Klappentext
…
gleichgültig verfolgte er, wie das blassrote Wasser sich am anderen Ende
sammelte, langsam erste Kreise zog und schließlich in einem Strudel im
Abfluss verschwand …
Niemals
hätte Maryan es für möglich gehalten, dass ausgerechnet die Fürsorge für
andere ihr irgendwann zum tödlichen Verhängnis werden soll.
Maryan
zieht gerne voreilige Schlüsse. Immer wieder eckt sie deshalb bei ihren
Mitmenschen an. Als ihr selbst Alex, der sie von Herzen liebt, nicht
mehr glaubt, verspricht sie ihm, sich aus dem Leben anderer
herauszuhalten.
Doch dann verschwindet eine junge Frau
spurlos und Maryan macht Beobachtungen, die sich einfach nicht
ignorieren lassen. Sie ist überzeugt davon, dass ihre beste Freundin
sich in großer Gefahr befindet. Niemand hört auf sie. Erst zögert sie
noch, doch dann folgt sie ihrem Instinkt. Alleine.
Sie hat nicht die leiseste Ahnung, worauf sie sich einlässt.
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Leseprobe
»Wow!
Ich bin so gespannt. Wohin fahren wir denn?«
Die junge Frau stieg in den
BMW und schnallte sich aufgeregt an. Sie bekam keine Antwort. Der Mann
am Steuer setzte den Blinker und fuhr langsam aus der Parklücke heraus.
»Du willst mich wohl auf die Folter spannen.«
Wieder keine Antwort.
»Ah! Es soll also eine Überraschung werden, ich verstehe.«
Er lächelte sie an und nickte bloß. Sie fuhren aus der Stadt und auf die nächste Autobahn.
»Köln?« Ich hoffe, unser Ausflug führt
nicht allzu weit weg. Ich möchte nicht schon wieder so spät im Bett
sein, ich muss morgen früh raus, wie du weißt."
»Ja, ich weiß. Ich bringe dich rechtzeitig wieder nach Hause.«
Sie waren bereits eine halbe Stunde
unterwegs, als er die Autobahn wechselte. Im Radio liefen Oldies aus den
80er Jahren. Die junge Frau summte leise mit. Die Sonne stach zwischen
den Wolken hervor und blendete sie, weshalb sie ihre Sonnenbrille aus
der Tasche zog.
»Sind wir denn bald da?«
Er legte die Hand auf ihren Oberschenkel und streichelte sie. »Nicht mehr lange.« Sein Ton war sanft.
Es gefiel ihr. »Kommst du nachher noch mit zu mir?«, fragte sie unmissverständlich.
»Kommt darauf an.«
»Worauf?«
»Na, ob du früh schlafen willst.«
Sie grinste. »Wir werden sehen. Wenn wir nicht bald irgendwo ankommen, sieht es schlecht für dich aus.«
Er lachte und zog seine Hand wieder zurück ans Steuer.
»Hast du auch was Moderneres?« Sie blickte auf das Radio.
»Gefällt dir das nicht? Such dir einfach etwas aus.«
»Ach, lass mal. Ich höre meine eigene Musik.«
Sie holte ein Paar Kopfhörer aus der Tasche und verband sie über Bluetooth mit ihrem Smartphone.
Sie fuhren eine ganze Zeit weiter, dann
setzte der Mann den Blinker und wechselte die Spur. Er nahm die nächste
Ausfahrt und drosselte das Tempo.
»Sind wir endlich da?« Die junge Frau fuhr mit der Hand ans Ohr und pausierte die Musik.
»Ja. Gleich sind wir angekommen.«
»Endlich« Sie nahm die Kopfhörer heraus und steckte sie weg. »Wo bringst du uns hin? Jetzt sag schon.«
Er antwortete nicht. Sie sah ihn fragend an, sie vermisste das Lächeln in seinem Gesicht.
Sie fuhren einige Kilometer schweigend
über eine Landstraße, gelb-grüne Wiesen und Waldstücke wechselten sich
ab. Dann bog der Mann endlich ab. Ein paar Häuser waren zu sehen, sonst
nichts. Sie waren irgendwo in der Pampa.
»Besonders vielversprechend sieht das hier ja nicht aus«, sie klang mittlerweile etwas gereizt.
»Keine Sorge, du wirst sehr überrascht sein.«
Er schaute wiederholt in den Rückspiegel,
bevor er ein weiteres Mal abbog. Nach 200 Metern fuhr er auf einen
Privathof. Er drückte mit dem Finger auf eine Fernsteuerung, worauf sich
ein großes Eisentor öffnete, das zu einem umzäunten Grundstück führte.
»Wir sind also endlich da.« Die Frau stieg
aus, sie war nun doch neugierig geworden, jedoch konnte sie sich beim
besten Willen nicht vorstellen, was sie hier sollten. Sie lief auf ein
altes Haus zu, während er den BMW hineinfuhr und das Tor verschloss.
»Wem gehört dieses Haus?«, fragte sie, als er bei ihr war.
»Es gehört mir, gefällt es dir?«
»Dir? Ja. Schon. Wohnst du alleine hier?«
»Ja, ich wohne ganz alleine hier.« Irgendetwas hatte sich an seinem Ton geändert.
Er ging mit ihr zu einem Seiteneingang und
schloss auf, dann winkte er sie hinein. Sie schaute
sich um, während er
die Tür wieder abschloss.
»Warum schließt du uns ein?«, fragte sie irritiert.
»Die Tür geht manchmal auf, ich muss sie
dringend reparieren lassen«, antwortete er und führte sie durch einen
langen, weiß getäfelten Flur.
»Du magst es wohl schlicht, wie ich sehe.« Sie versuchte, ihre Enttäuschung nicht durchklingen zu lassen.
Er sagte nichts darauf und öffnete eine
weitere Tür. