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Donnerstag, 26. Januar 2023

RICARDA WILHELM - Mexiko Auf den Spuren der Maya

Eine Covid 19 Reise

Klappentext:

„Seid ihr verrückt? Nach Mexiko kannst du im Moment nicht reisen! Dort ist man seines Lebens nicht sicher. Die Polizei ist korrupt und am Ende wirst du noch überfallen. Vielleicht hält man dir sogar eine Waffe an den Kopf.“ Das hören oder lesen wir, während uns das Interesse an den alten Hochkulturen der Maya und Azteken in dieses Land lockt. 
 
Auf Aruba mit dem Boot gelandet, ist es nun nicht mehr weit bis nach Mittelamerika. Während der Hurrikansaison muss unser derzeitiges Zuhause sicherheitshalber sowieso am Steg bleiben. Aber die Infektionszahlen, der seit März 2020 herrschenden Covid-19-Pandemie, steigen im Juli in den Vereinigten Staaten, Südamerika und auch in Mexiko besonders dramatisch an. Allein das wäre schon ein Grund unsere Reisepläne aufzugeben. Die Überreste der alten, im Urwald verschwundenen und wiederentdeckten Pyramiden rufen uns jedoch immer lauter. Wir wollen nicht auf dem Boot sitzen und warten, sondern neue Länder entdecken. Also ist im September 2020, nach einer Rundtour durch die Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko unser Ziel. 
 
 
 
In dieser Geschichte darf der Leser unsere aufregende Reise miterleben und Antworten auf spannende Fragen finden. Ist Mexiko denn wirklich so gefährlich, wie alle sagen? Werden wir die Mayastätten trotz Covid-19 besuchen können? Lohnt sich dieser Ausflug im Moment überhaupt? Welche Hindernisse müssen wir überwinden und welche Überraschungen dürfen wir erleben? 

 

 

Und das sagt die Autorin außerdem noch über das Buch und ihre Reise durch Mexiko


Reise mit mir fünf Wochen in ein geschichtsträchtiges Land, mit sagenumwobenen Kulturen, die riesige Bauwerke im Regenwald bauen und verlassen, einer vielfältigen Flora und Fauna, undurchdringlichem Regenwald sowie einem Volk, welches sein Selbstbewusstsein wiedererlangt und eine neue Identität findet.


Trotz der Covid-19-Restriktionen und den vielen Warnungen entscheiden wir uns für eine Reise nach Mexiko. Ich möchte schon lange die alten Pyramiden der Maya sehen, welche für Jahrhunderte im Urwald verschwunden waren und nun wiederentdeckt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die Gelegenheit ist günstig, da wir mit dem Segelboot in der Karibik gelandet sind, die Hurrikansaison abwarten müssen und der Weg zur Yucatan-Halbinsel nicht weit ist. Ungünstig ist das Jahr. 2020 wird als das Covidjahr in die Geschichte eingehen. Weltweit schließen die Länder mit nur wenigen Ausnahmen ihre Grenzen. Im August und September entspannt sich die Situation ein wenig, bevor erneute Schließungen erfolgen. Aber das wissen wir im Sommer 2020 noch nicht.


 

Widmung:

Für alle Maya, die stolz sind ,

diesem geschichtsträchtigen Volk 

anzugehören und dieWerte, 

Kenntnisse sowie Fähigkeiten

ihrer Kultur am Leben erhalten.




Inhalt


Der Ampeltrick

Karibisch bunt

Verabredung mit einem Riesen

Bildungsurlaub

Was ist eine Cenote?

Menschenopfer und versteckte Pyramiden

Göttliche Spiele und 

die höchste Pyramide auf Yucatán

Der schwarze Jaguar

Magische Stadt auf Mayaruinen

Das Tor zur Mayawelt

Der Brunnen der Itzá

Stilles Mayapán

Strikte Anweisungen und Gängelei

Der aufgerissene Rachen einer Schlange

Eine Mayastadt der Neuzeit

Quer durch den Süden

Das neue Mexiko

Adios Amigos

Ende gut, alles gut?


📚

 

Liste der besuchten Mayastädte 

in der Reihenfolge unserer Reise


Tulum

Muyil 

Cobá 

Ek Balam

Itzamal (Pyramiden + Stadt)

Xcambó 

Mérida (Stadt)

Dzibilchaltun 

Aké & San José Oriente (Mayadörfer)

Chichén Itzá

Mayapán 

Uxmal

Dzibilnocac 

Hochob

Edzná 

San Francisco de Campeche (Stadt)

Balamkú

Hormiguera

Xpujil

 

 

Schnipsel 1

Der Ampeltrick


„Kennst du schon den Ampeltrick?“, fragt mich mein lieber Mann. Wir sitzen in einem Café, über uns dreht sich träge ein großer Ventilator mit drei schlanken, verstaubten Holzflügeln. Vor den Türen ist es so heiß, dass man die Mittagszeit dankbar in klimatisierten Räumen verbringt. Ein Kaffee hält uns wach und konzentriert, während wir unser nächstes Ziel recherchieren. Im Moment liegen wir mit unserem Boot auf Aruba in der Karibik. Das Eiland gehört zu den ABC-Inseln, befindet sich außerhalb des Hurrikangürtels und ist deshalb ein sicherer Anlaufpunkt für die Zeit von Juni bis November. Das Boot liegt hier gut bewacht und wir wollen die Zeit nutzen, um über Land zu reisen.„Die Ampel zeigt auf rot und der Polizist winkt dich trotz dessen durch. Was würdest du tun?“, fragt er mich, indem er den mit Zucker bestreuten Milchschaum genüsslich von seinem Löffel schleckt. 


