Aus der Reihe: Reise mit mir
„Was
wollt ihr in Kambodscha?“, werde ich gefragt. Nur wenigen Menschen ist
die Hochkultur der Khmer mit all ihren Pyramiden, Tempeln und
Bewässerungssystemen bekannt. Sie sind jedoch durchaus mit jenen der
Maya, Azteken, Inka oder Ägypter vergleichbar. Ihre große Zeit datieren
die Forscher ins 8. bis 12. Jahrhundert. Danach verschwinden die
riesigen Steinbauten im dichten Dschungel unter üppigen Lianen und
mächtigen Würgefeigen. Der Leser begleitet die Autorin auf dieser
abwechslungsreichen Entdeckungsreise. Bildreiche Beschreibungen lassen
die mystischen und heiligen Orte vor dem geistigen Auge entstehen. Diese
Erzählung gestattet eine virtuelle Expedition in den „Archäologischen
Park von Angkor“ und danach durch das südostasiatische Land.
Historisches und aktuelles Leben der Khmer verschmelzen dabei auf
beeindruckende Art.
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Schnipsel:
Sandfarbene
Tempel verteilen sich überall auf dieser weiten Ebene, welche so
groß ist, dass ich selbst von hier oben, kein Ende entdecken kann.
Der typische quadratisch angelegte Wassergraben grenzt die
Gebäudekomplexe oft eindeutig vom umliegenden Wald ab. So lassen sie
sich leicht ausmachen. Die Tempelberge sehen von oben wie
aufgestapelte, braune Bausteine aus.
Diese Türme bilden den Mittelpunkt, drum herum verläuft eine Mauer
mit vier gleich langen Seiten. Bei gut erhaltenen Anlagen kann man
die klare Geometrie erkennen. In geringem Abstand, zieht sich eine
weitere Begrenzungswand wie ein quadratischer, geschnitzter Rahmen
drum herum. Große Eingangstore, jeweils in der Mitte einer der vier
Seitenwände, bilden die einzigen Zugänge. All das ist dann noch
einmal von dem breiten Wassergraben umschlossen,
welcher ebenso mit vier gleichlangen Seiten beeindruckt. Selbst nach
1000 Jahren sieht es aus, wie auf einem Reißbrett gezeichnet, so
präzise heben sich die Uferkanten und Mauern wie Muster in der
Landschaft ab.
Spannend
und auffällig sind außerdem die riesigen, rechteckigen
Wasserbecken, auch Baray´s genannt. Wie überdimensionale Spiegel,
liegen sie mit ihrer glatten Oberfläche in der Landschaft. Obwohl
diese silbernen Rechtecke weit auseinander liegen, erscheinen sie
absolut korrekt zueinander ausgerichtet. Ich bin mir sicher, würde
man auf einer Karte mit Dreieck und Lineal die Lage der jeweiligen
kurzen oder langen Seiten überprüfen, könne eine eindeutige
Parallelität festgestellt werden. Diese, vom Menschen angelegten,
Seen speichern das viele Wasser, welches während der Regenzeit
überbordend im Mekong und seinen Nebenflüssen durch das Land
fließt. Nun können die Bauern auch in der Trockenzeit ihre
anliegenden Reisfelder fluten, sodass es für drei Reisernten im
gesamten Jahr reicht. Lange schmale Kanäle, welche ein kariertes
Muster in die Landschaft zeichnen, versorgen weiter abgelegene
Anbauflächen. Heute funktioniert die Bewässerung nicht mehr so gut.
Ich sehe
all die
Reisfelder, welche voneinander durch kleine Erdwälle klar abgegrenzt
werden. Viele sind trocken. Von hier oben kann man aufgrund der
unterschiedlichen Farben sehr gut erkennen, welche Kanäle noch oder
wieder intakt sind. Einige dieser großen Wasserspeicher, wie
beispielsweise der Östliche
Baray,
liegen inzwischen ebenso trocken. Später lese ich, dass der sinkende
Wasserspiegel und auch Versandungen als mögliche Ursachen angesehen
werden. Solche bemerkenswerten Anlagen müssen eben auch aufwendig
gepflegt werden, damit sie funktionieren.
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Ein
Baray
ist ein vom Menschen künstlich geschaffenes, streng rechteckiges
Wasserreservoir, dass durch die Aufschüttung von wasserdichten
Dämmen entsteht. Das kostbare Nass wird von einer höher gelegenen
Stelle über Kanäle eingeleitet und gesammelt. Der Westliche
Baray
ist…"
…
Wieder
essen wir lokales Khmerfood und gewöhnen uns allmählich an die
ständigen Rufe „Tuk-Tuk“, „Massage“, „What do you like?“,
„T-Shirt only two Dollar“. Wir kommen an einem Stand vorbei, an
dem einige Touristen bereits fotografierend stehen bleiben. „Was
gibt es denn da?“ will das neugierige Wesen in mir sofort wissen
und lenkt meine Schritte augenblicklich in die richtige Richtung.
