Mittwoch, 15. Mai 2024

SYLVIA FLOQUET - Mörderisches Barcelona

 

Klappentext

Mord auf Katalanisch – Kriminalkommissarin Dolors Canovas hat alle Hände voll zu tun. Für alle Fans von Spanien, dem Mittelmeer und den Romanen von Catalina Ferrera und Isabella Esteban 

»Schuld sühnt man nicht, man trägt sie« 

Barcelona, Ende Juni, eine heiße schwüle Nacht. Völlig übermüdet steigt die Kriminalkommissarin Dolors Canovas morgens um drei in Sants, dem Hauptbahnhof von Barcelona, hinab in den U-Bahn-Bereich und erreicht ihren neuen Tatort:  eine junge Frau, die vor eine U-Bahn gestoßen worden war. Die Tote ist Mitglied des renommierten Tanzensembles Agita Danza, sie sollte im neuen Stück auch dessen neue erste Solotänzerin werden. Wer wollte den Tod der jungen Tänzerin? Während Dolors den Täter durch das sommerliche Barcelona jagt, bekommt sie auch noch einen neuen Kollegen, der neben Dolors′ Familie für allerlei Unruhe sorgt. 


Hinter dem Pseudonym Sylvia Floquet verbirgt sich Lea Korte

Lea Korte ist Autorin, Lektorin und Autorencoach – und bildet in ihrer Online Autorenakademie „Romanschmiede“ seit 15 Jahren erfolgreich Autoren aus. Inzwischen haben ihre Autoren über 450 Romane veröffentlicht.

www.romanschmiede.eu

www.leakorte.de
 

Ich habe die Autorin gefragt, wie sie zum Schreiben gekommen ist.

Folgendes hat sich mir dazu anvertraut:

Schon als Zwölfjährige wollte ich schreiben, schrieb dann auch einen Roman – der allerdings grottenschlecht wurde. Aber es war ein Anfang. Im Studium fing ich dann an, mich um die „Theorie“ des Schreibens zu kümmern, habe Romane, Szenen, Figuren auseinandergenommen, seziert, analysiert, studiert ... und dann neu losgelegt. 

Gleich mein erster Versuch, mit dem neuen Werk einen Agenten zu finden, war erfolgreich – und führte zu meinen ersten vier Romanen im Heyne Verlag als Ana Capella. Später kamen dann die historischen Romane bei Droemer Knaur und dem Aufbau Verlag als Lea Korte. Meine neuesten Romane sind bei Piper erschienen; der Krimi unter dem Namen Sylvia Floquet.


Meine nächste Frage war, wie die Idee zum Barcelona Krimi entstanden ist.

Die Antwort lautete:

Einen Krimi wollte ich schon immer mal schreiben – und da liegt es natürlich nah, ihn in der Stadt spielen zu lassen, die man am meisten mag. Nachdem dieser Entschluss gefasst war, fügte sich sehr schnell das eine zum anderen: Meine Protagonistin Dolors sollte eine Familie mit mehr oder minder pubertären Kinder haben und Schwierigkeiten mit ihrem Ehemann. Die Leiche sollte eine Tänzerin sein – ich liebe leidenschaftliche Charaktere - , und ein Großteil sollte in der wunderschönen Ciutat Vella spielen (dort ist Dolors‘ Kommissariat und dort sucht Dolors ihre neue Wohnung) – und natürlich sollte das Buch spannend werden!

Und mit diesen Bausteinen habe ich dann angefangen zu plotten ... 😉


 

Textauszüge

1. Kapitel

Sonntag – 3.15 Uhr

Vor die Metro, mare meva, wie gestört muss man sein, um jemanden vor die Metro zu stoßen?“ Kopfschüttelnd setzte Dolors den Blinker und bog kurz darauf von der Carrer d‘Olzinelles in den Passeig de Sant Antoni ein. Wann immer sie zu einem Tatort musste, drückte ihr der Magen, auch nach vierzehn Dienstjahren noch, aber ein Körper, der von einer herandonnernden Metro zerfetzt worden war, gehörte zu den Leichen, auf die sie am wenigsten treffen wollte.