Ich will schon lange in das Land der Maya und Azteken reisen, um ihre Pyramiden zu sehen, die Jahrhunderte vom Regenwald verschlungen, nun wieder entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Während ich mich bei meiner Recherche auf diese Orte konzentriere, stöbert Stefan das Internet bezüglich der Reisebedingungen durch. Was sagt das Auswärtige Amt? Welche Erfahrungen haben andere gemacht? Ist Mexiko ein sicheres Reiseland? Wie kommen wir dort von Ort zu Ort? Die Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie kommen hinzu. Wohin darf man reisen? Was muss man dafür auf sich nehmen? Lohnt es sich? 

 

In meinen Gedanken streife ich bereits wie Indiana Jones durch den Dschungel. Über mir sitzen Affen in den Ästen und kauen grüne Blätter und saftige Früchte. Unser Führer schlägt mit der Machete einen Weg durch den undurchdringlichen Regenwald. Vögel flattern auf. Eine Schlange liegt entspannt um einen dicken Ast gewickelt und schaut zu mir hinüber. Eine freigelegte Lichtung taucht auf. Alte, aufeinander gestapelte Steine ragen pyramidenförmig in den Himmel. Ich muss den Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu erkennen. Ein Archäologe kommt auf uns zu. Er kennt die Ausgrabungsstätte und wird uns auf einem Rundgang mit seinen Geschichten in die antike Welt der Maya entführen.

 

 

Autorin in einer Cenote

Das rhythmische und eindringliche Klappern eines Löffels in einem Latte-Macciato-Glas reißt mich abrupt aus meinen so wundervollen Tagträumen. „Natürlich würde ich dem Winkzeichen des Polizisten folgen. Er hat ja wohl mehr zu sagen als so eine automatisch gesteuerte Ampel.“ „Falsch! Du bist auf den Ampeltrick reingefallen. Nun musst du entweder eine hohe Strafe zahlen, eventuell sogar deine Fahrerlaubnis abgeben oder dem Beamten ein Taschengeld zustecken. 60 Dollar hält man im Moment für angemessen.“, rezitiert meine bessere Hälfte, trinkt einen Schluck Kaffee und ist sich nun meiner Aufmerksamkeit gewiss. Wir sollten es uns noch einmal überlegen, ob eine Reise nach Mexiko im Moment wirklich so sinnvoll ist. Es gibt einige Gebiete, vor denen alle warnen. Dort darf man gar nicht hinfahren, weil man nicht nur ausgeraubt wird, sondern auch um sein Leben fürchten muss. Die Polizei ist jedoch, nach allem was Stefan herausgefunden hat, im gesamten Land korrupt. Wenn du das Glück hast und in keine Falle tappst, dann kannst du zumindest nicht auf Hilfe hoffen, wenn dir etwas passiert. Ein Unfall wäre der absolute Horror. Wahrscheinlich wirst du nebenbei noch ausgeraubt.


Ansonsten sind die Grenzen Mexikos geöffnet. Man kann hinein. Die Rückreise nach Aruba aus diesem Land ist jedoch im Moment unmöglich. Das kann sich eventuell ändern, wie so vieles in diesen Coronazeiten. Oder man reist über ein drittes Land zurück. Zur Zeit käme da nur Amerika in Frage. Wir liebäugeln schon so lange mit den Pyramiden der alten Hochkultur und sind nun gar nicht weit entfernt. Es würde sich so gut anbieten. Aber die Mayastätten sind derzeit noch alle geschlossen, erfahre ich gerade von meinem Mann. Eventuell öffnen sie Stück für Stück, wenn die Mexiko-Covid-Ampel von rot auf gelb schaltet, aber derzeit sieht es ganz und gar nicht danach aus. Die Zahlen der Covid-19-Infizierten steigen weiterhin, scheinbar unaufhaltsam in die Höhe.

 

Xambo



Schnipsel 2

Menschenopfer und versteckte Pyramiden


Auf Empfehlung lassen wir uns morgens nicht so viel Zeit. Zwar ist diese Mayastätte seit zwei Tagen geöffnet, die Besucherzahlen sind jedoch limitiert. Vor Corona besuchten täglich drei- bis viertausend Menschen diesen Ort. Im Moment soll nach der eintausendsten Eintrittskarte Schluss sein. Die alte Mayastadt liegt vor den Toren des heutigen Tulum. Eindeutige Verkehrsschilder weisen auf den Eingang. Bis dahin ist also alles ganz einfach. 


