Donnerstag, 21. Januar 2021

HILDEGARD GRÜNTHALER - Tausend Tage Wohnmobil - In drei Jahren durch Amerika, Australien und Neuseeland

Tausend Tage Wohnmobil - In drei Jahren durch Amerika, Australien und Neuseeland

von Hildegard Grünthaler

Klappentext

Drei Jahre lang mit dem eigenen Wohnmobil durch die Welt ziehen, über einsame Highways durch atemberaubende Landschaften rollen, bleiben, wo es einem gefällt - wer hat davon nicht schon geträumt? Hildegard und Peter Grünthaler haben diesen Traum in die Tat umgesetzt und ihre Erlebnisse in dem Buch Tausend Tage Wohnmobil - In drei Jahren durch Amerika, Australien und Neuseeland festgehalten. Sie müssen es vorerst beim Träumen belassen? Dann lassen Sie sich von der Autorin mit auf die Reise nehmen! Durchqueren Sie mit dem Ehepaar die USA von Ost nach West. Schließen Sie sich dem Zug der Schneevögel an, und dringen über die Schlaglöcher und Bodenwellen der MEX 1 zu den Traumständen der mexikanischen Baja California vor, um dort den Winter zu verbringen. Im Frühjahr folgen Sie den Snowbirds nach Norden, campen in Kanada an einsamen Seen und sitzen am Lagerfeuer. Durch die weite und wilde Natur des kanadischen Yukon fahren Sie schließlich bis nach Alaska, um später auf dem Dempster Highway den Polarkreis zu überqueren und im Inuit-Städtchen Inuvik beim Schein der Mitternachtssonne vor dem Wohnmobil zu sitzen. 

In Neuseeland werden Sie bergauf, bergab über 1.000 Hügel und noch mehr Kurven gemächlich durch Traumlandschaften zockeln und reizvolle Campingstellen genießen. Australien und Tasmanien mit seinen landschaftlichen Kontrasten, den archaischen Landschaften und bizarren Schluchten, den tropischen Stränden, dem lebensfeindlichen Outback bilden den Abschluss der Reise. Genug geträumt? 

Der Teil Reiseplanung von A bis Z macht die Reise nachvollziehbar. Von der Auslands-krankenversicherung bis zu den Zulassungsformalitäten, vom Carnet de Passages bis zur Verschiffung des Wohnmobils, behandelt dieser Teil neben den verschiedenen Phasen der Planung auch den Kauf des geeigneten Wohnmobils, die Routenplanung usw. Da die meisten Langzeitreisenden weder Lotto- noch sonstige Millionäre sind, sondern zumeist vom Eingemachten leben müssen, wird auch das Thema Freies und wildes Camping, bzw. wie man freie Campingplätze findet, ausführlich behandelt. Basierend auf den Erfahrungen einer weiteren 1-jährigen Nordamerikareise, diesmal mit Hund, wurde der 3. Auflage ein weiteres Informationskapitel hinzugefügt: Nordamerika mit dem Hund. Zudem wurden alle Angaben im Info-Teil aktualisiert.

 

Dich interessieren Reisen, egal wohin? Dann schau doch mal in meinen Reiseblog und klicke dich dorthin, wo du gerne hinreisen würdest!  

 

 

Zu den Tausend Tagen gibt es auch einen Buchtrailer:

 

Schnipsel Australien

Westaustralien Pinnacles im Nambung Nationalpark

Mistrauisch mustern wir das schlammige Ufer, das Wasser, das keinen Blick zum Grund durchlässt. Irgendwie trauen wir uns in die grüne Brühe nicht so recht hinein. Wenn es nur nicht so schrecklich heiß wäre ... Dann entdecke ich das Schild: Im Roper River gibt es Süßwasserkrokodile!

 Ja, natürlich gibt es Süßwasserkrokodile im Fluss. Aber die Freshies sind vollkommen harmlos”, klärt uns der Ranger am Campingplatz auf.

