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Donnerstag, 27. Januar 2022

CHRISTINA SCHWARZ - In dubio pro reo?

Nach dem ich das Buch "In dubio pro reo?" von Christina Schwarz hier schon als Schnipsel vorstellen durfte, folgt nun meine Rezension über dieses Buch.

Link zur Buchvorstellung  ⏩⏩⏩

 

Zum Inhalt (Klappentext)

Wann beginnt Schuld? Der investigative Journalist Florian Schwarz nimmt frustriert eine vorübergehende Auszeit von seiner Arbeit und stolpert dabei in einem alten Artikel über ein Gerichtsverfahren vor zehn Jahren, der ihn augenblicklich aus seiner Resignation reißt. Zuerst verwundert über den damaligen Prozessverlauf, ertappt er sich dabei, wie er sich immer mehr über die Ungerechtigkeit einer blinden Justiz empört, wie er sie diesem Verfahren testiert. Seine verbissene Recherche zu dem Fall aber setzt auf einmal Ereignisse in Gang, die er sich dramatischer nicht hätte vorstellen können.

Taschenbuch Seitenzahl 300
Preis: 11,80 €
eBook
Preis:2,99 €
ISBN: 978-3-96698-178-1

 

Den Rechtsgrundsatz "In dubio pro reo" - Im Zweifel für den Angeklagten hat wohl fast jeder schon einmal gehört und genauso wird ihn wohl fast jeder befürworten. Oder gibt es einen unter uns, der ihn in Frage stellt?


Du möchtest das Buch lesen? Dann klicke auf das Buchsymbol und hol es dir nach Hause!

 

Meinung:

Auch ich befürworte ihn, diesen in meinen Augen wichtigen Rechtsgrundsatz Ich bin grundsätzlich für ihn! Auf jeden Fall war ich es, bevor ich das Buch gelesen habe, welches ich als Krimi angesehen habe. Aber ist es überhaupt ein Krimi? Ist das grundsätzlich jetzt schon eine Einschränkung meiner Meinung?

Was mir erst nach der Lektüre so richtig bewusst wird, ist, dass das Buch gar nicht In dubi pro reo heißt. Der Titel des Buches lautet In dubi pro reo? Das kleine unscheinbare Fragezeichen ist mir nämlich vor der Lektüre gar bewusst geworden. Aber was hat es damit auf sich? Was bedeutet dieses Fragezeichen?

Ich will hier nicht zuviel von der Geschichte verraten um nicht zu spoilern. Deshalb nur so viel:

Einer der Protagonisten hat durch Faustschläge seinen Widersacher verletzt und dieser ist später im Krankenhaus gestorben.

Vom Gericht wurde er, auf Grund seines Alters noch nach Jugendstrafrecht, zu einer geringen Bewährungsstrafe verurteilt, unter anderem auch durch das Gutachten eines Arztes und mit Einwilligung der Staatsanwaltschaft.

Als der Journalist Jahre später auf den Fall aufmerksam wird und nicht verstehen kann, warum hier eine so geringe Strafe verhängt wurde, lösen seine Nachforschungen eine nicht vorhersehbare Ereignissekette aus. In diese werden nicht nur er selbst, sondern auch der Richter, der Staatsanwalt, der Täter, die inzwischen zur Alkoholikerin gewordene Witwee des Opfers, dessen Sohn und weitere Personen verwickelt. 


Noch mehr Bücher von Christina Schwarz

 

Fazit:

Christina Schwarz ist hier ein bis zum Schluss fesselndes und spannendes Buch gelungen. Erst fast ganz am Ende merkt der Leser (Achtung Spoiler), dass hier fast die ganze Handlung nicht so ist, wie es über die ganzen Seiten den Anschein hatte. 

Und an dieser Stelle, habe ich angefangen, über das Rechtsprinzip, das auf dem Cover des Buches steht, nachzudenken, und tue es, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin immer noch! Und genau das hat, behaupte ich mal, hat die Autorin mit diesem Buch auch beabsichtigt. Ja an dieser Stelle, ist mir dann auch das Fragezeichen bewusst geworden.

Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, regt zum Nachdenken an, ja es erweitert, wie ich es auch schon in einer anderen Rezension gelesen haben, den Horizont!

Mehr will ich hier aber gar nicht schreiben, sonst spoilere ich wirklich zu viel. Nur, dass ich neben den Genres Krimi und Thriller hast geneigt bin noch Rechtsratgeber und irgendwas mit Psycho..... zu schreiben.