Inzwischen leuchteten ihr in der Dunkelheit schon die großen, weißen Leuchtbuchstaben des Bahnhofs von Sants entgegen. Vor dem Eingang stand ein halbes Dutzend Einsatzfahrzeuge, deren hektisch hin- und herspringende Blaulichter sich in den hohen Glaswänden des Bahnhofs spiegelten. Die nächtlichen – oder sollte sie lieber sagen frühmorgendlichen? – Straßen der Stadt waren so leer, dass sie zügig vorangekommen war, und das auch ohne einen Höllenlärm zu veranstalten.

Dolors parkte ihren Dienstwagen, einen dunkelblauen Seat Ibiza, direkt neben den Patrouillenfahrzeugen der Mossos d’Esquadra, schaltete ihr Blaulicht aus und schnappte sich ihren Lederrucksack vom Beifahrersitz. Als sie die Wagentür öffnete, prallte sie auf eine Mauer so heißer, schwüler Luft, dass es ihr den Atem verschlug. Sie blies sich gegen die Stirn und fragte sich, was das für ein Sommer werden sollte, wenn es schon Mitte Juni so heiß war. Dann stieg sie aus, schloss den Wagen und lief zu den uniformierten Kollegen ihrer Einheit, die den Eingangsbereich bereits weiträumig abgeriegelt hatten. Sergi, einer der Älteren, ein großer, kantiger Mann, den sie schon ewig kannte, begrüßte sie mit einem knappen Nicken. Er hob das Absperrband für sie hoch. „Du warst auch schon mal schneller am Tatort.“

Seit Mittwoch wohne ich mit den Kindern bei Anna.“ Dolors schlüpfte unter dem Band hindurch. „Von der Eixample aus ist das hier leider alles andere als um die Ecke.“

Wieder Eheprobleme?“

Dolors zuckte mit den Schultern. „Habt ihr eine Spur vom Täter?“ (...)



13. Kapitel

(...) Noch ehe Dolors dazu kam, etwas darauf zu erwidern, klingelte ihr Handy. Es lag direkt vor ihr auf dem Tisch, sodass sie sofort sah, dass es die Nummer der Ballettschule ihrer Tochter war. Verwundert nahm sie den Anruf entgegen.

Nicht zweimal am Tag, Mama, nicht zweimal am gleichen Tag!“, schallte ihr die Stimme ihrer Tochter im Klageton entgegen.

Nicht zweimal am Tag was?“

Dass du mich vergisst!“

Dolors konnte hören, dass ihre Tochter jeden Moment in Tränen ausbrechen würde. „Wieso sollte ich dich vergessen haben?“

Ich warte hier immerhin schon seit über einer halben Stunde!“

Du wartest wo auf mich?“

In der Ballettschule. Mama!“

Moment, du willst jetzt nicht allen Ernstes sagen, dass dein Vater dich nicht abgeholt hat?“

Wieso Papa? Ich denke, den sollen wir die ganze Woche nicht sehen?“

Erstens habe ich das so nie formuliert, und zweitens – Ach, vergiss es. Ich komme, ich fahre sofort los. Wann macht Marta die Ballettschule zu?“

Eigentlich vor zehn Minuten.“

Dolors hörte, wie ihre Tochter schniefte.

Keine Sorge, sie wird dich schon nicht alleine auf der Straße stehen lassen. Sag ihr, ich mache es wieder gut – und dass ich unterwegs bin.“ (...)



16. Kapitel

Montag – 9.05 Uhr

Was dagegen, wenn ich die Klimaanlage höherstelle?“ Xavi zeigte auf den entsprechenden Drehknopf im Armaturenbrett.

Ganz im Gegenteil!“ Dolors fächelte sich mit einem Briefumschlag, den sie vor einem Weilchen auf dem Rücksitz ihres Wagens entdeckt hatte, Luft zu und hoffte, dass die idiotische Ampel endlich auf Grün sprang. Ein neuer Tag – ein neuer Hitzerekord für die Stadt. Das zumindest war gemeldet worden, und obwohl es erst neun Uhr früh war, war Dolors schon jetzt völlig erledigt von den herrschenden Temperaturen. So heiß ist es nun auch wieder nicht, hörte sie in ihren Gedanken Miguel sagen, der, je heißer es wurde, desto mehr aufzublühen schien. Außerdem ist das, was dich schwitzen lässt, in erster Linie die hohe Luftfeuchtigkeit, nicht die Temperatur an sich.