”Im Gegensatz zu den gefährlichen Salties, den Salzwasserkrokodilen, werden die nur maximal zweieinhalb bis drei Meter lang!” Ach, so klein sind die Tierchen, das ist ja ungemein beruhigend!

Wenn die so harmlos sind, warum stellt ihr dann Warnschilder auf?”

Das verlangt das Gesetz. Aber Freshies fressen nur Fische und Kleingetier und sie gehen erst am Abend auf Beutefang. Deshalb darf man in der Dämmerung nicht mehr zum Baden gehen. Tagsüber ist Schwimmen völlig ungefährlich. Freshies sind so scheu, dass man sie gar nicht zu Gesicht bekommt”, und zur Bekräftigung seiner Worte drückt uns der Ranger einen Lageplan mit den besten Badestellen in die Hand.

Unterhalb des Campgrounds sind Badepontons im Fluss verankert. Man könnte wirklich ganz bequem über Leitern ins Wasser. Es schwimmen auch schon ein paar Leute in den grünen Fluten herum und die Kids schubsen sich gegenseitig kichernd und spritzend ins kühle Nass. Von den Krokodilen ist nichts zu sehen. Es ist wirklich höllisch heiß und das braune Zeug, das am Ufer herumschwimmt, sollen ja auch nur harmlose Algen sein ...

Das Schwimmen im Fluss ist ein Hochgenuss! Ein wenig ungewohnt, weil man im grünen Wasser nicht sieht, was unter einem ist, und weit weg vom rettenden Ponton getrauen wir uns auch nicht. Es könnte ja immerhin möglich sein, dass plötzlich ein drei Meter kurzes Süßwasserkrokodil außerplanmäßig Appetit auf importierte Germans bekommt.


Schnipsel Arizona

Boondock Camping, Schnebly Road, Arizona, USA
Es ist schon ziemlich spät, als es an unserer Tür klopft. Draußen steht ein Navajo mit einem Pferd. Auf sein langes, schwarzes, ein wenig verstrubbeltes Haar hat er ein Baseballkäppi gedrückt und sein halb verschämtes, halb neugieriges Lächeln entblößt einige Frontzahnlücken. Er käme gerade vom Rodeo, erklärt er uns, und sei sehr durstig. Ob wir nicht etwas Wasser hätten.

Ich habe gerade Tee gekocht, gieße ihm eine Tasse des heißen Gebräus ein und streiche Käsebrote, denn hungrig ist unser nächtlicher Besucher natürlich auch. Während er die Käsebrote verdrückt, erzählt er von seiner Tochter, die in einem Büro arbeitet und von seinen zwei Frauen.

Zwei Frauen?”

Ja, ja, ganz richtig, zwei Frauen - Navajos dürfen zwei Frauen haben.”

Nun ja, mag sein, dass er uns für ein wenig dusselig hält. Bevor er jedoch mit seinem Pferd wieder in die Nacht hinausgaloppiert, verspricht er, am nächsten Morgen zurückzukommen, damit er Peter das Reiten beibringen kann. Unser Winnetou-Verschnitt ist allerdings am nächsten Morgen nicht mehr aufgetaucht, weshalb Peter bis heute noch nicht reiten kann.