 

 

Das sagt die Autorin über sich selbst 
(vom Blogger redaktionell gekürzt)  
 

Ich schreibe die Anderlech-Psychokrimis, von denen es bisher bereits sechs Bände gibt (der siebte Band ist derzeit in Arbeit), die aber alle unabhängig voneinander zu lesen sind, weil sie in sich abgeschlossen sind. Es handelt sich um eine Reihe regionaler Kriminalromane aus dem bayerischen Wald mit einem immer gleichen Team um den Ermittler Paul Anderlech. 
 
Daneben schreibe ich aber auch Gedichte und Flash Fictions Von Beruf bin ich Diplom-Pädagogin und Psychotherapeutin nach HPG (Heilpraktikerin) und habe viele Jahre in dieser Eigenschaft eine eigene psychotherapeutische Praxis geführt, die ich mittlerweile für das Schreiben aufgegeben habe. Nichtsdestotrotz spielt die Psychologie für mich weiterhin eine zentrale Rolle und dementsprechend lebt sie auch in meinen Büchern weiter. Die Romane nehmen den Leser in menschliche Abgründe mit. Ich bin verheiratet, habe einen erwachsenen Sohn und wohne im Großraum München.
 
Geboren und aufgewachsen bin ich jedoch in Deggendorf im bayerischen Wald. Daher sitzt mein Paul Anderlech auch in einem Kommissariat in Zwiesel, also in einer niederbayrischen Kleinstadt, die ich deshalb ebenfalls sehr gut kenne, wie die Menschen aus dieser Region ganz generell. Aber da dieser Kommissar ein sehr unkonventioneller und neugieriger Mensch ist, halten ihn auch Vorschriften und behördliche Zuständigkeiten nicht davon ab, weit darüber hinaus zu ermitteln. Und so finden sich die Schauplätze auch in Regenburg, München, Köln und und und … Das Genre Krimi bietet mir ein faszinierendes Feld, in dem Elemente des klassischen Romans wie Komik, Spannung und Gesellschaftskritik gleichermaßen enthalten sind, und genau das macht es für mich schriftstellerisch so ungeheuer interessant und vielseitig. Das Spielen mit der Sprache als einem Mittel einer wunderbaren Verbindung mit dem Leser erlebe ich beim Schreiben immer.

 

Die Angaben, die die Autorin weiter über sich selbst macht, sind so vielfältig und umfangreich, dass ich auf diese sehr interessanten und lesenswerten Angaben auf ihrer Website aufmerksam machen möchte, die ihr über erreichen könnt. Also los, ein Klick genügt! 

Auch ihre weiteren Veröffentlichungen sind auf der Website einsehbar und können Interessierten empfohlen werden.

 

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Und wenn ihr Euch mit mir und anderen Lese- aber auch Reisebegeisterten austauschen wollt, dann kommt doch in meine Facebookgruppe zu meinen beiden Blogs "Michelangelos Bookblog" und Michelangelos Reiseerinnerungen", kommt in die Gruppe Michelangelosblogs.

 

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Donnerstag, 28. Januar 2021

Marion Schreiner - Der Fall Casey Logan

Klappentext

Casey Logan lebte nach seinen eigenen Gesetzen der Gerechtigkeit. Und er war ein Anführer. Steve Murray lebt zurückgezogen in seinem verwahrlosten Haus in Grantville/Kentucky. Als ein neuer Ortsbewohner ihm helfen will, wieder Ordnung in sein Leben zu bringen, bekommt der eine erschreckende Geschichte zu hören, die sich vor 10 Jahren in Steves Nachbarhaus abgespielt hat. Casey Logan und seine Freunde suchten dort Schutz vor den Gefolgsleuten Jack Coburns, einem Mann, der nach außen ein exzellentes Privatheim leitete. Doch hinter den Mauern wurden Casey und andere Jugendliche unter Drogen zur Prostitution gezwungen. Als der neue Ortbewohner Steves Geschichte auf den Grund gehen will, stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Doch er gibt nicht nach und kämpft solange um die Wahrheit, bis er selbst zu einem Teil der Geschichte wird! 

 

 

Sammelband "Der Fall Casey Logan" zusammengestellt. Es enthält die Bücher "Der neue Nachbar" und "Begrüße die Toten", ein Psychothriller-Zweiteiler.

 

 

Textschnipsel 1

Ich war fassungslos, als ich Steve Murray das erste Mal begegnete und sein verwahrlostes Haus sah. Was mochte diesem Mann zugestoßen sein, dass er in noch recht jungen Jahren den Sinn seines Daseins verloren hatte? Viele in seinem Alter arbeiteten noch oder nahmen aktiv am Leben teil, freuten sich auf Enkel und waren stolz auf das Haus, das sie im Laufe ihres Lebens bezahlt hatten. Er knurrte mich an, als ich vor ihm stand, und ich sagte, dass ich hier sei, um ihm zu helfen. „Mir ist nicht zu helfen“, brummte er. „Verschwinde!“ Ich lachte natürlich, denn jedem Menschen ist zu helfen, sofern er es zulässt. „Geh!“, rief er, als ich ihn ermunterte, meine Hilfe anzunehmen. Ich würde das gerne machen, versicherte ich ihm, und erzählte von meiner neuen Tätigkeit als Stellvertreter des Captains der Feuerwehr im Ort. Doch er sah an mir vorbei und zeigte auf die Tür, um mich seines Hauses zu verweisen. „So läuft das nicht bei mir“, erklärte ich ihm leise und rührte mich nicht von der Stelle. Er brummte und sah weg. Ich zog mir einen Stuhl zu seinem Sessel heran und sah ihn minutenlang an. Dann fragte ich: „Was ist Ihnen passiert, Steve?“ Heute wünschte ich, ich hätte ihm diese Frage nie gestellt. Jetzt sitze ich selbst in einem kleinen Haus in Grantville, genauso wie einst Steve Murray. Mir bleibt nur die Erinnerung an diese Geschichte. Es ist nicht nur meine Geschichte, sondern Steves und meine. Uns verband etwas unsagbar Schlimmes! Steve war einmal wie ich, er wollte nur helfen. Er war 47, als er das Licht in seinem Nachbarhaus sah ... 

 

Textschnipsel 2

Sie hatten nicht nur eine schlimme Jugend hinter sich, sondern ein noch schlimmeres Leben vor sich. Ich musste an Jack Coburn denken, der diese Männer in jungen Jahren zu Krüppeln ihrer Gefühle gemacht hatte. Sie waren nur noch der Gewalt zugetan. Wie wilde Tiere gingen sie sich an, waren zu Kriegern geworden und suchten ihre Feinde Stück für Stück auf. Sie durchreisten das Land, um die Verantwortlichen aufzuspüren und hinzurichten. Kein Gericht der Welt würde ihnen glauben. Und das wussten sie. Also erklärten sie sich zu Richtern und Henkern. 

 

 

Textschnipsel 3

Es war dieser Schwur gewesen, der vier von ihnen zusammengeschweißt hatte und die jetzt auf Rache sannen. Vier junge Männer, die sich 10 Jahre lang mehr schlecht als recht in Rattenlöchern durchs Leben geschlagen hatten. Sie waren zu Dieben geworden. Keiner von ihnen hatte zu seiner Familie zurückgehen wollen. Sie waren volljährig, unabhängig und verstört. Es gab keine Ehrlichkeit und kein normales Leben mehr für sie. Ihre Körper hatten Drogen, Missbrauch und Misshandlungen ausgehalten. Alle hatten die Methoden von Jack Coburns Geschäfte zu spüren bekommen, der sein exzellentes Privatheim als heimliches Bordell geführt hatte.

 

 

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Autorenportrait


Marion Schreiner wurde 1963 im Rheinland geboren und lebt und schreibt seit 2016 an der englischen Südwestküste von Somerset. Seit ihrer Kindheit fasziniert sie die Welt der Bücher und des Schreibens. 1996 ging die Autorin zum ersten Mal mit ihren Texten an die Öffentlichkeit, gründete einen Kleinverlag, eine Literaturgruppe und begann für die Fachzeitschrift »Kanada aktuell« zu schreiben. Ihre Spezialität sind Thriller besonderer Art, die sie nach dem Opfer-Täter-Prinzip verfasst. Sie gewährt den Lesern in jedem ihrer Bücher einen tiefen Einblick in die Seelen von Menschen. 

 

 

 

 

 

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Texte, Fotos, Buchauszüge und Schnipsel wurden vom Autor/der Autorin zur Verfügung gestellt und verbleiben in dessen Eigentum. 

 

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Freitag, 8. Januar 2021

Axel Rosenbaum - Auf der Mauer, auf der Lauer

 

 

 

Rezension

Auf der Mauer, auf der Lauer

von Axel Rosenbaum 


Ich verzichte hier mal ausnahmsweise darauf, groß auf den Inhalt einzugehen. Dazu kann man sich gerne meinen Schnipsel vom 30.11.2020 ansehen, der über den Link erreichbar ist und einen guten Eindruck auch vom Inhalt des Buches gibt. 

Ich will nur in kurzen Schlagwörtern beschreiben, um was es in dem Krimi geht:

  • Rechtsradiklismus
  • rechte ja rechtsradikale Partei und deren Mitglieder
  • brutale Morde
  • gespaltene Persönlichkeit
  • Giftanschlag
  • Massaker mit vielen Opfern
  • Gewalt und Bevormundung in Ehe und Partnerschaft

 

Wie wird es dem Autor gelingen, all das in einen Krimi auf 258 Seiten erzähl- und lesbar unterzubringen?

Ansonsten  werde ich mich hier also darauf geschränken, wie ich das Buch empfunden habe.

 

Meinung

Autentisch, lebensnah und dennoch phantasievoll so beginnt das Buch von Axel Rosenbaum. Aber dann? 

Doch dann wird es irgendwann blutig, ja brutal, empfindsame Seelen könnten es gar als eklig empfinden. Aber dennoch ist es, wie ich finde, gut umgesetzt und geschrieben. Der Stil ist flüssig und gut lesbar. Wie es meine Art zu lesen ist, musste ich aber ein einigen Stellen das Buch auch schon mal zuklappen, und über das gelesene nachdenken und es für mich weiterdenken. 

So auch bei dem Massaker in den Köln Arkaden. Puh, das ist schon richtig starker Tobag, richtig heftig und vielleicht versteht die Autorin, die mich just in dem Moment, als ich das gelesen habe, per Messenger pn gefragt hat, wann denn ihr Buch mit einer Rezession dran ist, dass das dauern kann, denn das muss ich erst mal verdauen, liebe Daina Witt (dein Buch ist das nächste, versprochen).

Aber es soll noch viel mehr Tote geben, und dabei spielt ein Gift für das es kein Gegengift gibt, eine rechte Partei, ein Buffet und ein Rheinschiff eine Rolle. 

Als dann die noch zu lesenden Seiten nur noch recht dünn sind, und der Leser sich innerlich schon auf einen “gemütlichen“ Schluss einstellt, wird plötzlich klar, dass wohl aus Opfern auch noch Täter werden könnten. Oder können die Kommissare weitere Bluttaten verhindern?

In "Auf der Mauer, auf der Lauer" gibt es ziemlich viele Handlungsstränge und Personen. Für mich war manchmal nicht ganz einfach, zu verstehen, wie diese miteinander in Verbindung stehen. Das kann aber auch gut daran liegen, dass ich (was verschiedenen Umständen geschuldet ist) manchmal tagelang nicht weiter lesen konnte. So musste ich auch schon mal einige Seiten weiter noch mal nachlesen. Das hat mein Lesevergnügen aber nicht groß beeinträchtigt. Ob ich aber jemals wieder unbedarft durch die Köln Arkaden schlendern kann, puh, das weiß ich wirklich nicht.

 

Fazit

Das Buch von Axel Rosenbaum ist nicht nur für Köln Fans ein Vergnügen, auch jeder Hardcore Krimi Fan, sollte es auf seine Leseliste setzen. Und es passt absolut in unsere Zeit, in der der Antisemetismus und die Ausländerfeindlichkeit (beides ist ein Thema dieses Krimis) leider immer mehr zunehmen. Und dagegen kann man nicht laut genug Stellung beziehen. Ich hoffe, dass der Krimi von Axel Rosenbaum dazu beitragen kann.

Auch wenn der Krimi in Köln angesiedelt ist, könnte er eins zu eins in jeder anderen Stadt spielen. 

Die Charaktere der haupthandelnden Personen, besonders die der beiden Kommisare sind wie aus dem realen Leben. Beide kommen total glaubwürdig rüber, der eine (Enzo) italienischer Abstammung und irgendwie auch ein typischer Italiener (Süditaliener?). Ich habe ihn beim lesen fast leibhaftig vor mir gesehen, klein, knubbelig, aber ein regelrechter Wirbelwind. Und der andere (Raimond Schubert)?  Ein Draufgänger, sogar ein Lebemann? Jemand der in Punkto Frauen wohl bisher nicht viel hat anbrennen lassen. Und genau daher passt es Enzo nicht so recht als Raimond sich mit Enzos Cousine einlässt. Und das liegt nicht unbedingt am Altersunterschied der beiden.