 – Ja, Miguel schwitzte nicht nur nicht, er wusste auch immer alles besser. Sie fragte sich, ob er nicht zumindest heute auch endlich einmal einen winzigen Schweißtropfen auf der Stirn haben würde oder ob seine Haut immer noch so verdammt angenehm kühl war, und seufzte stumm in sich hinein. Vergiss ihn, VER-GISS IHN! – 

Wenn sie wütend auf ihn war, wie eigentlich meistens, schien es immer so einfach: Nein, diese Beziehung taugte nichts, sie brachte weder sie selbst noch die Kinder weiter, weil Miguel immer nur an einen Menschen dachte, sich selbst. Aber dann gab es auch diese Momente wie gerade, in denen die Wut in ihr zusammenfiel und sie stattdessen seine Augen vor sich sah, große, warme, dunkle Augen, die auf eine Art und Weise eindringlich waren, die jede Faser ihres Körpers zum Glühen bringen konnte, seine Arme, vom vielen Schwimmen ebenso durchtrainiert wie sein übriger Körper, Arme, in denen sie sich so behütet fühlen konnte wie nirgends sonst auf der Welt, und dann seine Hände, groß, gepflegt, sensibel, Hände, die so verdammt genau wussten, wo und wie –

Wie bitte?“ Irritiert sah sie zu Xavi. „Was hast du gesagt?“ (...)



17. Kapitel

(...)

Dolors atmete tief durch. Immer wieder an die gleiche Grenze zu stoßen, war nichts, womit sie gut umgehen konnte. Entnervt sah sie zu Momo auf. „Gibt es denn niemanden, der ihr nah genug stand, damit wir mehr über sie und ihre offenbar schlimmen Erlebnisse erfahren können? Allmählich habe ich das Gefühl, einem Geist hinterherzulaufen. Es muss doch irgendjemanden geben, der mehr über sie weiß, auch über die Dinge, die sie nicht jedem erzählt hat – und irgendjemand wird ja wohl auch dabei gewesen sein, als sie dies … nennen wir es Trauma erlitten hat. Wir brauchen Namen. Verbindungen. Irgendwelche Zusammenhänge. Seltsames oder Bemerkungen …“

Momo hob die Schultern. Es lag keine Gleichgültigkeit in seiner Bewegung, nur Nichtwissen. Dann ging ein Ruck durch ihn hindurch. „Doch, warten Sie, da war einmal ein Satz, den sie zu mir gesagt hat, der irgendwie merkwürdig war …“ Er machte eine Pause, als müsse er überlegen, wie genau Julia ihn formuliert hatte, und sagte dann: „Ja, genau, um Schuld ging es. Es war nach einem dieser grauenhaften Terroranschläge, die kürzlich in der Presse waren. Ich habe überlegt, ob die Attentäter später nicht doch Momente haben, in denen sie von zerfetzten Leichen heimgesucht werden, ob sie ihnen nicht zumindest Albträume bescheren. 

Die Schmerzensschreie, die Blicke der Sterbenden, die Verzweiflung der Hinterbliebenen – ich kann mir nicht vorstellen, dass man das alles von sich fernhalten kann, egal, wie sehr man Größeres vor Augen hat oder es zu haben meint. Ich habe mich gefragt, wie man damit leben kann, so etwas getan zu haben, und ob diese Attentäter nie das Gefühl haben, etwas wiedergutmachen zu müssen, ihre Schuld zu sühnen. Als ich das gesagt habe, hat Julia mich ganz komisch ausgesehen und mit bebender Stimme hervorgepresst: ‚Schuld sühnt man nicht, man trägt sie.‘“

(...)



21. Kapitel

Der Polizist bejahte. Zügig ließen Dolors und Xavi die Absperrung hinter sich. Kurz darauf erreichten sie den Umkleideraum. Da bisher weder Pep noch jemand von seinem Team da war, gab es noch keine Schutzanzüge, sodass sie im Moment nur von der Tür aus in den Raum hineinsehen konnten, um keine Spuren zu verwischen. Auf einiges an Blut war Dolors gefasst gewesen, aber nicht auf das, was sie hier erblickte. Es sah aus wie im Schlachthaus: Die tote Frau lag bäuchlings in einer riesigen Blutlache, überall auf den Fliesen und den Spiegeln waren Blutspuren und auf den hellen Bodenfliesen deutlich sichtbare blutige Fußabdrücke, die in den Flur hinausführten. Einige von denen im Raum, nahm Dolors an, waren vom Opfer selbst, es waren die schmalen Abdrücke von Frauenschuhen mit hohen Absätzen, die das Opfer auch noch trug; das andere war eine wilde Mischung von Profilabdrücken, wobei Dolors meinte, zwei verschiedene Arten von Profilen ausmachen zu können.