Alles für unterwegs / Brauchbares für Camping und Wohnmobil


Schnipsel Neuseeland

Mildord Sound, Südinsel Neuseeland

Auf die Mietmobile von Britz und Maui trifft man selten, wenn man, wie wir, die Rennstrecke, die an den überfüllten Bays und den Pupu Springs, den größten Süßwasserquellen der Erde entlangführt, verlässt, um gemächlich am Motueka River entlang, landeinwärts zu kurven. Und wenn man dann auch noch einer holprigen Fahrrinne zum Fluss hinunter folgt, dann campen dort unten garantiert keine Touristen, sondern wohnmobile Kiwis. Daphne und Robin heißen sie und kommen aus Invercargill. Von ihnen erfahren wir, wie Kiwirentner vor dem Winter flüchten. Wie alle Kiwis sind zwar auch diese beiden davon überzeugt, dass ihr Land das schönste der Welt sei - wenn da nicht der grässlich lange, kalte und nasse Winter wäre. Einfach nur von Süd nach Nord zu ziehen, ist wenig hilfreich - auf der Nordinsel ist es im Winter nicht viel wärmer und es regnet oft ohne Unterlass. Neuseeländische Schneevögel müssen der Sonne und der Wärme wegen schon bis nach Australien flattern. Weil aber beide Länder doch eine ganze Menge Wasser trennt, haben Daphne und Robin statt eines Hauses zwei Wohnmobile - eines in Neuseeland und eines in Australien. Als 100 %ige Wohnmobilisten beäugen sie natürlich auch unseren Camper neugierig von allen Seiten. ”Wirst sehen”, unkt Peter, ”gleich stehen sie vor der Tür und wollen in unser Wohnmobil hineinsehen.” Aber so plump ist Daphne nicht, sie erreicht ihr Ziel mit einer viel raffinierteren Methode. Als sie ihre Neugier nicht mehr zügeln kann, fragt sie ganz beiläufig: ”Möchtet ihr nicht mal sehen, wie ein Kiwicamper von innen aussieht?”

Was macht man da als höflicher Tourist. Dankend ablehnen und sagen, dass man schon bald ein Dutzend gesehen hätte? Unmöglich! Die Besichtigung von Daphnes Camper bleibt allerdings nicht folgenlos. Peter, der Sportbegeisterte, entdeckt unter einer Sitzgruppe ein Golfbag. Längst hat er festgestellt, dass in Neuseeland beinahe jedes noch so winzige Nest seinen Golfplatz hat. Und weil er sich, außer vielleicht fürs Briefmarkensammeln, so ziemlich für jede nur denkbare Sportart interessiert, erteilt ihm Daphne nach der Besichtigung unseres Wohnmobils einen ausgiebigen Einführungsunterricht in die Kunst des Golfspielens. Als sie ihm allerdings später auch noch das Angeln beibringen will, verzichtet Peter dankend; die Erinnerung an die kopflos zappelnden Fische vom Whangaimoana Beach ist noch zu frisch.


Wohmobil-Touren


Schnipsel Neuseeland:

Auch Jake, der Maori, der früher den Possums gegen Bares an den Pelz ging, lässt für den putzigen Baumbewohner ein paar Nüsse auf dem Picknicktisch liegen. Er campt mit Kind und Kegel und seiner tonganischen Ehefrau in einem winzigen Bus. Weil die Tage kürzer und die Abende kühl werden, zieht sich die Familie beizeiten in den Bus zurück, schaltet das Licht an und am Morgen ist die Batterie leer. Es ist dummerweise die Startbatterie - sein Bus hat nur die eine. Möglicherweise wäre ja sein altersschwacher Keilriemen schuld an der Misere, meint Jake. Aber natürlich könnte es genauso gut sein, dass die ganze Lichtmaschine im Eimer ist. 

 Wir helfen mit unserem Generator aus, und während unser kleiner Honda leise tuckernd die Batterie lädt, erzählt uns Jake, dass er, seit er nicht mehr Jagd auf Possums macht, von Berufs wegen Spediteur ist. Er hat einen Kleinlaster, dem neben der Beförderung von Waren mitunter eine äußerst wichtige und ehrenvolle Aufgabe zukommt.