Beide aber gehen voll und ganz in ihrem Beruf au, ergänzen sich fast wortlos, arbeiten zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

Auch einige der anderen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, sind glaubwürdig und sind in total reale Lebensituationen eingefügt. Ihre Probleme könnten auch die Probleme von "dir und mir" sein. 

Andere dagegen haben Probleme, von denen sich jeder von uns nur wünschen kann, dass diese nicht im eigenen Leben auftauchen. Obwohl man meist nicht weiß, was hinter der Haustür des Nachbarn von gegenüber gerade geschieht. Und oft schauen wir auch einfach weg, selbst wenn die Nachbarin, auch bei bedecktem Wetter und bei Regen eine Sonnebrille an hat, oder im Hochsommer einen Schal um den Hals hat.

 

Resumee

Werde ich, ohne mich verstohlen umsehen, noch durch die Köln Arcaden gehen können und werde ich ohne nachzudenken jemals wieder Blutwurst essen können?

 

Cover

Das Cover halte ich, besonders dem Inhalt des Buches entsprechend, für mehr als gelungen.


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Wenn du Regionalkrimis oder Kreuzfahrtkrimis liebst, dann klicke doch mal auf den entsprechenden Link und schau, welche ich auf meinem Blog schon alles vorgestellt habe. Von Hessenkrimis, Kölnkrimis, Aachenkrimis, Delmenhorstkrimis, Westfalenkrimis, Hagenkrimis, Krimis die im Schrebergarten spielen, bis zu Kreuzfahrtkrimis ist alles dabei und sicherlich noch mehr. So vielleicht ein Mord in Bochum, in Südrtirol, an der Ostsee, im Ruhrpott oder Ostfriesland? Einfach klicken und sei dabei!   
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Donnerstag, 3. Dezember 2020

CHRISTINA SCHWARZ - In Dubio pro reo?

In Dubio pro reo?

von Christina Schwarz

 

Klappentext: 

Wann beginnt Schuld? Der investigative Journalist Florian Schwarz nimmt frustriert eine vorübergehende Auszeit von seiner Arbeit und stolpert dabei in einem alten Artikel über ein Gerichtsverfahren vor zehn Jahren, der ihn augenblicklich aus seiner Resignation reißt. Zuerst verwundert über den damaligen Prozessverlauf, ertappt er sich dabei, wie er sich immer mehr über die Ungerechtigkeit einer blinden Justiz empört, wie er sie diesem Verfahren testiert. Seine verbissene Recherche zu dem Fall aber setzt auf einmal Ereignisse in Gang, die er sich dramatischer nicht hätte vorstellen können.

 

Taschenbuch Seitenzahl 300
Preis: 11,80 €
eBook
Preis:2,99 €
ISBN: 978-3-96698-178-1

 

 

Textschnipsel 1:

Wie damals in jenem nüchternen und kalt wirkenden Gerichtssaal sehe ich den Richter wieder in seiner schwarzen Robe dastehen und die Urteilsbegründung zu den sage und schreibe sechs lächerlichen Monaten Gefängnis auf Bewährung mit kühler und sachlicher Stimme vortragen. Die Erinnerung an das zufrieden grinsende Gesicht des Täters quält mich heute noch mehr als in jenem Moment, als ich wie gelähmt und völlig fassungslos zuhörte, wie dieses Urteil die Angehörigen verhöhnte und diese damit nicht zum ersten Mal während dieses Prozesses wieder zu Opfern erniedrigt wurden. Wann beginnt Schuld? Bis zu jenem verhängnisvollen Zusammentreffen des Opfers mit seinem Täter an einem herrlich lauen Sommerabend vor zehn Jahren hatte ich mir diese Frage nie wirklich gestellt. Sie war in meinem Leben, das selbst in geregelten Bahnen verlief, nicht wichtig. Bis zu diesem Moment, als plötzlich nichts mehr wie zuvor war. Vielleicht gibt es im Jenseits wirklich ein Gericht, welches jede menschliche Schuld mit moralischen Maßstäben misst, die Schuldigen beim Namen nennt und endlich wahre Gerechtigkeit walten lässt, wie der Geistliche es den Angehörigen bei der Trauerfeier am Grab eindringlich versicherte. Ich weiß es nicht und es interessiert mich auch nicht mehr. Ich weiß nur, dass noch im Hier und Jetzt all jene, die Schuld auf sich geladen haben, beim Namen genannt werden müssen. Nichts sonst ist mehr wichtig für mich. Ich weiß nicht, ob es irgendwann doch noch eine irdische Gerechtigkeit für den Toten, für seine Familie und auch für mich geben wird, aber ich werde nicht aufhören, es mir zu wünschen. Zumindest aber habe ich jetzt wieder einen Grund, darauf zu hoffen.

