Kampfengel
von Udo Kübler
Klappentext:
Wussten Sie, dass im ›bekannten Universum‹ mal wieder vor allem italienische Familien und Clans die Fäden ziehen?
Ist aber so.
Und, glauben Sie mir, Sie wissen auch sonst nicht allzu viel. Kann ja sein, dass Sie schon mal was von Jonathan Simpson gehört haben. Was aber sagt Ihnen der Name Lydia Casagrande? Kennen Sie Silvio Cinturato? Edda Blind? Wussten Sie, dass Malcolm McDermit allen Ernstes im Kilt durchs All flitzt? Und sein Cousin um acht Ecken nicht genug von …
Nein, genug, an dieser Stelle!
Sie sind ja noch absolut unbedarft und wissen rein gar nichts. Nichts von der uralten Rasse der Gandrabo. Nichts über die geschmeidigen Flentorier. Ja, noch nicht einmal mit Cyborgs kennen Sie sich richtig aus, stimmt‘s?
Und was wissen Sie über Terra Nova und über Kampfengel?
Na, da haben Sie aber echt was aufzuarbeiten, Mann …
Textschnipsel 1
Eigentlich hatte Jonathan ja geglaubt, die anvisierte Befreiung würde hier vor Ort stattfinden. ›Hier vor Ort‹, das hieß in oder um Pinta Uaua oder eben wenigsten im Kn’ Uauaph-Gebiet oder – nun ja – wenigstens auf diesem verdammten Planeten Kol’ Da Uaua Trllpck Qua. Wobei er froh war, nicht im Kn’ Uauaph-Gebiet und erst recht nicht sonst wo auf diesem beschissenen Planeten suchen zu müssen. Denn der verfügte – wenn man den Schilderungen der Typen glauben wollte, die in der Gegend des Raumhafens von Pinta Uaua rumhingen – vor allem über ganz übles Schmarotzer-Getier, blutsaugende Mücken und einige menschenfressende Pflanzen. Alles in allem nichts, was man unbedingt erleben musste. Aber die Danziger-Ihnga …?
Textschnipsel 2
Terra Nova war einer der ersten Planeten, der von Menschen besiedelt worden war. Von Menschen, die noch in Generationen-Schiffen ins All aufgebrochen waren. In Schiffen, die Hunderte Jahre unterwegs waren. Weil sie nur Geschwindigkeiten weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit erreichten. Die ›Hope Of Mankind‹ war seinerzeit aus dem Orbit der Erde gestartet, wo man sie weit mehr als zwölf Jahre zusammengesetzt und getestet hatte. An Bord waren schließlich sieben Paare gewesen. Davon vier aus Europa, zwei aus den Vereinigten Staaten von Amerika und eines aus Mittelamerika. Die ›Hope Of Mankind‹ war über dreihundertfünfzig Jahre unterwegs gewesen, ehe sie in das Sister Sol-System eingedrungen war und dort den dritten von zwölf Planeten angesteuert hatte. Dieser Planet war nicht nur sehr erdähnlich, sondern entpuppte sich als paradiesähnliche Welt. Eine Welt, auf der es eine reiche Flora und Fauna gab, in der Primaten aber offensichtlich fehlten. Die Fresskette der Tiere war perfekt. Jedes Tier hatte seine natürlichen Feinde. Und selbst die mächtigsten Tiere am oberen Ende der Fresskette hatten ausgerechnet in recht kleinen Tieren vom unteren Ende der Kette ihre natürlichen Feinde. Weil sie denen durch altersbedingte Veränderungen ihres Körpers Möglichkeiten boten, in ihn einzudringen, ihn zu töten und aufzufressen.
Textschnipsel 3
Er seufzte und hielt seinen Com in die Nähe des Tablets. Die beiden Geräte nahmen Kontakt auf und wurden sich schnell einig, was zu tun war. Nach einem Augenblick stand überall auf dem Formular Jonathans Name, sein Beruf, seine Herkunft, seine Sozialversicherungsnummer, seine Bankverbindung, seine Vermögensverhältnisse, seine Blutgruppe, seine Vorstrafen, ob er wo auch immer gesucht wurde und warum und und und. Und ganz am Ende stand da seine handschriftliche Unterschrift. Der Polizist grunzte zufrieden, packte das Tablet unter den Tisch, drückte einen Knopf, murmelte etwas Unverständliches in ein unsichtbares Mikrofon und sah schließlich Jonathan geradewegs an. Jonathan bemerkte sehr wohl, wie aus dem eigentlich leeren Gesicht die Leere langsam verschwand und einem zynischen Grinsen Platz machte. »Sie halten mich für ziemlich bescheuert, stimmt’s?« »Ich halte Sie für den größten Schwachkopf auf diesem beschissenen Planeten, Mann.« Jonathan zuckte achtlos mit den Schultern. »So ganz liegen Sie da sicher nicht daneben, Officer …«
Textschnipsel 4
Jonathan
spürte, wie ihm etwas über den Kopf gestülpt wurde. Es war wohl eine
Art Schutzhelm. Kaum hatte er das Ding über dem Kopf, spürte er, wie
zweimal etwas heftig davon abprallte. Im nächsten Moment wurde er
seitwärts gestoßen, stürzte und landete auf etwas Hartem, das aber unter
seinem Aufprall und Gewicht leicht durchschwang. Bevor er auch nur
versuchen konnte, einen Blick auf sich, die Umgebung oder was auch immer
zu werfen, fühlte er eine kleine Hand, die ihn mehr oder weniger am
Kragen festhielt. Offenbar verhinderte das, dass er durch die vehemente
Beschleunigung von der Sache gefegt wurde, auf die man ihn gestoßen
hatte. Auch wenn er nichts erkennen konnte, so spürte Jonathan, dass er
sich mit erheblicher Geschwindigkeit irgendwohin bewegte, während einige
ziemlich verwegene Kurven bewältigt wurden. Hilflos fuchtelte er herum,
in der Hoffnung, irgendwo etwas Halt zu finden. Aber vergebens. Gottlob
hielt ihn jedoch die kleine, aber ungemein kräftige Hand fest und
verhinderte dadurch, dass er bei dieser wilden Fahrt verloren ging.
Jetzt spürte er, wie sich drei Gurte um seinen Körper legten und ihn auf
der Unterlage fixierten. Er bemerkte, wie die Hand sich probehalber
etwas lockerte und – als wohl klar war, dass er gesichert lag – sich
gänzlich entfernte. Etwas schob sich über ihn, denn plötzlich war kaum
noch etwas vom bisher erheblichen Fahrtwind zu spüren. Gleichzeitig
machte das Fahrzeug – oder was immer es sein mochte – noch einmal einen
Satz nach vorn und beschleunigte extrem.
Da Jonathan jegliches Zeitgefühl abhandengekommen war, vermochte er
nicht zu sagen, wie lang diese rasende Fahrt wirklich
Textschnipsel 5
- ASIN: B08LN5KQT3
- Herausgeber: Independently published (22. Oktober 2020)
- Sprache: Deutsch
- 503 Seiten
- ISBN-13: 979-8695243215
- ASIN: B08L8C5G32
- Herausgebe : Eigenverlag; 1. Edition (14. Oktober 2020)
- Sprache: Deutsch
- Dateigröße: 1038 KB
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- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 505 Seiten
- ISBN-Quelle für Seitenzahl: B08LN5KQT3
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