Jakes Ehefrau ist nämlich als Tonganerin eine treue und ergebene Untertanin seiner Majestät, König Taufa’ahau Tupou IV. Der schwergewichtige Tupou wiederum ist ein gewissenhafter Monarch, der seine Untertanen hin und wieder in der Fremde besucht. Die tonganische Gemeinde in Auckland ist zwar recht groß, aber als der König sich zum Besuch anmeldete, hatte keiner ein geeignetes Fahrzeug, um die Königliche Hoheit so zu transportieren, dass er trotz seiner majestätischen Leibesfülle den huldigenden Untertanen zuwinken konnte. Aber Jake, der Maori, hatte einen Kleinlaster und einen Sessel, der groß genug für das majestätische Hinterteil von Taufa’ahau Tupou IV. war. Und so tuckerte Jake mit dem huldvoll winkenden König auf der Ladefläche die jubelnden Reihen der tonganischen Gastarbeiter ab.



Baja California, Mexiko









Die Autorin über sich selbst

Zuerst hütete ich im Kindergarten fremde Steppkes und später zuhause die eigenen. Mit dem Fernwehbazillus, der Peter, meinen Mann, schon seit frühester Jugend plagte, habe ich mich erst in späteren Jahren infiziert. Ich war damit zufrieden, im Wohnwagen Windsurfurlaub in Holland oder an der (damals noch jugoslawischen) Adria zu machen. Bis mein Mann plötzlich die Welt umsegeln wollte. Zusammen mit Peter lernte ich Segeln und Navigieren, aber nach der zweiten Yachtcharter verkündete ich: »Weltumsegeln - nicht mit mir!« Außerdem stellte ich nach einem kritischen Blick auf den Globus fest, dass man wesentlich mehr von der »Welt« sieht, wenn man festen Boden unter den Füßen, bzw. den Rädern hat. Aus Peters Traumyacht wurde ein reales Wohnmobil mit dem wir Nordamerika, Neuseeland und Australien bereisten.

Aber egal ob man die Welt per Segelyacht auf den Ozeanen umrundet, oder per Rolling Home über die Highways zieht - es kostet Zeit und Geld. Wir verkauften unsere Möbel, lagerten persönliche Dinge ein und vermieteten unser Haus.

Nach unserer Rückkehr entstand der Fernwehschmöker »Tausend Tage Wohnmobil - in drei Jahren durch Amerika, Australien und Neuseeland«

Auch wenn das große Fernweh gestillt war, kam die Sehnsucht nach der Weite Nordamerikas bald zurück. Mit unserem neuen Familienmitglied, der Groenendael-Hündin Eyleen und einem neuen Wohnmobil bereisten wir für ein weiteres Jahr Nordamerika. Von den Erlebnissen dieser Reise berichtet der Fernwehschmöker »On the Road - Ein Jahr mit Wohnmobil und Hund durch Nordamerika«



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Mittlerweile sind wir sesshaft, aber ich schreibe noch immer gerne. Indirekt haben alle meine Bücher mit dem Reisen zu tun. Der Krimi »Highway ins Verderben« ist ein richtiger Reisekrimi.

 

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SUSAN DE WINTER - Im Schatten des Zauberbergs

Im Schatten des Zauberbergs

von Susan de Winter

 

Klappentext

Jede Familie hat ihr Geheimnis. Und jede Liebe ihren Preis. Auf dem Dachboden ihres Elternhauses entdeckt die 28-jährige Mia einen verschlossenen Koffer und findet heraus, dass ihre totgeglaubte Großmutter Marlene in Wahrheit verschollen ist. An einem stürmischen Novembertag im Jahre 1969 hatte sie sich mit ihrem Geliebten nach Australien abgesetzt. Mia, deren Mutter erst kürzlich starb, muss einfach wissen, was aus Marlene geworden ist. Schließlich könnte sie das letzte noch lebende Mitglied ihrer Familie sein. Kurzentschlossen reist sie nach Australien und lernt in Sydney den selbstbewussten Backpacker Adrian kennen. Schon bald knistert es zwischen den beiden. Doch ob Adrian wirklich der Richtige für sie ist und was vor langer Zeit mit Marlene geschah – das alles erfährt Mia erst am Ayers Rock. Im Schatten des Zauberbergs, dem magischen Mittelpunkt der Traumzeit, kommt die Wahrheit ans Licht.


