Puh, was soll ich zu diesem Buch sagen? Ich bin hin und her gerissen. Ich bin Fitzek-Fan und hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und noch mehr habe ich mich darüber gefreut, dass mir der Droemer Verlag das Buch als Rezension-Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank dafür.
Der Anfang hat mich wirklich gefesselt. Dieser Teil des Thrillers las sich für mich wirklich flüssig. Spannend und kurzweilig waren die ersten Kapitel. Die kurzen, oft sehr kurzen Kapitel, wechseln immer aus der Sichtweise der Protagonisten Jules Tannberg am "Heimweg-Telefon" und Klara, die die Nummer des Heimweg-Telefons gewählt hat (oder doch nicht?) um nicht alleine zu sein, hin und her. Auch einige Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sind hier vorhanden. Und die Cliffhanger am Ende eines Kapitels steigern die Vorfreude auf den Moment, wo und wie es dort weitergeht.
Aber je weiter ich lese, um so unsicherer werde ich, was ist hier Wirklichkeit, was ist so wie es scheint und was nicht? Geht es wirklich um die Begleitung einer Frau auf dem nächtlichen Weg nach Hause?
Was jetzt so klingt, als ob gerade diese Zweifel beim Lesenden zur Spannung beitragen, bei mir bewirkt es, je weiter ich lese, das Gegenteil.
Die Kapitel lesen sich für mich zunehmend zäher, ich will nicht sagen langweilig, aber ich komme ich nicht mehr so recht weiter. Die Spannung flacht für mich mehr und mehr ab, wird beinahe mittelmäßig. Das Thema "Begleitung auf dem Weg nach Hause" tritt dabei zunehmend in den Hintergrund und das Thema "Gewalt an Frauen" in den Vordergrund. Und diese Gewalt wird sehr drastisch beschrieben, sie ist brutal, beinahe sogar außergewöhnlich brutal.
Dazu kommt, dass ich mich immer häufiger gefragt habe, wer ist überhaupt wer. Ist hier überhaupt noch irgend etwas so, wie es scheint. Und das trifft auch auf die brutalen Szenen der Gewalt an Frauen zu. Finden diese wirklich so statt, oder gibt es sie nur in der Vorstellung der Protagonistin?
All das trägt, zumindest für mich, nicht dazu bei, den Lesefluss aufrecht zu erhalten.
Leider muss ich für mich sagen, dass ich dieses Buch von Sebastian Fitzek als eines seiner schwächeren empfinde. Es ist nicht schlecht, aber mich hat das Buch, im Gegensatz zu vielen anderen von ihm, nicht gepackt.
Dennoch sollte jeder für sich selbst entscheiden, was ihm das Buch bedeutet, jeder wird sich dazu seine eigene Meinung bilden müssen. Lasst Euch also nicht von meiner Meinung beeinflussen, denn es gibt genügend Leserinnen und Leser, denen das Buch gefallen hat. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber dazu sollte man es auch selbst lesen, und sich danach seine Meinung bilden.
Schickt mir gerne Eure Meinung zu "Der Heimweg" als Kommentar. Ich freue mich darauf.
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