Tourifoto in Tulum
Tulum ist eine jüngere Mayastadt, die es erst seit dem 13. Jahrhundert gibt. Ihre einzigartige Lage direkt an der Steilküste des Meeres hat sie zwei vorgelagerten Klippen zu verdanken, welche nicht nur den Hafen, sondern auch das Plateau auf natürliche Weise schützen. Damals baut man noch nicht für den Tourismus. Es geht nicht um eine schöne, unverbaute Sicht auf das Meer, sondern vielmehr um Sicherheit. Auch hier, tief im Golf von Mexiko, zieht immer wieder ein Hurrikan vorbei. Direkt am Wasser ist die Kraft größer und damit zerstörerischer. Auf dem Land schwächt sie sich in der Regel schnell ab. An diesem Ort konnte man die Tempel und Pyramiden für die Götter, aufgrund des natürlichen Schutzes, jedoch direkt ans Meer bauen und die Stadt entsteht naturgemäß in ihrer Nähe. 


Im 13. und 14. Jahrhundert wächst Tulum zu einer der größten Städte auf der Halbinsel Yucatán. Sie wird ein wichtiger Handelsknotenpunkt für die Maya der gesamte Umgebung. Der erste Europäer, welcher die Stadt 1518 erwähnt, vergleicht sie bezüglich ihrer Ausmaße mit Sevilla, obwohl dieser Ort bei der Ankunft der Spanier nur noch als religiöses Zentrum genutzt wird. All dass macht uns neugierig, selbst wenn Tulum nicht aus der Zeit der Hochkultur stammt. 


Kaum biegen wir von der Hauptstraße ab, werden wir von gleich sechs aufgeregten Männern energisch heran gewunken. Große, gelbe Fahnen schwingend und mit Trillerpfeife im Mund, machen sie auf sich aufmerksam. Nun weiß man als nicht involvierter Ausländer nie, ob diese Gesten offiziell sind oder der Anpreisung privater Offerten dienen. Das erfährt man nur durch Fragen und Zuhören. Stefan hat sofort wieder den Stock im Rücken und Fragezeichen auf der Stirn. Sein Fluchtinstinkt will das Gaspedal am liebsten ganz durchdrücken. Er hat sich jedoch im Griff und hält am ersten fahnenschwenkenden Mexikaner. Ich lasse das Fenster herunter und beginne mit einem fröhlichen Guten-Morgen-Gruß. Nach ein paar spanischen Sätzen wird klar, dass wir hier vor einem Parkplatzeinweiser stehen. Auch wenn mein lieber Mann noch Zweifel hat, hört er auf mich und lässt sich auf einen mit großen Wasserpfützen durchlöcherten Sandplatz einweisen. Der Motor ist noch gar nicht abgestellt, da steht auch schon eine dicke, freundliche Frau vor Stefans Fenster. Sie spricht ganz gut Englisch, sodass er auch etwas versteht und informiert uns über Preise und Möglichkeiten. Wir könnten Eintritt und Parkplatz bezahlen oder einen Guide mieten, Karte und Parken inklusive. Mein lieber Mann rechnet, die gute Frau wartet geduldig und ich finde, dass ein Guide vielleicht gerade ganz am Anfang unserer Mayatour für das Verständnis eine gute Idee ist. So bezahlen wir sechzig Dollar für alles, müssen noch einmal umparken und dürfen dann endlich aussteigen.


Heute lernen wir, dass die vielen Verkäufer, Rikschafahrer und Reiseführer, die hier herum laufen, sich zwar anbieten, aber bei weitem nicht so aufdringlich sind, wie man es aus Asien kennt. Ein kurzes, freundliches Dankeschön reicht und die Mexikaner ziehen sich diskret zurück. Das ist sehr angenehm und wird hoffentlich dazu führen, dass wir offener mit all den Einheimischen umgehen können, welche forsch auf uns zukommen. Die freundliche Frau weist uns noch darauf hin, dass an dieser Stätte ein guter Sonnenschutz und ausreichend Wasser überlebenswichtig sind, schreibt mir eine Quittung und kümmert sich dann um das nächste einfahrende Auto. Dieser Ort hat nach sechs Monaten den dritten Tag geöffnet und hier am Eingang ist gegen halb zehn der Teufel los. Auch wir müssen uns an den Menschenauflauf und das damit verbundene aufgeregte Durcheinander erst einmal wieder gewöhnen. Die Ruhe und Einsamkeit der Coronamonate hat uns langsamer, geräuschempfindlicher und weniger aufmerksam werden lassen. Den angemessenen Abstand zu Fremden und die dadurch resultierende fehlende Drängelei haben wir schätzen gelernt.

