Donnerstag, 26. Januar 2023

RICARDA WILHELM - Mexiko Auf den Spuren der Maya

Eine Covid 19 Reise

Klappentext:

„Seid ihr verrückt? Nach Mexiko kannst du im Moment nicht reisen! Dort ist man seines Lebens nicht sicher. Die Polizei ist korrupt und am Ende wirst du noch überfallen. Vielleicht hält man dir sogar eine Waffe an den Kopf.“ Das hören oder lesen wir, während uns das Interesse an den alten Hochkulturen der Maya und Azteken in dieses Land lockt. 
 
Auf Aruba mit dem Boot gelandet, ist es nun nicht mehr weit bis nach Mittelamerika. Während der Hurrikansaison muss unser derzeitiges Zuhause sicherheitshalber sowieso am Steg bleiben. Aber die Infektionszahlen, der seit März 2020 herrschenden Covid-19-Pandemie, steigen im Juli in den Vereinigten Staaten, Südamerika und auch in Mexiko besonders dramatisch an. Allein das wäre schon ein Grund unsere Reisepläne aufzugeben. Die Überreste der alten, im Urwald verschwundenen und wiederentdeckten Pyramiden rufen uns jedoch immer lauter. Wir wollen nicht auf dem Boot sitzen und warten, sondern neue Länder entdecken. Also ist im September 2020, nach einer Rundtour durch die Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko unser Ziel. 
 
 
 
In dieser Geschichte darf der Leser unsere aufregende Reise miterleben und Antworten auf spannende Fragen finden. Ist Mexiko denn wirklich so gefährlich, wie alle sagen? Werden wir die Mayastätten trotz Covid-19 besuchen können? Lohnt sich dieser Ausflug im Moment überhaupt? Welche Hindernisse müssen wir überwinden und welche Überraschungen dürfen wir erleben? 

 

 

Und das sagt die Autorin außerdem noch über das Buch und ihre Reise durch Mexiko


Reise mit mir fünf Wochen in ein geschichtsträchtiges Land, mit sagenumwobenen Kulturen, die riesige Bauwerke im Regenwald bauen und verlassen, einer vielfältigen Flora und Fauna, undurchdringlichem Regenwald sowie einem Volk, welches sein Selbstbewusstsein wiedererlangt und eine neue Identität findet.


Trotz der Covid-19-Restriktionen und den vielen Warnungen entscheiden wir uns für eine Reise nach Mexiko. Ich möchte schon lange die alten Pyramiden der Maya sehen, welche für Jahrhunderte im Urwald verschwunden waren und nun wiederentdeckt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die Gelegenheit ist günstig, da wir mit dem Segelboot in der Karibik gelandet sind, die Hurrikansaison abwarten müssen und der Weg zur Yucatan-Halbinsel nicht weit ist. Ungünstig ist das Jahr. 2020 wird als das Covidjahr in die Geschichte eingehen. Weltweit schließen die Länder mit nur wenigen Ausnahmen ihre Grenzen. Im August und September entspannt sich die Situation ein wenig, bevor erneute Schließungen erfolgen. Aber das wissen wir im Sommer 2020 noch nicht.


 

Widmung:

Für alle Maya, die stolz sind ,

diesem geschichtsträchtigen Volk 

anzugehören und dieWerte, 

Kenntnisse sowie Fähigkeiten

ihrer Kultur am Leben erhalten.




Inhalt


Der Ampeltrick

Karibisch bunt

Verabredung mit einem Riesen

Bildungsurlaub

Was ist eine Cenote?

Menschenopfer und versteckte Pyramiden

Göttliche Spiele und 

die höchste Pyramide auf Yucatán

Der schwarze Jaguar

Magische Stadt auf Mayaruinen

Das Tor zur Mayawelt

Der Brunnen der Itzá

Stilles Mayapán

Strikte Anweisungen und Gängelei

Der aufgerissene Rachen einer Schlange

Eine Mayastadt der Neuzeit

Quer durch den Süden

Das neue Mexiko

Adios Amigos

Ende gut, alles gut?