 

 

Testsschnipsel 2:

Als er endlich wieder erwachte, blendete ihn die helle Deckenlampe, weil er die Augenbinde plötzlich nicht mehr trug, und verwundert blinzelte er in die Runde. Die Tränen schossen ihm in die Augen, die an Licht nicht mehr gewöhnt waren, und die Menschen, die neben ihm saßen, verschwammen zu einer unförmigen Masse. Sein Kopf pochte von dem Schlag, und ihm war zum Umfallen schwindelig, obwohl er saß. Da hörte er wieder diese inzwischen verhasste Stimme. „Hier bin ich, Herr Doktor. Weinen Sie etwa? Oh Gottchen, Sie Ärmster. Drehen Sie den Kopf her, dann kann ich Ihnen die Augen trockenwischen. Na los. Jetzt machen Sie schon, ich habe nicht ewig Zeit“, hörte er IHN sagen. Gehorsam gehorchte Jakob der Aufforderung, drehte ihm den Kopf zu und erstarrte augenblicklich. Da stand Richter Hubertus Kluge vor ihm, frei und unversehrt, gekleidet in seine schwarze Richterrobe. Kein Zweifel, es war tatsächlich der Jugendrichter höchstpersönlich. Es war dessen freundliches Gesicht, aus dem heraus ihn kalte Augen anschauten. Jakob verstand in diesem Moment gar nichts mehr. 
 

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(vom Blogbetreiber redaktionell gekürzt) Ich schreibe die Anderlech-Psychokrimis, von denen es bisher bereits sechs Bände gibt (der siebte Band ist derzeit in Arbeit), die aber alle unabhängig voneinander zu lesen sind, weil sie in sich abgeschlossen sind. Es handelt sich um eine Reihe regionaler Kriminalromane aus dem bayerischen Wald mit einem immer gleichen Team um den Ermittler Paul Anderlech. 
 
Daneben schreibe ich aber auch Gedichte und Flash Fictions Von Beruf bin ich Diplom-Pädagogin und Psychotherapeutin nach HPG (Heilpraktikerin) und habe viele Jahre in dieser Eigenschaft eine eigene psychotherapeutische Praxis geführt, die ich mittlerweile für das Schreiben aufgegeben habe. Nichtsdestotrotz spielt die Psychologie für mich weiterhin eine zentrale Rolle und dementsprechend lebt sie auch in meinen Büchern weiter. Die Romane nehmen den Leser in menschliche Abgründe mit. Ich bin verheiratet, habe einen erwachsenen Sohn und wohne im Großraum München.
 
Geboren und aufgewachsen bin ich jedoch in Deggendorf im bayerischen Wald. Daher sitzt mein Paul Anderlech auch in einem Kommissariat in Zwiesel, also in einer niederbayrischen Kleinstadt, die ich deshalb ebenfalls sehr gut kenne, wie die Menschen aus dieser Region ganz generell. Aber da dieser Kommissar ein sehr unkonventioneller und neugieriger Mensch ist, halten ihn auch Vorschriften und behördliche Zuständigkeiten nicht davon ab, weit darüber hinaus zu ermitteln. Und so finden sich die Schauplätze auch in Regenburg, München, Köln und und und … Das Genre Krimi bietet mir ein faszinierendes Feld, in dem Elemente des klassischen Romans wie Komik, Spannung und Gesellschaftskritik gleichermaßen enthalten sind, und genau das macht es für mich schriftstellerisch so ungeheuer interessant und vielseitig. Das Spielen mit der Sprache als einem Mittel einer wunderbaren Verbindung mit dem Leser erlebe ich beim Schreiben immer wieder als Glück.“


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