 


Ballspielfeld der Maya

 

Autorin in Mayapan

Schnipsel 3


Begegnungen

Das eigentliche Abenteuer ist nicht die nächste Mayastadt, sondern der Weg dorthin. Wir dachten alles erlebt zu haben, aber nun fühlen wir uns wirklich wie Indiana Jones. Nur leider ist ein kleiner Mietwagen kein Expeditionsjeep mit viel Bodenfreiheit und Vierradantrieb. In Xpujil ist die Straße noch asphaltiert, dann fahren wir auf einer Sandpiste mit vielen trockenen oder wassergefüllten Löchern unterschiedlichster Größe. „Diesem Weg sollen wir nun 21 Kilometer in den Dschungel folgen?“ Wenn wir „Hormiguero“ sehen wollen, bleibt uns wohl keine andere Wahl. Da es sich um einen zu besichtigenden Ausgrabungsort handelt, kann es ja nicht so schlimm werden. Rechts und links wachsen dicht, mit sattgrünen Blättern bewachsene Zweige über den Wegesrand zur Mitte, in dem Bestreben, die freigelegte Straße wieder einzunehmen. Dahinter erstreckt sich kilometerweit flacher Buschwald mit Wasserlöchern. Wenn wir bereits auf so vielen anderen Pisten das Gefühl hatten, dass sich hinter uns dieser schmale, lichte Streifen wie in einer Dornröschenverfilmung schließt, so glaubt man nun tatsächlich im Dschungel einzuwachsen. Die Straße wird mit jedem Kilometer schmaler. Bald passen wir mit unserem kleinen Auto gerade so zwischen den Blättern hindurch. Gut, dass kein Gegenverkehr mehr kommt. Dann streifen Zweige die Seitenscheiben, um später sogar über die Windschutzscheibe zu rutschen. Hier war wohl schon seit sechs Monaten keine Machete mehr in Aktion. Zwischenzeitlich glauben wir auf dem falschen Weg zu sein, aber es gibt nur diesen. Man kann sich gar nicht verfahren. 



Die Autorin mit Wettergott







Es regnet, der Boden wird feuchter und matschiger, das Heck des Mietwagens rutscht unerwartet hin und her. Wir tanzen mit dem Auto Salsa. Aus den Büschen rechts und links werden unmerklich hohe Bäume. Wenn die Sonne scheinen würde, könnte sie den aufgeweichten Boden nicht erreichen. Ein Baum liegt mit all seinem Laubwerk und den ungebetenen Gästen von Rankelpflanzen oder Lianen quer über dem ohnehin schon schmalen Weg. Wir können uns vorbei quetschen. Gut, dass die Kollegen von Europcar nicht sehen, was ihr Fahrzeug gerade schaffen muss. Mit jeder Matschpfütze fragen wir uns mehr, wie griffig das Profil der Räder wirklich ist. Stefan muss das richtige Maß zwischen Gasgeben und vorsichtigem Fahren finden. Einerseits wollen wir nicht stecken bleiben, andererseits nicht vom Weg abrutschen. Die Landschaft wird hügelig. Dies bringt beträchtliche Steigungen mit sich und in den Senken wird es noch matschiger. Die Reifen verlieren den Halt und glitschen im Slalom durch den Gatsch. Bloß nicht stehenbleiben, immer in Schwung bleiben. Wenn es jetzt noch einmal ordentlich regnet, frisst uns der Urwald. 


Dann sind wir plötzlich am Ziel. Der dunkle Matschpfad weitet sich in einen großflächig hellen, trockenen Parkplatz, auf dem sogar ein weiteres Fahrzeug steht. Wahrscheinlich gehört es dem Parkwächter. Das offene Eingangshäuschen ist jedoch nicht besetzt. Trotz mehrerer Rufe kommt niemand. Also beginnen wir mit unserer Besichtigungstour. Bezahlen können wir ja noch auf dem Rückweg. Auch in Hormiguero hat man den Regenwald nur im direkten Umkreis der ausgegrabenen Gebäude geräumt. Nicht komplett, denn einzelne Bäume wachsen weiterhin auf Fundamenten und Steinhaufen. Wir fühlen uns erneut wie Indiana Jones, der sich durch den dichten Regenwald arbeitet, unerwartet auf uralte Ruinen stößt, welche in grauen Vorzeiten eine lebendige Stadt bilden, in der sich spektakuläre Schätze verbergen. Ganz so ist es natürlich nicht, denn wir benötigen weder Machete noch stabile Wanderschuhe oder ein Moskitonetz am Hut, wenn wir nicht vom Weg abkommen. Ich rutsche keine steilen Abhänge auf dem Hintern hinunter, muss nicht den todbringenden Pfeilen ausweichen oder mir dicke Vogelspinnen vom Pelz klopfen. Das Mückenspray leistet jedoch wiederholt gute Dienste. In den letzten Tagen hat es viel geregnet und es gibt einfach zu wenige Touristen. Die kleinen Biester sind so ausgehungert, dass sie sich sofort auf uns stürzen und man sieben auf einen Streich erwischt. 