📚

 

Liste der besuchten Mayastädte 

in der Reihenfolge unserer Reise


Tulum

Muyil 

Cobá 

Ek Balam

Itzamal (Pyramiden + Stadt)

Xcambó 

Mérida (Stadt)

Dzibilchaltun 

Aké & San José Oriente (Mayadörfer)

Chichén Itzá

Mayapán 

Uxmal

Dzibilnocac 

Hochob

Edzná 

San Francisco de Campeche (Stadt)

Balamkú

Hormiguera

Xpujil

 

 

Schnipsel 1

Der Ampeltrick


„Kennst du schon den Ampeltrick?“, fragt mich mein lieber Mann. Wir sitzen in einem Café, über uns dreht sich träge ein großer Ventilator mit drei schlanken, verstaubten Holzflügeln. Vor den Türen ist es so heiß, dass man die Mittagszeit dankbar in klimatisierten Räumen verbringt. Ein Kaffee hält uns wach und konzentriert, während wir unser nächstes Ziel recherchieren. Im Moment liegen wir mit unserem Boot auf Aruba in der Karibik. Das Eiland gehört zu den ABC-Inseln, befindet sich außerhalb des Hurrikangürtels und ist deshalb ein sicherer Anlaufpunkt für die Zeit von Juni bis November. Das Boot liegt hier gut bewacht und wir wollen die Zeit nutzen, um über Land zu reisen.„Die Ampel zeigt auf rot und der Polizist winkt dich trotz dessen durch. Was würdest du tun?“, fragt er mich, indem er den mit Zucker bestreuten Milchschaum genüsslich von seinem Löffel schleckt. 


Ich will schon lange in das Land der Maya und Azteken reisen, um ihre Pyramiden zu sehen, die Jahrhunderte vom Regenwald verschlungen, nun wieder entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Während ich mich bei meiner Recherche auf diese Orte konzentriere, stöbert Stefan das Internet bezüglich der Reisebedingungen durch. Was sagt das Auswärtige Amt? Welche Erfahrungen haben andere gemacht? Ist Mexiko ein sicheres Reiseland? Wie kommen wir dort von Ort zu Ort? Die Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie kommen hinzu. Wohin darf man reisen? Was muss man dafür auf sich nehmen? Lohnt es sich? 

 

In meinen Gedanken streife ich bereits wie Indiana Jones durch den Dschungel. Über mir sitzen Affen in den Ästen und kauen grüne Blätter und saftige Früchte. Unser Führer schlägt mit der Machete einen Weg durch den undurchdringlichen Regenwald. Vögel flattern auf. Eine Schlange liegt entspannt um einen dicken Ast gewickelt und schaut zu mir hinüber. Eine freigelegte Lichtung taucht auf. Alte, aufeinander gestapelte Steine ragen pyramidenförmig in den Himmel. Ich muss den Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu erkennen. Ein Archäologe kommt auf uns zu. Er kennt die Ausgrabungsstätte und wird uns auf einem Rundgang mit seinen Geschichten in die antike Welt der Maya entführen.

 

 

Autorin in einer Cenote

Das rhythmische und eindringliche Klappern eines Löffels in einem Latte-Macciato-Glas reißt mich abrupt aus meinen so wundervollen Tagträumen. „Natürlich würde ich dem Winkzeichen des Polizisten folgen. Er hat ja wohl mehr zu sagen als so eine automatisch gesteuerte Ampel.“ „Falsch! Du bist auf den Ampeltrick reingefallen. Nun musst du entweder eine hohe Strafe zahlen, eventuell sogar deine Fahrerlaubnis abgeben oder dem Beamten ein Taschengeld zustecken. 60 Dollar hält man im Moment für angemessen.“, rezitiert meine bessere Hälfte, trinkt einen Schluck Kaffee und ist sich nun meiner Aufmerksamkeit gewiss. Wir sollten es uns noch einmal überlegen, ob eine Reise nach Mexiko im Moment wirklich so sinnvoll ist. Es gibt einige Gebiete, vor denen alle warnen. Dort darf man gar nicht hinfahren, weil man nicht nur ausgeraubt wird, sondern auch um sein Leben fürchten muss. Die Polizei ist jedoch, nach allem was Stefan herausgefunden hat, im gesamten Land korrupt. Wenn du das Glück hast und in keine Falle tappst, dann kannst du zumindest nicht auf Hilfe hoffen, wenn dir etwas passiert. Ein Unfall wäre der absolute Horror. Wahrscheinlich wirst du nebenbei noch ausgeraubt.