Schnipsel


Als Marlene das Schiff vor sich sah, schlug ihr Herz schneller – in wenigen Minuten würde sich ihr Leben für immer ändern. Sie sah sich um. Was, wenn Kurt ihre Flucht bemerkt hätte und ihr gefolgt war?  Auf der Columbuskaje in Bremerhaven war heute der Teufel los. Zum letzten Mal hatte die United States im Hafen angelegt. Auf der Kaje wimmelte es von Menschen. Ein Schwarm Möwen flog kreischend über ihren Kopf hinweg.

„Marlene, ist alles okay?“

Sie sah zu Paul hinüber. Würde er zu ihr halten? Sie kannte ihn noch nicht so lange, als dass sie sich sicher sein konnte. Und dennoch war sie mit ihm gegangen.


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Der Koffer hatte in der hintersten Ecke des Dachbodens gelegen. Überzogen mit einer dicken Schicht Staub, hatte er die Jahre überdauert, ohne beachtet zu werden. Ich hatte schon fast den ganzen Speicher leergeräumt, als ich ihn entdeckte. Und so verrückt es auch klingt, aber ich hatte sofort geahnt, dass dieses uralte, schäbige Ding etwas enthielt, das geheim bleiben sollte.






 
 
 
Vor uns glitzerte der Ozean rosafarben im Sonnenuntergang. Hinter uns spazierten Ibisse durch die Dämmerung des Royal Botanic Gardens. Die Luft duftete süß nach Rosen und nach und nach knipste Sydney seine Lichter in den Wolkenkratzern an. Wir aber saßen weit weg von den Geräuschen der Großstadt, tranken kühlen Champagner und lächelten uns über den Rand der Gläser hinweg an.








„Was für euch Weiße die Bibel ist, das sind für uns Aborigines die Träume. Sie erzählen vom Beginn des Lebens und wie wir es führen sollen. Diese Gegend hier ist das Zentrum unseres Glaubens. Hier kommt alles zusammen.“ Er hielt kurz inne. „Wer bereit dazu ist und einen offenen Geist hat, der kann hier Dinge entdecken und über sich selbst herausfinden, die er nie für möglich gehalten hat.“

Eine unheimliche Stille hatte sich über das Tal der Winde gelegt. Warum es wohl so hieß? Im Moment konnte Marlene nicht den kleinsten Hauch spüren. Ganz im Gegenteil, die Sonne brannte erbarmungslos auf die verdorrte Erde und die Steine, die schon seit Jahrtausenden in dieser Wüste lagen. 
 
 
 
 
 
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Über die Autorin
 

Kängurus auf der Veranda, eine Autopanne in der australischen Wildnis, eine giftige Schlange direkt vor ihr auf dem Boden: Susan de Winter hat bei ihren Recherchereisen durch exotische Länder schon so einiges erlebt. Genau diesen authentischen "Stoff" lässt sie auch in ihre abenteuerlichen Liebesromane einfließen. Sie spielen in Australien, in Peru, in Island und auch mal als Zeitreise in der Hochburg der westfälischen Hexenverfolgung. Mit ihren Romanen verbindet Susan de Winter spannende Geschichten um Liebe und Magie mit der Faszination des Reisens.
 