 


Wieder stehen wir vor einem einst prächtigem, heute sehr angenagtem dreiteiligem Gebäude. Zwei Pyramiden rahmen den rechteckigen Tempel in der Mitte ein. Nur wenige Treppenstufen führen auf sein Podest und zum Eingang. Dieser ist wieder wie ein großer offener Schlund gestaltet. Die mächtigen Stuckzähne sind hier so gut erhalten, dass man sie nicht übersehen kann. Deutlich auffälliger als die kleinen Kringelaugen, sollen sie wohl den größeren Eindruck schinden. Meine Quellen sind widersprüchlich und werden sich nach wie vor nicht einig, ob es sich um ein Schlangenmaul oder den monströsen Mund des großen Itzamná handelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in Hormiguero der allmächtige Gott seinen Rachen aufreißt. Die Zähne ähneln mehr denen eines Säugetieres. Ohren und Haare drum herum bedecken die gesamte Front des Gebäudes in Form von geometrischen Mustern. Stefan stellt sich in den Eingang und wirkt so groß wie einer der Zähne. 

 

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Textauszüge und Schnipsel wurden vom Autor/der Autorin zur Verfügung gestellt und verbleiben in derem Eigentum.  
 

Eine Lesermeinung

Ein sehr guter Reiseführer, mit vielen Hintergrundinformationen übe die besuchten Stätten:
Wir haben es als Reiseführer genutzt. Es hat gute Tipps zur Übernachtung und Mayainfos. Ein sehr informatives und witziges Buch.

 
REISE MIT MIR
 
Bis auf den Band Amerika, der noch in Arbeit ist, sind die Bücher erschienen und jetzt mit dem Mexikobuch auch alle bei mir vorgestellte worden. Lasst Euch durch die gutlesbaren Texte und die phantastischen Fotos mitnehmen auf die Weltreise per Segelboot. Lasst Euch entführen an die schönsten Orte unseres Planeten. Reist mit der Autorin in tolle Städte, in exotische Länder, driz hautnah beim Vulkanausbruch auf La Palma dabei und erkundet Inseln, die das Träumen wert sind. 
 
Die Serie besteht inzwischen aus 10 Bänden! (eines davon ist noch in Arbeit)
 
6. Amerika (in Arbeit)

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Videos:


Tiere Mexiko:



Mayapán:


 

Zur Autorin und ihrer "Geschichte"
 
Seit 2018 lebe ich mit meinem Mann auf einem Segelboot. Wir reisen und lernen die Welt kennen. Nebenbei schreibe ich einige Reisegeschichten auf, um meine Erlebnisse, Erfahrungen und Freude mit anderen zu teilen. Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein
halbes Jahr alt war. Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war noch nicht erlaubt. Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernte ich Segeln, Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich eben magisch an. Familie und Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später gründete ich mit meinem Partner eine private Schule, die UNIVERSITAS in Rostock, welche bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann erfolgreich in die Hände einer Rostocker Stiftung abgeben. 
 
 
Nun holen wir das Reisen nach. Hauptsächlich auf dem Wasser, denn wir wohnen auf dem Boot, haben alles andere verkauft und segeln aus der Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt. Im Herbst landen wir in Lissabon und lernen diese ganz besondere Stadt lieben. Dann verschlägt es uns im Winter auf die AIDA und als Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos. Inzwischen haben wir mit unserem Zuhause den Atlantik überquert, das Madeira-Archipel kennen gelernt, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im Corona-Lockdown gestrandet. Die Reise wird nicht abgebrochen. Das Leben auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht, dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir touren sechs Wochen durch Amerika und fünf Wochen über Yucatan/Mexiko, nicht mit dem Boot, sondern im Mietwagen. Nun sind wir in den Azoren und wieder entsteht parallel ein Buch.
 
Mit dem Erleben einer Ayurvedakur in einem indischen Krankenhaus begann meine professionelle Schreiberei. Tagebücher habe ich schon immer geschrieben, aber die waren ja nur für mich. Nun möchte ich mir unbekannte Leser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen, sie auf die Reise nehmen. Wenn es mir gelingt mit meinen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen, hat sich das Aufschreiben dieser Reisegeschichten für mich gelohnt.
 
 
 
 

 

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Mittwoch, 1. Dezember 2021

RICARDA WILHELM - Feuer im Atlantik

Brandaktuell heute (01.12.2021) veröffentlicht (wie immer bei Amazon/Kindle), die erste Kurzgeschichte von Ricarda Wilhlem.

 

Klappentext:

Nachts um ein Uhr erreichen wir Santa Cruz an der Ostküste von La Palma. Nur wenige Stunden später bricht in der Cumbre Vieja ein Vulkan aus. Die Bilder gehen um die Welt und berühren jeden auf unterschiedliche Art. Eigentlich wollten wir die Insel kennen lernen und dann kommt alles ganz anders. Hingerissen zwischen einem faszinierendem Naturereignis und dem daraus resultierenden Leid der Einwohner, erleben wir hautnah auch die Schattenseiten eines feuerspeienden Berges. Wie wir damit umgehen und welche Entscheidungen zu treffen sind, meine Empfindungen und Gedanken, beschreibe ich in dieser Kurzgeschichte.
 
 
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Videos

 
Zur Reiseerzählung "La Palma - Feuer im Atlantik" (bei Amazon/Kindle) nun ein paar Bilder. Auch wenn sich die Insel aufgrund ihres Vulkanausbruchs widerspenstig zeigt, konnten wir die schönsten Ecken erkunden. Es lohnt sich. Wir werden wohl noch einmal wieder kommen.