Ansonsten sind die Grenzen Mexikos geöffnet. Man kann hinein. Die Rückreise nach Aruba aus diesem Land ist jedoch im Moment unmöglich. Das kann sich eventuell ändern, wie so vieles in diesen Coronazeiten. Oder man reist über ein drittes Land zurück. Zur Zeit käme da nur Amerika in Frage. Wir liebäugeln schon so lange mit den Pyramiden der alten Hochkultur und sind nun gar nicht weit entfernt. Es würde sich so gut anbieten. Aber die Mayastätten sind derzeit noch alle geschlossen, erfahre ich gerade von meinem Mann. Eventuell öffnen sie Stück für Stück, wenn die Mexiko-Covid-Ampel von rot auf gelb schaltet, aber derzeit sieht es ganz und gar nicht danach aus. Die Zahlen der Covid-19-Infizierten steigen weiterhin, scheinbar unaufhaltsam in die Höhe.

 

Xambo



Schnipsel 2

Menschenopfer und versteckte Pyramiden


Auf Empfehlung lassen wir uns morgens nicht so viel Zeit. Zwar ist diese Mayastätte seit zwei Tagen geöffnet, die Besucherzahlen sind jedoch limitiert. Vor Corona besuchten täglich drei- bis viertausend Menschen diesen Ort. Im Moment soll nach der eintausendsten Eintrittskarte Schluss sein. Die alte Mayastadt liegt vor den Toren des heutigen Tulum. Eindeutige Verkehrsschilder weisen auf den Eingang. Bis dahin ist also alles ganz einfach. 


Tourifoto in Tulum
Tulum ist eine jüngere Mayastadt, die es erst seit dem 13. Jahrhundert gibt. Ihre einzigartige Lage direkt an der Steilküste des Meeres hat sie zwei vorgelagerten Klippen zu verdanken, welche nicht nur den Hafen, sondern auch das Plateau auf natürliche Weise schützen. Damals baut man noch nicht für den Tourismus. Es geht nicht um eine schöne, unverbaute Sicht auf das Meer, sondern vielmehr um Sicherheit. Auch hier, tief im Golf von Mexiko, zieht immer wieder ein Hurrikan vorbei. Direkt am Wasser ist die Kraft größer und damit zerstörerischer. Auf dem Land schwächt sie sich in der Regel schnell ab. An diesem Ort konnte man die Tempel und Pyramiden für die Götter, aufgrund des natürlichen Schutzes, jedoch direkt ans Meer bauen und die Stadt entsteht naturgemäß in ihrer Nähe. 


Im 13. und 14. Jahrhundert wächst Tulum zu einer der größten Städte auf der Halbinsel Yucatán. Sie wird ein wichtiger Handelsknotenpunkt für die Maya der gesamte Umgebung. Der erste Europäer, welcher die Stadt 1518 erwähnt, vergleicht sie bezüglich ihrer Ausmaße mit Sevilla, obwohl dieser Ort bei der Ankunft der Spanier nur noch als religiöses Zentrum genutzt wird. All dass macht uns neugierig, selbst wenn Tulum nicht aus der Zeit der Hochkultur stammt. 