So, ich hoffe, dass die Textauszüge, die die Autorin mir für diesen Blogpost zur Verfügung gestellt hat, den einen oder anderen meiner Leser neugierig auf das Buch gemacht haben. Wenn das der Fall der sein sollte, dann klicke auf das Buchsymbol und schon nach wenigen Tagen könntest du das Buch in Händen halten. 
 
 
 
 
Veröffentlichungen: 
[die Links führen jeweils zu einer gedruckten Ausgabe, wer Kindle möchte einfach weiter surfen]
 
 
 

Sylvia Floquet

Krimi

MörderischesBarcelona

 

2024, Piper Verlag
 

Lea Korte

Historischer Roman

Morgen werden wir glücklich sein 

 
 
 
2022, Piper Verlag
 
 
 
Lea Korte

Historischer Roman

Die Nonne mit dem Schwert 

 
 
 
 
April 2007 Droemer Knaur, Der Club, Weltbild
 
 
 
Lea Korte

Historischer Roman

Die Maurin 

 

Februar 2010 - Droemer Knaur, Weltbild, Readers Digest

 

Lea Korte

Historischer Roman

Das Geheimnis der Maurin

 
 
 
Dezember 2012 - Droemer Knaur


Lea Korte

Liebessroman

Sommernacht auf Mallorca 

 
 
 
 
Mai 2011 – Aufbau Verlag / Rütten & Loening


Auszeichnungen

 
 

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Sonntag, 12. Mai 2024

MARC FREUND - Langeooger Juwelen

„Verflixt, er ist weg, wir sind aufgeflogen!“ 

Auf die Langeooger Kommissare Gerret Kolbe und Rieke Voss wartet ein heikler Auftrag. Die Inselpolizei hat erfahren, dass ein Kurier mit einem Koffer voll gestohlener Juwelen im Wert von einer Million Euro nach Langeoog kommen wird. Dort soll der Kurier die Juwelen einem geheimnisvollen Mittelsmann, genannt De Generaal, übergeben. Die Kommissare müssen diese Transaktion überwachen, die Kriminellen festnehmen und die Juwelen sicherstellen. Doch von Anfang an läuft alles schief. Der Kurier Leon Krüger wird misstrauisch und versucht, seinen Beobachtern zu entkommen – und als er schließlich gefasst wird, ist der Koffer mit den Juwelen verschwunden. Wo hat er das äußerst wertvolle Diebesgut auf der Flucht gelassen? Da aus ihm nichts herauszukriegen ist, greifen die Inselkommissare zu einer List, setzen ihn auf freien Fuß und hoffen, dass er sie zu dem Versteck führt. Zwar gelingt es ihm, die Kommissare erneut abzuhängen, doch wider Erwarten stoßen sie bei seiner Verfolgung auf den Koffer, aber dieser ist leer – der Inhalt gestohlen! Jetzt beginnt ein brisanter Wettlauf mit der Zeit. Die Jagd nach den Langeooger Juwelen hat begonnen, und alle Beteiligten sind zum Äußersten entschlossen, in deren Besitz zu gelangen …

[Buch 10 über die Inselkommissare] 

 

Leseprobe 1

Mit gemächlichen Schritten hielt er auf den Zug zu. Er ertappte sich dabei, wie er nach der blonden Frau Ausschau hielt, doch die war nicht mehr zu sehen.

Dafür drängte sich die Familie, die er an Bord bereits wahrgenommen hatte, unmittelbar vor ihm in den grünen Wagen.

Krüger reihte sich geduldig in die Schlange und wartete, bis er dran war.

Die Insel und selbst das bunte Treiben, alles wirkte beschaulich und friedlich. Doch das sollte nicht so bleiben. Krüger wurde bereits von mehreren Personen beobachtet.

Nur wusste er das nicht.

📕📖📗📕📖📗📕📖📗

 

Leseprobe 2

Kolbes Herz hämmerte in seiner Brust. Er jagte an einigen Touristen vorbei und hielt auf die Stelle zu, an der er seine Kollegin zuletzt gesehen hatte. An der Kreuzung wandte er sich nach rechts, in die Gartenstraße hinein. Zahlreiche Häuser standen auf beiden Seiten, darunter viele Ferienwohnungen und Pensionen.