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Du kannst nicht reisen? Stimmt nicht!
Reise mit mir nach Laos, Indien, Lissabon, Madeira, Mexiko oder mit der AIDA durch den Orient, über die Malediven, Sri Lanka, durch die Straße von Malakka nach Singapur, über Vietnam und Kambodscha bis nach Bangkok, Erlebe mit mir den Lockdown in der Karibik in einem Segelboot und entdecke die Inseln im Atlantik. Du brauchst keinen Koffer, kein Visum und auch keinen PCR-Test. Digital kann die Reise sofort losgehen, mit Taschenbuch sind nur ein paar Tage Geduld notwendig.
 
 
Ich bin Ricarda und inzwischen 52 Jahre auf dieser Welt. Seit einiger Zeit darf ich mit meinem Mann durch die Welt reisen. Wir leben auf einem Boot und entdecken die unterschiedlichsten Orte. Das passt zu einer Wasserratte, die in der Uckermark aufgewachsen ist und mehr als 30 Jahre in Rostock lebte. Wenn wir gerade nicht wandern, schnorcheln oder kiten, schreibe ich meine Reiseerlebnisse auf. Mit Worten lassen sie sich konservieren und mit anderen teilen. Es sind sehr persönliche Reisegeschichten, da meine Gedanken und Gefühle ebenso Raum bekommen wie all die wunderbaren Inseln, Länder und Kulturen unserer Erde. Ich lade dich/die Leser ein, mich auf dieser Reise zu begleiten und wünsche viel Spaß dabei.


 
 
 
Schnipsel:

Meine Morgenroutine lässt mich den Wasserkocher füllen und Tee vorbereiten, um mit einer Tasse heißem, geschmackvollem Wasser im Cockpit den Tag zu beginnen. Wie immer ist es noch still um mich herum, obwohl die Uhr bereits sieben anzeigt. Die Sonne wird erst in einer Stunde aufgehen. Mit ihr kommen Licht und Leben in die Marina. Heute glaube ich meinen Augen nicht zu trauen. Im Cockpit ist zwar alles normal, aber auf dem Verdeck und den anderen Flächen liegt eine schwarze Schicht. Mein Tasttest zeigt, dass es sich um unzählige kleine Steinchen handelt, welche mich an den Strandsand auf dieser Insel erinnern und das gesamte Boot in Trauer legen. Nur sind diese hier nicht von den Wellen rundgewaschen, sondern mit vielen unsichtbaren, spitzen Ecken versehen. Der Sand ist fakirtauglich, denn er bleibt in den Fingerspitzen oder in den Fußsohlen stecken.
 

Mein Mann und ich wohnen seit mehr als drei Jahren auf einen Boot und reisen mit unserem beweglichen Zuhause durch die Welt. Nach den Azoren kreuzen wir nun zum zweiten Mal die Kanarischen Inseln. Weil die drei westlichsten beim letzten Besuch ausfielen, wollen wir sie dieses Mal erkunden. La Palma zeigt sich bereits vor unserer Ankunft widerspenstig. Die von allen Seglern so empfohlene Marina in Tazacorte hat keinen Platz für uns. Sie liegt auf der geschützten Westseite der Insel und wird wohl hauptsächlich wegen der ruhigen Liegebedingungen gelobt. Auch soll der etwas höher gelegene Ort sehr schön sein. Annehmbare Ankerplätze gibt es nicht. Eine zweite Marina befindet sich genau gegenüber an der Ostseite in Santa Cruz.

Obwohl zum Schutz der Boote zusätzlich ein Schleusentor eingebaut ist, lassen sich die ständig einlaufenden Dünungswellen nicht fernhalten. Wenn wir La Palma kennen lernen wollen, bleibt uns also nichts anderes übrig, als dorthin auszuweichen. Auch hier wird es eng, denn etwa achtzig Boote der Mini-Transat haben sich angekündigt. Per E-Mail wird uns jedoch ein Liegeplatz bestätigt. Danach segeln wir los und erreichen vier Tage später am 19. September 2021 nachts um ein Uhr Santa Cruz auf der nordwestlichsten kanarischen Insel.



Nur wenige Stunden später bricht auf La Palma im Cumbre Viejaein Vulkan aus. Ein bis dato unscheinbarer Berg an der westlichen Seite des südlichen Gebirgsrückens spuckt glühendes Gestein und verteilt es um sich herum. Erdbeben haben diesen Ausbruch angekündigt, aber dass es so schnell losgeht, überrascht selbst die Wissenschaftler. Jetzt stellt sich heraus, dass die Marina in Santa Cruz die bessere Wahl ist.  
 
Tazacorte liegt nicht nur viel näher am feuerspeienden Berg, sondern auch in der Windrichtung jener sich bildenden Rauch- und Aschewolken, die mit so einem Naturereignis einhergehen. Dankbar genießen wir die saubere Luft der Ostseite und entdecken eine wunderschöne alte Stadt. Bis sich der Wind verabschiedet.