Kaum biegen wir von der Hauptstraße ab, werden wir von gleich sechs aufgeregten Männern energisch heran gewunken. Große, gelbe Fahnen schwingend und mit Trillerpfeife im Mund, machen sie auf sich aufmerksam. Nun weiß man als nicht involvierter Ausländer nie, ob diese Gesten offiziell sind oder der Anpreisung privater Offerten dienen. Das erfährt man nur durch Fragen und Zuhören. Stefan hat sofort wieder den Stock im Rücken und Fragezeichen auf der Stirn. Sein Fluchtinstinkt will das Gaspedal am liebsten ganz durchdrücken. Er hat sich jedoch im Griff und hält am ersten fahnenschwenkenden Mexikaner. Ich lasse das Fenster herunter und beginne mit einem fröhlichen Guten-Morgen-Gruß. Nach ein paar spanischen Sätzen wird klar, dass wir hier vor einem Parkplatzeinweiser stehen. Auch wenn mein lieber Mann noch Zweifel hat, hört er auf mich und lässt sich auf einen mit großen Wasserpfützen durchlöcherten Sandplatz einweisen. Der Motor ist noch gar nicht abgestellt, da steht auch schon eine dicke, freundliche Frau vor Stefans Fenster. Sie spricht ganz gut Englisch, sodass er auch etwas versteht und informiert uns über Preise und Möglichkeiten. Wir könnten Eintritt und Parkplatz bezahlen oder einen Guide mieten, Karte und Parken inklusive. Mein lieber Mann rechnet, die gute Frau wartet geduldig und ich finde, dass ein Guide vielleicht gerade ganz am Anfang unserer Mayatour für das Verständnis eine gute Idee ist. So bezahlen wir sechzig Dollar für alles, müssen noch einmal umparken und dürfen dann endlich aussteigen.


Heute lernen wir, dass die vielen Verkäufer, Rikschafahrer und Reiseführer, die hier herum laufen, sich zwar anbieten, aber bei weitem nicht so aufdringlich sind, wie man es aus Asien kennt. Ein kurzes, freundliches Dankeschön reicht und die Mexikaner ziehen sich diskret zurück. Das ist sehr angenehm und wird hoffentlich dazu führen, dass wir offener mit all den Einheimischen umgehen können, welche forsch auf uns zukommen. Die freundliche Frau weist uns noch darauf hin, dass an dieser Stätte ein guter Sonnenschutz und ausreichend Wasser überlebenswichtig sind, schreibt mir eine Quittung und kümmert sich dann um das nächste einfahrende Auto. Dieser Ort hat nach sechs Monaten den dritten Tag geöffnet und hier am Eingang ist gegen halb zehn der Teufel los. Auch wir müssen uns an den Menschenauflauf und das damit verbundene aufgeregte Durcheinander erst einmal wieder gewöhnen. Die Ruhe und Einsamkeit der Coronamonate hat uns langsamer, geräuschempfindlicher und weniger aufmerksam werden lassen. Den angemessenen Abstand zu Fremden und die dadurch resultierende fehlende Drängelei haben wir schätzen gelernt.

 


Ballspielfeld der Maya

 

Autorin in Mayapan

Schnipsel 3


Begegnungen

Das eigentliche Abenteuer ist nicht die nächste Mayastadt, sondern der Weg dorthin. Wir dachten alles erlebt zu haben, aber nun fühlen wir uns wirklich wie Indiana Jones. Nur leider ist ein kleiner Mietwagen kein Expeditionsjeep mit viel Bodenfreiheit und Vierradantrieb. In Xpujil ist die Straße noch asphaltiert, dann fahren wir auf einer Sandpiste mit vielen trockenen oder wassergefüllten Löchern unterschiedlichster Größe. „Diesem Weg sollen wir nun 21 Kilometer in den Dschungel folgen?“ Wenn wir „Hormiguero“ sehen wollen, bleibt uns wohl keine andere Wahl. Da es sich um einen zu besichtigenden Ausgrabungsort handelt, kann es ja nicht so schlimm werden. Rechts und links wachsen dicht, mit sattgrünen Blättern bewachsene Zweige über den Wegesrand zur Mitte, in dem Bestreben, die freigelegte Straße wieder einzunehmen. Dahinter erstreckt sich kilometerweit flacher Buschwald mit Wasserlöchern. Wenn wir bereits auf so vielen anderen Pisten das Gefühl hatten, dass sich hinter uns dieser schmale, lichte Streifen wie in einer Dornröschenverfilmung schließt, so glaubt man nun tatsächlich im Dschungel einzuwachsen. Die Straße wird mit jedem Kilometer schmaler. Bald passen wir mit unserem kleinen Auto gerade so zwischen den Blättern hindurch. Gut, dass kein Gegenverkehr mehr kommt. Dann streifen Zweige die Seitenscheiben, um später sogar über die Windschutzscheibe zu rutschen. Hier war wohl schon seit sechs Monaten keine Machete mehr in Aktion. Zwischenzeitlich glauben wir auf dem falschen Weg zu sein, aber es gibt nur diesen. Man kann sich gar nicht verfahren. 