Kolbe glaubte, in weiter Ferne den Elektrowagen des Inselspediteurs zu erkennen, wie er sich Richtung Osten entfernte.

Der Kommissar rannte weiter. Irgendwo vor ihm musste Rieke sein. Er konnte sie nicht erkennen, weil ein Pulk von Radfahrern ihm die Sicht versperrte.

Das brachte ihn auf eine Idee. Er stellte sich mitten auf die Straße und breitete die Arme aus.

Einige der Radfahrer begannen hektisch zu klingeln, doch Kolbe wich keinen Millimeter zurück.

Ein schwitzender Mann mit einer Baseballcap und kurzen Hosen machte eine wedelnde Handbewegung.

»Gehen Sie aus dem Weg, Mann! Wollen Sie, dass ich Sie umfahre?«

»Ich will, dass Sie mir Ihr Fahrrad geben«, antwortete der Kommissar und zückte seinen Dienstausweis.

Der Radler verzog das Gesicht. »Hä? Was glauben Sie, wer Sie sind – Chuck Norris, oder was?«

»Her damit, Mann!«, blaffte Kolbe zurück und riss mit einer energischen Bewegung am Lenker. »Das ist ein polizeilicher Notfall!«

📕📖📗📕📖📗📕📖📗


Leseprobe 3 

Boehm wirbelte herum und hastete zur Couch zurück. Beinahe wäre er dabei über die Teppichkante gestolpert.

Er riss den Rucksack und die Jacke an sich und eilte damit in den Flur. Inzwischen raste sein Herz wie wild.

Mit rasselndem Atem stand er vor der Haustür und wagte kaum, sie zu öffnen. Was, wenn die anderen genau das von ihm erwarteten? Vielleicht hatten sie es darauf angelegt, ihn aus dem Haus zu treiben. Sie gingen vor wie das Rudel wilder Hunde, die darauf abgerichtet waren, den Fuchs aus seinem Bau zu treiben.

Boehm wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. Er hielt seinen Rucksack mit der rechten Hand gepackt. Seine Hand verharrte kurz vor der Türklinke.

Als er von draußen ein Geräusch vernahm, zog er sie hastig zurück. Er drehte sich um und bog in die Küche ab, wo er ein Fleischermesser aus dem Holzblock nahm. Mit fahrigen Bewegungen riss er den Reißverschluss des Rucksacks auf und legte das Messer hinein. Er zog den Verschluss nur halb zu, sodass er es jederzeit leicht greifen konnte.

Er zwang sich, ruhig zu atmen. Boehm stand in der Küche und horchte in die Stille hinein. Nichts.

Ein paar Schritte zurück Richtung Flur. Hier hatte er alle möglichen Zimmer und Wege im Blick. Sobald sich etwas tat, würde er entsprechend reagieren.

Ein dunkler Schatten tauchte vor der Terrassentür auf. Ein menschlicher Umriss. Boehm machte sich nicht die Mühe, näher hinzusehen. Er sprintete los.

Dieses Mal zögerte er nicht, die Haustür aufzureißen.

Fast rechnete er damit, dass dennoch jemand versuchen würde, ihn aufzuhalten, doch draußen war niemand.

Ohne die Tür hinter sich zu schließen, jagte er auf die Straße hinaus und begann zu rennen.

 

Klicken, kaufen, gruseln auf der Insel 

 

In der beliebten Reihe „Die Inselkommissare“ aus dem Klarant Verlag sind außerdem bisher erschienen:

 

 
 Langeooger Schampus. Ostfrieslandkrimi (Die Inselkommissare 1)
 
 
 
 
 
 

 

 

 
Langeooger Leiche. Ostfrieslandkrimi (Die Inselkommissare) 
 

 
Langeooger Legende. Ostfrieslandkrimi (Die Inselkommissare)

  11. Langeooger Geheimnisse



 

 

 

Alle Ostfrieslandkrimis von Marc Freund können unabhängig voneinander gelesen werden. Neben den Langeoog Krimi gibt es auch noch die Reihe der 

Spiegeroog Krimis

 Ein Fall für Eden und Mattern

 

Leselampe - das ultimative Hilfsmittel für den ImBettLeser

 

 

Über den Autor:

Marc Freund wurde 1972 in Flensburg geboren und wuchs in Osterholz, direkt an der Ostsee-Steilküste auf.

Im Alter von zehn Jahren wurde er zu einem begeisterten Leser von Grusel-Heftromanen. Eine Leidenschaft, die ihn später beruflich noch einholen sollte.

Er war schon früh fasziniert von den deutschen Edgar-Wallace-Filmen, die er geradezu in sich aufsog. Zudem begann er sich für Schriftsteller wie Stephen King, Edgar Allan Poe, Jean Ray, Edgar Wallace und Agatha Christie zu interessieren, deren Bücher er verschlang. Dies alles weckte in ihm den Wunsch, selbst Geschichten zu verfassen und so ließ er sich im Alter von 13 Jahren von seinen Eltern eine Schreibmaschine schenken.

Mit 16 Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte im Bastei-Verlag.

Erst viele Jahre später griff er diese Leidenschaft wieder auf und begann, Hörspiele zu schreiben. 2010 folgten die ersten Autorenverträge. Seitdem verfasste Freund weit mehr als 300 Manuskripte für bekannte Hörspielserien und Reihen wie Lady Bedfort, Edgar Wallace, Sherlock Holmes – die neuen Fälle, Professor van Dusen – die neuen Fälle, Irene Adler, Oscar Wilde & Mycroft Holmes, Geister-Schocker, Gespenster-Krimi, Die schwarze Serie, Charlie Chan, Pater Brown, Holy Horror, Midnight Tales, Küsten-Krimi, Insel-Krimi, Die Letzten Helden, Jules Verne – die neuen Abenteuer des Phileas Fogg, Holysoft Van Dusen und weitere mehr.

Nebenher ist Freund auch als Buchautor tätig. Hier unter anderem für den Boyens Verlag in Heide, in dem sechs Ostsee-Krimis aus seiner Feder erschienen sind.

Zudem ist Freund regelmäßiger Mitautor bei der berühmten Heftromanserie „Geisterjäger John Sinclair“ des Bastei-Verlags.

Im Jahre 2020 begann er eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Klarant Verlag in Bremen, wo er seitdem bereits 15 Kriminalromane vorgelegt hat. Aktuelle Veröffentlichung: Langeooger Juwelen.


 

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Freitag, 10. Mai 2024

ROBIN D. JENSEN - Die Tote vor der Tür (Der Journalist 1)

  Nach einem Streit mit seinem sensationsgierigen Chef findet der Journalist Steffen Baumann eine grausige Überraschung vor seiner Tür: eine ermordete Frau. Während er sich noch mit der Polizei und seinen eigenen Ermittlungen herumschlägt, entdeckt er einen blutigen Umschlag, der unter der Tür zu seiner Wohnung durchgeschoben wurde. Darin befindet sich ein Foto des Opfers. Als Steffen einen zweiten Umschlag erhält – darin eine Karte, auf der sich ihm der Mörder direkt als Mister X vorstellt –, wird ihm klar, dass er es mit einem skrupellosen Serientäter zu tun hat, der seine Opfer mit gebrochenen Fingern zurücklässt. Und eine zweite Leiche liegt bereits vor Steffens Tür.

Die Toten vor der Tür 
ist der rasante Auftakt der Thriller-Reihe rund um Steffen Baumann. Jeder Thriller ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen werden.

  

Leselampe - das ultimative Hilfsmittel für den ImBettLeser

Textschnipsel 1

Der Schnitt durch die Kehle war für die Frau offenbar vollkommen überraschend gekommen. Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, eine Abwehrhaltung einzunehmen, hatte ihm ihren Hals quasi schutzlos angeboten. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich bei seiner Tat ein wenig mehr Zeit zu lassen, um sie genießen zu können. Aber dann war alles viel schneller gegangen, für ihn beinahe zu schnell. Doch der Griff zu dem Messer, die fließende Bewegung zu ihrem Hals waren so etwas wie ein Reflex gewesen. Sein erster Mord, und er war viel weniger spektakulär, als er gedacht hatte. Das war beinahe unbefriedigend.

Blitzschnell war er zurückgesprungen, um von der Blutfontäne, die aus dem Hals der Frau spritzte, nicht völlig eingesaut zu werden. Der Blick, den sie ihm im Sterben zuwarf, drückte eher Überraschung als Entsetzen aus. Er vernahm nur ein kurzes Röcheln, dann stürzte sie zu Boden, und alles war still. Totenstill.