Santa Cruz empfängt uns sonnig und geschäftig. Auf der breiten Promenade an einem schwarzen Sandstrand kommt Urlaubsstimmung auf. Die Häuserreihe, hinter denen sich die Innenstadt verbirgt, schmückt sich mit hölzernen Balkonen. Nicht nur unterschiedlich gedrechselte Balustraden, auch üppig bepflanzte Blumenkästen sorgen für Postkartenmotive. Noch viel besser gefallen uns die schmalen Straßen und kleinen, von Bäumen beschatteten Plätze, welche wir auf einem ausgedehnten Stadtspaziergang entdecken. Weiße Mauern kontrastieren zum dunklen Asphalt. Bänke unter ausladenden Baumkronen laden zum Verweilen ein. Nicht wenige Häuser stammen aus dem Mittelalter und präsentieren sich liebevoll saniert. Wir genießen dieses Idyll und lassen uns manchmal den Blick in die grünen Innenhöfe nicht nehmen. Im südlichen Teil klebt die Stadt an einer senkrechten Felswand. Ein öffentlicher Fahrstuhl führt in den oberen Stadtteil hinauf. An einer kleinen Kapelle mit spektakulärer Sicht auf die Marina steigen wir aus. Alte Männer sitzen vor dem weißgetünchten Gotteshaus in der Sonne, rauchen, erzählen und beobachten, wer hier oben alles so ankommt. Mein fröhliches „Hola“ und „Buenas tardes“ lockt ihnen ein Lächeln hervor. Später finden wir schmale, steile Treppen zwischen den Häusern. Sie werden wohl nicht so häufig genutzt, denn es riecht etwas. An den Türchen gibt es Schilder, welche darauf hinweisen, dass man hier bitte nicht hinpieseln soll. Bis der Wind nachlässt, ist Santa Cruz de La Palma ein wunderbarer Ort zum Entspannen.


Und nun sitzen wir auf einem Boot voller kleiner scharfer Steinchen. Sie lassen sich glücklicherweise gut abspülen. Auch wenn der Wasserschlauch über zwei Stunden in Aktion ist, haben wir nach dem ungeplanten Putzeinsatz wieder ein sauberes Boot. Beschädigungen sind nicht zu erkennen. Das Dingi, unser Beiboot, wird ebenso gründlich gespült. Als es trocken ist, lassen wir sicherheitshalber die Luft raus, um es sicher in der großen Backskiste zu verstauen. Vielleicht regnet ja noch einmal Sand vom Himmel und dann sparen wir nicht nur Arbeit, sondern auch Wasser. Was uns jedoch in den nächsten Tagen erwartet, hätten wir uns in den kühnsten Träumen nicht ausdenken können.

Zunächst scheint Santa Cruz sicher. Den Vulkan kennen wir optisch und akustisch nur aus dem Internet. Abgesehen von dem einmaligen Sandregen, ist das zerstörerische Werk der Erde hier nicht zu spüren. Zu gern würde ich mir das feuerspeiende Ungetüm und die glühenden Lavaströme mit eigenen Augen ansehen. Derzeitig werden jedoch westlich des Cumbre Vieja die ersten Anwohner evakuiert. Da kann und darf man nicht stören oder gar gaffen. Ich muss meine Neugierde zähmen, denn auch mir erscheint das im Moment zu respektlos. Täglich schauen wir uns Liveübertragungen im Internet an und sehen nicht nur die rot leuchtenden Flüsse über den Kraterrand laufen, sondern Menschen, welche in Eile ihr wichtigstes Hab und Gut auf kleine Ladeflächen verpacken. Eine Frau sitzt obendrauf und wischt sich eine Träne aus den Augen. Ergreifende Bilder! Selbst aus der Entfernung bin ich beim Zuschauen peinlich berührt.

 

Ein deutsches Langfahrtboot kommt aus Tazacorte herein. Irgendwie ist es ihnen gelungen, hier noch einen Platz zu ergattern. In der Lieblingsmarina von La Palma fällt das Atmen schwer. Die Boote sind täglich schwarz. Nicht nur Sand regnet vom Himmel, sondern auch feine Asche. Diese wird mit der Luft unweigerlich eingeatmet. Zudem beängstigt die Nähe des Vulkans. Das Grummeln im Gebirgsrücken ist bis in den Hafen zu hören. Seine feuerspeienden Fontänen lassen sich von dort aus in der Nacht besonders gut sehen. Wer weiß schon so genau, wie weit sie ihre glühenden Brocken werfen. Außerdem arbeitet sich der Lavastrom beständig Richtung Meer. Wissenschaftler warnen bereits vor giftigen Gasen, welche entstehen, sobald das heiße Gestein im Salzwasser verdampft. Das möchte man nicht freiwillig erleben und so sucht sich, wer kann, eine andere Bleibe...