 

Alles von Susan de Winter

 

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Mittwoch, 20. Januar 2021

MARION SCHREINER Unbeseelt

Unbeseelt

von Marion Schreiner

 

Klappentext

Sam liebt Seile und Knoten. Seile zum Strangulieren und Knoten, die sich nicht lösen lassen ... Er war eine Missgeburt, eine, die man als solche nicht erkannte, denn seine Glieder waren allesamt vorhanden und zeigten keine Missbildungen. Doch in seinem Kopf hatte sich eine andere Welt entwickelt, die voller Hass durch seine Augen nach außen drang. Als Sam geboren wird, leidet er schon unter Entzugserscheinungen. Seine Mutter, drogenabhängig, verstößt ihn sofort. Die Schwestern im Krankenhaus bemerken, dass dieser Säugling „anders“ ist und sind froh, als Eather und Roman Corbett das verlassene Baby adoptieren. Doch können die beiden bei all ihrer Liebe diesen Jungen jemals erreichen? Sam kennt keine Gefühle, und wenn er zu seinem teuflischen Ich findet, fesselt und stranguliert er gerne. Doch was, wenn Sam wirklich zur Gefahr wird? Ein eindrucksvoller und erschreckender Thriller um die Irrungen im tiefsten Grund der menschlichen Seele!

 

 

 

Der Schmerz durchstach sein taubes Gefühl und hinterließ eine Wunde, in die man besser nicht weiter hineinstach. Doch die Corbetts hatten ja keine Ahnung, was Sam alles mitbekam. Sie redeten so schamlos und unvorsichtig über alles, was ihm wichtig war. Damit bewiesen sie, dass er niemals mit ihnen zusammenwachsen würde. Sie hassten seine Wurzeln, seine Gene und sein Aussehen. 

 

 

 

Pat fragte nach: „Hat man dir schon etwas über mich erzählt?“ Sam schüttelte den Kopf. „Das Übliche. Du sollst nett und lustig sein.“ „Und weiter nichts?“ „Dass du bei Pflegeeltern gelebt hast, aber dein Pflegevater tot ist und …“ Es war ihm unangenehm. „Deine Mutter auch.“ „Sie ist verbrannt“, ergänzte Pat und sah ein Aufleuchten in seinen Augen. „Hat man dir das nicht erzählt?“ „Nein.“ „Tut mir leid. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen.“ Verbrannt, dachte Sam. „Wie?“ „Was meinst du mit wie?“ „Wie ist sie verbrannt?“ „Jemand hat Feuer im Haus gelegt. Sie lag im Bett und hat es nicht bemerkt. Da ist sie verbrannt.“ „Wer?“ „Wie wer?“ „Wer hat das Feuer gelegt?“ Jetzt wurde es spannend. Ahnte er bereits, dass sie es gewesen war? 

 

 

„Was hast denn du für ein Gefühl mir gegenüber?“, fragte Pat plötzlich. „Ich meine als Halbschwester.“ Gefühl? Welches Gefühl? Was meinte sie? Sam hatte keine Gefühle, zumindest nicht solche, wie Pat sie meinte. Deswegen sagte er: „Schwer. Die Zeit ist zu kurz.“ Hinter diesen Worten versteckte er all seine Zwänge und skurrilen Ideen, seine Lust, sie zu beobachten und seinen Drang, sich ihr vielleicht in absehbarer Zeit zu nähern. Er wusste nicht, wozu Geschwister überhaupt gut waren und hatte seine eigenen Ideen …
 

 

Hörbuchausschnitt  

 

 

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Autorenportrait

 
Marion Schreiner wurde 1963 im Rheinland geboren und lebt und schreibt seit 2016 an der englischen Südwestküste von Somerset. Seit ihrer Kindheit fasziniert sie die Welt der Bücher und des Schreibens. 1996 ging die Autorin zum ersten Mal mit ihren Texten an die Öffentlichkeit, gründete einen Kleinverlag, eine Literaturgruppe und begann für die Fachzeitschrift »Kanada aktuell« zu schreiben. Ihre Spezialität sind Thriller besonderer Art, die sie nach dem Opfer-Täter-Prinzip verfasst. Sie gewährt den Lesern in jedem ihrer Bücher einen tiefen Einblick in die Seelen von Menschen.   

 

 

 

 

Noch mehr Bücher von Marion Schreiner

 
Folgende Bücher der Autorin habe ich schon auf meinem Blog vorgestellt.
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