 

Textschnipsel 2

Im Erdgeschoss öffnete er den Briefkasten und entnahm seine Post. Drei Briefe vermutlich mit Werbung und ein Umschlag, der an ihn adressiert war, aber keinen Absender enthielt, waren die ganze Ausbeute. Steffen steckte die Post ein und stieg immer noch in Gedanken in den zweiten Stock. Dort angekommen, blieb er erschrocken stehen. Direkt vor seiner Wohnungstür entdeckte er eine reglose Gestalt.

»Hallo? Was machen Sie denn da? Geht es Ihnen nicht gut? Soll ich einen Arzt rufen?«, fragte er und suchte nach einem Zeichen von Bewegung. Aber nichts passierte.

Steffen blickte hilflos auf die reglose Person. Lange Haare, Jeans und Bluse deuteten darauf hin, dass es sich um eine Frau handelte. Er beugte sich über sie und erstarrte. An ihrem Hals erkannte er eine blutige Wunde. An ihrer rechten Hand war der Zeigefinger nach hinten gebogen, ganz offensichtlich gebrochen. Die Frau schien nicht mehr zu atmen. Trotzdem griff Steffen nach seinem Smartphone, rief einen Rettungswagen und informierte die Polizei. Zehn Minuten später erschienen zwei Sanitäter, die sich über die Frau beugten. Einer der Männer berührte die Frau, sah seinen Kollegen an und schüttelte den Kopf. Die Frau war in der Tat tot. Kurz darauf erschienen auch zwei Polizeibeamte, die Steffen Baumann kritisch beäugten. Sie informierten sofort die Kriminalpolizei. In seine Wohnung durfte Steffen nicht, wie ihm unmissverständlich mitgeteilt wurde. Schließlich war der Eingang zu seiner Wohnung ein Fund-, wenn nicht sogar ein Tatort und er ein wichtiger Zeuge. Auf seine Frage, wohin er mit seinen Einkäufen sollte, erntete er nur ein müdes Schulterzucken. Erstmal solle er mit aufs Polizeipräsidium, wohin er danach gehen könnte, wäre sein Problem.

 


 Textschnipsel 3

Steffen war gerade dabei, sich in der Küche einen Kaffee zu kochen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, als sein Telefon klingelte. Auf dem Display erschien der Name ‚Boss‘. Es war Klaus Haimann, sein Chef. Was wollte der denn an einem Samstag von ihm? Das hatte kaum etwas Gutes zu bedeuten. Der Typ hatte ihm gerade noch gefehlt. Ihr gestriger Zusammenstoß stand ihm wieder lebhaft vor Augen. Er zögerte, das Gespräch anzunehmen, tat es dann aber doch und bereute es sofort.

»Hallo?«, meldete sich Steffen.

»Baumann, ich hatte Sie hier in der Redaktion erwartet!« Grußlos und in barschem Ton bellte sein Chef ins Telefon, als ob Steffen schwerhörig wäre. So war sein Chef meistens, wie er wusste, seit man ihm diesen als Vorgesetzten vor die Nase gesetzt hatte. Das Betriebsklima hatte in den letzten Monaten deutlich gelitten.

»Warum, heute ist doch Samstag, redaktionsfrei«, erwiderte Steffen.

»Was? Was heißt redaktionsfrei? Nach der Story, die gerade vor Ihrer Haustür passiert ist?«, fauchte sein Chef.

Woher wusste er das denn schon, fragte sich Steffen. Der Mann schien seine Augen und Ohren überall zu haben.

»Woher wissen Sie das denn?«, fragte er verwundert.

»Man hat so seine Quellen. Ich erwarte DIE Story schlechthin von Ihnen. Da können Sie endlich zeigen, was Sie draufhaben, Baumann. Schnappen Sie sich Ihre Notizen und schwingen Ihren Hintern hierher, aber ein bisschen plötzlich.«

»Notizen?« Steffen stutzte. Was denn für Notizen?

»Sie haben doch wohl alle Fakten zusammengeschrieben als fähiger Journalist, für den Sie sich halten, oder?« Seine Stimme hörte sich inzwischen drohend an.

»Äh«, stutzte Steffen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Fähiger Journalist? Er hatte eine Leiche direkt vor seiner Tür gefunden. Das war alles andere als alltäglich, auch für einen Journalisten.

