja, dieses schöne Buch liegt ja auch noch auf meiner Leseliste! Liebe Grüße Brina

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  2. Vielen Dank für die tolle ausführliche Buchbesprechung, lieber Michael. Es freut mich wirklich sehr, wenn dich mein Buch gut unterhalten hat.
    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Clara

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