 


...
Bereits auf dem Weg hören und sehen wir das wütende Ungetüm. Dicke, schwarze Rauchsäulen steigen in den Himmel. Graue Wolken türmen sich weiter oben auf. Bevor der Wind die dunkle Watte verteilen kann, werden sie massig und wirken wie Gewitterwolken. Die tief stehende Abendsonne scheint drunter durch, taucht die abfallenden Hänge und den Ort El Paso gemäldereif in romantisches Gold. Ab und zu leuchten mattrote Feuerfontänen durch den dichten Rauch. Aus dem Ascheberg drum herum dampfen weiße Fahnen aus unsichtbaren Ritzen, als hätte jemand versucht, dieses riesige Lagerfeuer zu löschen. Das Höllentor grummelt und faucht. Wir können es deutlich hören, obwohl der Berg kilometerweit entfernt vor sich hin meckert. So faszinierend dieses Naturschauspiel ist, steigt doch Angst in mir auf und drückt gegen meinen Brustkorb. Um so länger wir zuschauen, um so mehr beruhigen sich die Emotionen. Der Adrenalinspiegel sinkt. Menschen sind eben Gewohnheitstiere. In El Paso fotografieren sich ganze Familien vor dem Vulkan. Selbst ein wenige Wochen alter Säugling liegt im Arm seiner jungen Mutter. Alle atmen die belastete Luft ohne Maske. Sie lachen und schauen stolz in die Kamera. Ihr Spanisch lässt mich vermuten, dass es sich um Palmeros handelt.
 
 

Reise mit mir!


Lass dich in ein fernes Land entführen! Diese Reisebeschreibungen sollen dich mit auf die Reise nehmen. Ich habe das große Glück im Moment reisen zu dürfen, andere Länder zu sehen, Kulturen zu erleben, Landschaften zu entdecken. Was ich gesehen habe und dabei ganz persönlich empfand, steht in diesen Büchern. Geschrieben habe ich es insbesondere für all die, die arbeiten müssen, aus anderen Gründen nicht reisen können oder einfach lieber zu Hause bleiben. Ich hoffe, dass meine Worte in deinem Kopf Bilder entstehen lassen, während du gemütlich auf dem Sofa sitzt oder liegst und mein Buch liest, in ein fernes Land geführt wirst. Wenn du beim Lesen Freude hast und dich einige Zeit später fragst: „Habe ich das gelesen oder einen Film gesehen?“, dann habe ich mein Ziel erreicht. Erst einmal wünsche ich viel Spaß beim Lesen.



[Hinweis des Bloggers:im nachfolgenden Text befinden sich Links zu weiteren Büchern der Autorin die in meinem Blog schon vorgestellt wurden]

 
Die Autorin über sich selbst:
 
Seit 2018 lebe ich mit meinem Mann auf einem Segelboot. Wir reisen und lernen die Welt kennen. Ich schreibe nebenbei einige Reisegeschichten auf, um meine Erlebnisse, Erfahrungen und Freude mit anderen zu teilen. 
 
Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein halbes Jahr alt war. Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war noch nicht erlaubt. 
 
Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernten wir Segeln, Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich eben magisch an. Familie und Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später gründete ich mit meinem Partner eine private Schule, die UNIVERSITAS in Rostock, welche bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann erfolgreich in die Hände einer größeren Rostocker Stiftung abgeben. 
 
Nun holen wir das Reisen nach. Natürlich hauptsächlich auf dem Wasser, denn wir wohnen auf dem Boot, haben alles andere verkauft und segeln aus der Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt. Im Herbst landen wir in Lissabon und lernen diese ganz besondere Stadt lieben. [siehe: Lissabon für Frauen]. Dann verschlägt es uns im Winter auf die AIDA [siehe: AIDA Muss das sein?] und als Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos [siehe: Kambodscha "Pyramiden von Ankor" und Laos Gefährlich schön]. Inzwischen haben wir mit unserem Zuhause den Atlantik überquert, das Madeira-Archipel kennen gelernt, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im Corona-Lockdown gestrandet. [siehe: Lockdown unter Segeln]. Die Reise wird nicht abgebrochen. Das Leben auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht, dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir touren sechs Wochen durch Amerika und fünf Wochen über Yucatan/Mexiko, nicht mit dem Boot, sondern im Mietwagen. Über die Azoren geht es zu den Kanaren und wieder entsteht parallel ein Buch sowie diese Kurzgeschichte.
 
Mit dem Erleben einer Ayurvedakur in einem indischen Krankenhaus begann meine professionelle Schreiberei. Tagebücher habe ich schon immer geschrieben, aber die waren ja nur für mich. Nun möchte ich mir unbekannte Leser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen, sie auf die Reise nehmen. Wenn es mir gelingt mit meinen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen, hat sich das Aufschreiben dieser Reisegeschichten für mich gelohnt.
 
 

 
 
 

Ricarda Wilhelm nimmt dich mit auf ihre Weltreise, Bücher, Bücher, Bücher

 

Die Serie besteht inzwischen aus 10 Bänden! (eines davon ist noch in Arbeit)
 
6. Amerika (in Arbeit)

Zum Nachlesen einfach den jeweiligen Titel anklicken.

 

Du möchtest eintauchen in die Weltreisewelt der Seglerin, Weltreisenden, Geschichtenerzählerin und noch mehr über die (exotischen) Reiseziele von Richarda Wilhelm, dann klicke auf das Büchersymbol und hol dir ihre Bücher zu dir nach Hause

 

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