»In spätestens 30 Minuten erwarte ich Sie hier, und dann schreiben Sie, wie Sie noch nie geschrieben haben!« Das Gespräch war beendet, bevor Steffen etwas erwidern konnte.

 

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copyright: Kerstin Kalkowski

Wie bin ich zum Schreiben gekommen bin und wie die Idee zum Buch entstanden ist

Ich habe jahrelang als IT-Berater gearbeitet und hatte irgendwann das Bedürfnis, etwas ganz anderes zu machen. Gelesen habe ich immer schon gern und früher auch selbst geschrieben. Gegen Ende meiner hauptberuflichen Tätigkeit habe ich mir dann einen Wunsch erfüllt und angefangen zu schreiben. Da ich selbst gern Krimis und Thriller lese, lag das Genre nahe. Also habe ich 2017 meinen ersten Thriller geschrieben und danach eine Krimireihe mit dem Kommissar Rainer Zufall herausgebracht, die in 2022 vom Empire-Verlag neu als eBook veröffentlicht wurde (8 Bände „Mörderisches Hamburg).

Danach entstand die Idee, eine neue Reihe mit einem Journalisten als Protagonisten zu schreiben. Auch hier wurde ich mich mit dem Empire-Verlag einig, nachdem einige Testleser das Manuskript gelesen hatten und begeistert waren. Irgendwann war mir die Idee gekommen, wie heftig es für jemanden sein müsste, nach Hause zu kommen und eine Leiche vor der eigenen Wohnungstür zu entdecken. Daraus entstanden die ersten Gedanken zu dem neuen Buch „Die Tote vor der Tür“ aus der neuen Reihe „Der Journalist“, das am 25.4.2024 im Empire-Verlag erschienen ist. Es sind drei weitere Thriller in dieser Reihe in 2024 geplant.


Nicht nur als Schriftsteller oder als Schriftstellerin gibt es viel zu drucken. Du benötigst mal wieder Druckerpatronen? Vielleicht wirst du ja hier fündig  


 Autorenvita Robin D. Jensen:

Ich bin ein Hamburger Autor von Krimis und Thrillern (Jahrgang 1959). Ursprünglich habe ich mal als IT-Berater in einem größeren amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Seit 2017 schreibe ich vorwiegend Krimis und Thriller.

Von mir stammt unter anderem die Krimireihe mit dem Hamburger Kommissar Rainer Zufall. Diese habe ich zunächst als Taschenbuch im Selfpublishing veröffentlicht. Diese wurden mit neuem Cover und neuem Titel vom Empire-Verlag als eBooks herausgegeben. Die Serie besteht aus 8 Bänden. Die Taschenbücher können bei mir gern auch direkt signiert bestellt werden. Sie sind aber auch alle als Taschenbücher bei Amazon bestellbar. Einfach nach den Büchern von Robin D. Jensen googlen.

Wie geht es einem jungen Mann, der nicht nur mit Nachnamen Zufall heißt, sondern auch noch mit dem Vornamen Rainer? Wenn er dann zusätzlich noch Kommissar wird, ist das Klischee perfekt, oder? Aber mein junger Hamburger Kommissar Rainer Zufall arbeitet sich durch zahlreiche Fälle, beginnend mit "Eine hübsche Witwe mordet nicht", das im Juni 2023 im Empire-Verlag erschienen ist.

Seit April gibt es eine neue Reihe mit dem Journalisten Steffen Baumann als Protagonisten. Der Titel des ersten Thrillers lautet „Die Tote vor der Tür“. Weitere Fälle erscheinen noch in 2024.

Daneben gibt es weitere Thriller von mir, wie z.B. den Politthriller „Der Umsturzversuch“, den Thriller „Nordsee (üb-)erleben", "Traummann mit tödlichem Geheimnis", einem Irland-Thriller oder auch die Krimi-happen. 

Auf meiner Homepage https://rolandbluemel.de/robin-d-jensen/ kann man mehr über mich erfahren und sich auch für "Neues von Robin D. Jensen" unter https://t1p.de/xhg79 anmelden, um regelmäßig über meine neuesten Aktionen informiert zu werden.

Wie erkennt man mich? Bei Lesungen und auf Messen tragen ich gern meine Gatsby-Cap.


Link zur Homepage: https://rolandbluemel.de/

Anmelden für „Neues von Robin D. Jensen“ unter: https://t1p.de/xhg79/

Per Mail an: robindjensen1410@gmail.com

 

 

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