Hier werden frittierte Skorpione, Spinnen und Schlangen am Spieß
verkauft. Sie liegen aufgereiht wie Schaschliks oder Bratwürste
nebeneinander auf einem Grillrost. Fotografieren kostet einen halben
Dollar, weil die wenigsten Schaulustigen aus dem Westen sich trauen
etwas zu kaufen und zu probieren. Zwei junge Männer zeigen sich
interessiert. Aufgrund der vielen Zuschauer wollen sie nun keinen
Rückzieher mehr machen und sind mutig. Der erste halbiert
tatsächlich vorsichtig mit seinen Schneidezähnen und hochgezogenen
Lippen einen vorher kompletten Skorpion samt Scheren und Stachel. Der
zweite steckt sich dann die andere Hälfte in den Mund und kaut
vorsichtig. Tapfer schauen sie in die Runde und genießen sichtlich
die Szenerie mit ihrem spontanen Publikum. „Hm, it is ok. You can
eat it.“ Wahrscheinlich, wenn man denn muss. Meine Neugierde wurde
ausreichend gestillt, probieren muss ich nicht und so schlendern wir
ohne weitere Vorkommnisse in unser schönes Hotel zurück. „Morgen
müssen wir früh raus.“ ...
Originalton Ricarda Wilhelm!
"Du kannst nicht reisen? Stimmt nicht!
Reise
mit mir nach Laos, Indien, Lissabon, Madeira, Mexiko oder mit der AIDA
durch den Orient, über die Malediven, Sri Lanka, durch die Straße von
Malakka nach Singapur, über Vietnam und Kambodscha bis nach Bangkok,
Erlebe mit mir den Lockdown in der Karibik in einem Segelboot.
Du
brauchst keinen Koffer, kein Visum und auch keinen PCR-Test. Digital
kann die Reise sofort losgehen, mit Taschenbuch sind nur ein paar Tage
Geduld notwendig.
Lass
dich in ein fernes Land entführen! Diese Reisebeschreibungen sollen
dich mit auf die Reise nehmen. Ich habe das große Glück im Moment reisen
zu dürfen, andere Länder zu sehen, Kulturen zu erleben, Landschaften zu
entdecken. Was ich gesehen habe und dabei ganz persönlich empfand,
steht in diesen Büchern. Geschrieben habe ich es insbesondere für all
die, die arbeiten müssen, aus anderen Gründen nicht reisen können oder
einfach lieber zu Hause bleiben. Ich hoffe, dass meine Worte in deinem
Kopf Bilder entstehen lassen, während du gemütlich auf dem Sofa sitzt
oder liegst und mein Buch liest, in ein fernes Land geführt wirst. Wenn
du beim Lesen Freude hast und dich einige Zeit später fragst: „Habe ich
das gelesen oder einen Film gesehen?“, dann habe ich mein Ziel
erreicht.
Erst einmal wünsche ich viel Spaß beim Lesen."
Du
möchtest eintauchen in die Weltreisewelt der Seglerin, Weltreisenden,
Geschichtenerzählerin und noch mehr über die (exotischen) Reiseziele von
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Ricarda Wilhlem über sich selbst:
Seit
2018 lebe ich mit meinem Mann auf einem Segelboot. Wir reisen und
lernen die Welt kennen. Ich schreibe nebenbei einige Reisegeschichten
auf, um meine Erlebnisse, Erfahrungen und Freude mit anderen zu teilen.
Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein halbes Jahr alt war.
Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und
gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen
Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte
ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene
Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war
noch nicht erlaubt. Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten
Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte
ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde
damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders
gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernten wir Segeln,
Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich eben magisch an. Familie und
Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs
Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung
einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später
gründete ich mit meinem Partner eine private Schule, die UNIVERSITAS in
Rostock, welche bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur
führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre
führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann
erfolgreich in die Hände einer größeren Rostocker Stiftung abgeben.
Nun
holen wir das Reisen nach. Natürlich hauptsächlich auf dem Wasser, denn
wir wohnen auf dem Boot, haben alles andere verkauft und segeln aus der
Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt.
Im Herbst landen wir in Lissabon und lernen diese ganz besondere Stadt
lieben. Dann verschlägt es uns im Winter auf die AIDA und als
Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos. Inzwischen haben wir mit
unserem Zuhause den Atlantik überquert, das Madeira-Archipel kennen
gelernt, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im
Corona-Lockdown gestrandet. Die Reise wird nicht abgebrochen. Das Leben
auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht,
dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir touren sechs Wochen
durch Amerika und fünf Wochen über Yucatan/Mexiko, nicht mit dem Boot,
sondern im Mietwagen. Nun sind wir in den Azoren und wieder entsteht
parallel ein Buch.
Mit
dem Erleben einer Ayurvedakur in einem indischen Krankenhaus begann
meine professionelle Schreiberei. Tagebücher habe ich schon immer
geschrieben, aber die waren ja nur für mich. Nun möchte ich mir
unbekannte Leser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen, sie auf die
Reise nehmen. Wenn es mir gelingt mit meinen Worten Bilder im Kopf
entstehen zu lassen, hat sich das Aufschreiben dieser Reisegeschichten
für mich gelohnt.
Texte und Fotos wurden von der Autorin zur Veröffentlichung auf auf meinem Blog zur Verfügung gestellt. Die Rechte und Verpflichtungen verbleiben bei Ricarda Wilhelm.
Ricarda Wilhlem nimmt dich mit auf ihre Weltreise
Die Serie besteht inzwischen aus 10 Bänden! (eines davon ist noch in Arbeit)
6. Amerika (in Arbeit)
Zum Nachlesen einfach den jeweiligen Titel anklicken.
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Hinsicht zu verantworten haben.
Das Essen würde mir sicherlich nicht gefallen. Skopion am Spieß hört sich mehr ald gewöhnungsbedüftig an.
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