Die Autorin mit Wettergott







Es regnet, der Boden wird feuchter und matschiger, das Heck des Mietwagens rutscht unerwartet hin und her. Wir tanzen mit dem Auto Salsa. Aus den Büschen rechts und links werden unmerklich hohe Bäume. Wenn die Sonne scheinen würde, könnte sie den aufgeweichten Boden nicht erreichen. Ein Baum liegt mit all seinem Laubwerk und den ungebetenen Gästen von Rankelpflanzen oder Lianen quer über dem ohnehin schon schmalen Weg. Wir können uns vorbei quetschen. Gut, dass die Kollegen von Europcar nicht sehen, was ihr Fahrzeug gerade schaffen muss. Mit jeder Matschpfütze fragen wir uns mehr, wie griffig das Profil der Räder wirklich ist. Stefan muss das richtige Maß zwischen Gasgeben und vorsichtigem Fahren finden. Einerseits wollen wir nicht stecken bleiben, andererseits nicht vom Weg abrutschen. Die Landschaft wird hügelig. Dies bringt beträchtliche Steigungen mit sich und in den Senken wird es noch matschiger. Die Reifen verlieren den Halt und glitschen im Slalom durch den Gatsch. Bloß nicht stehenbleiben, immer in Schwung bleiben. Wenn es jetzt noch einmal ordentlich regnet, frisst uns der Urwald. 


Dann sind wir plötzlich am Ziel. Der dunkle Matschpfad weitet sich in einen großflächig hellen, trockenen Parkplatz, auf dem sogar ein weiteres Fahrzeug steht. Wahrscheinlich gehört es dem Parkwächter. Das offene Eingangshäuschen ist jedoch nicht besetzt. Trotz mehrerer Rufe kommt niemand. Also beginnen wir mit unserer Besichtigungstour. Bezahlen können wir ja noch auf dem Rückweg. Auch in Hormiguero hat man den Regenwald nur im direkten Umkreis der ausgegrabenen Gebäude geräumt. Nicht komplett, denn einzelne Bäume wachsen weiterhin auf Fundamenten und Steinhaufen. Wir fühlen uns erneut wie Indiana Jones, der sich durch den dichten Regenwald arbeitet, unerwartet auf uralte Ruinen stößt, welche in grauen Vorzeiten eine lebendige Stadt bilden, in der sich spektakuläre Schätze verbergen. Ganz so ist es natürlich nicht, denn wir benötigen weder Machete noch stabile Wanderschuhe oder ein Moskitonetz am Hut, wenn wir nicht vom Weg abkommen. Ich rutsche keine steilen Abhänge auf dem Hintern hinunter, muss nicht den todbringenden Pfeilen ausweichen oder mir dicke Vogelspinnen vom Pelz klopfen. Das Mückenspray leistet jedoch wiederholt gute Dienste. In den letzten Tagen hat es viel geregnet und es gibt einfach zu wenige Touristen. Die kleinen Biester sind so ausgehungert, dass sie sich sofort auf uns stürzen und man sieben auf einen Streich erwischt. 

 


Wieder stehen wir vor einem einst prächtigem, heute sehr angenagtem dreiteiligem Gebäude. Zwei Pyramiden rahmen den rechteckigen Tempel in der Mitte ein. Nur wenige Treppenstufen führen auf sein Podest und zum Eingang. Dieser ist wieder wie ein großer offener Schlund gestaltet. Die mächtigen Stuckzähne sind hier so gut erhalten, dass man sie nicht übersehen kann. Deutlich auffälliger als die kleinen Kringelaugen, sollen sie wohl den größeren Eindruck schinden. Meine Quellen sind widersprüchlich und werden sich nach wie vor nicht einig, ob es sich um ein Schlangenmaul oder den monströsen Mund des großen Itzamná handelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in Hormiguero der allmächtige Gott seinen Rachen aufreißt. Die Zähne ähneln mehr denen eines Säugetieres. Ohren und Haare drum herum bedecken die gesamte Front des Gebäudes in Form von geometrischen Mustern. Stefan stellt sich in den Eingang und wirkt so groß wie einer der Zähne. 

 

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Textauszüge und Schnipsel wurden vom Autor/der Autorin zur Verfügung gestellt und verbleiben in derem Eigentum.  
 

Eine Lesermeinung

Ein sehr guter Reiseführer, mit vielen Hintergrundinformationen übe die besuchten Stätten:
Wir haben es als Reiseführer genutzt. Es hat gute Tipps zur Übernachtung und Mayainfos. Ein sehr informatives und witziges Buch.

 
REISE MIT MIR
 
Bis auf den Band Amerika, der noch in Arbeit ist, sind die Bücher erschienen und jetzt mit dem Mexikobuch auch alle bei mir vorgestellte worden. Lasst Euch durch die gutlesbaren Texte und die phantastischen Fotos mitnehmen auf die Weltreise per Segelboot. Lasst Euch entführen an die schönsten Orte unseres Planeten. Reist mit der Autorin in tolle Städte, in exotische Länder, driz hautnah beim Vulkanausbruch auf La Palma dabei und erkundet Inseln, die das Träumen wert sind. 
 
Die Serie besteht inzwischen aus 10 Bänden! (eines davon ist noch in Arbeit)
 
6. Amerika (in Arbeit)

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Videos:


Tiere Mexiko:



Mayapán:


 

Zur Autorin und ihrer "Geschichte"
 
Seit 2018 lebe ich mit meinem Mann auf einem Segelboot. Wir reisen und lernen die Welt kennen. Nebenbei schreibe ich einige Reisegeschichten auf, um meine Erlebnisse, Erfahrungen und Freude mit anderen zu teilen. Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein
halbes Jahr alt war. Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war noch nicht erlaubt. Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernte ich Segeln, Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich eben magisch an. Familie und Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später gründete ich mit meinem Partner eine private Schule, die UNIVERSITAS in Rostock, welche bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann erfolgreich in die Hände einer Rostocker Stiftung abgeben. 
 
 
Nun holen wir das Reisen nach. Hauptsächlich auf dem Wasser, denn wir wohnen auf dem Boot, haben alles andere verkauft und segeln aus der Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt. Im Herbst landen wir in Lissabon und lernen diese ganz besondere Stadt lieben. Dann verschlägt es uns im Winter auf die AIDA und als Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos. Inzwischen haben wir mit unserem Zuhause den Atlantik überquert, das Madeira-Archipel kennen gelernt, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im Corona-Lockdown gestrandet. Die Reise wird nicht abgebrochen. Das Leben auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht, dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir touren sechs Wochen durch Amerika und fünf Wochen über Yucatan/Mexiko, nicht mit dem Boot, sondern im Mietwagen. Nun sind wir in den Azoren und wieder entsteht parallel ein Buch.
 
Mit dem Erleben einer Ayurvedakur in einem indischen Krankenhaus begann meine professionelle Schreiberei. Tagebücher habe ich schon immer geschrieben, aber die waren ja nur für mich. Nun möchte ich mir unbekannte Leser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen, sie auf die Reise nehmen. Wenn es mir gelingt mit meinen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen, hat sich das Aufschreiben dieser Reisegeschichten für mich gelohnt.
 
 
 
 

 

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Die Fotos wurden mir von der Autorin zur Verfügung gestellt und verbleiben in ihrem Eigentum!

 

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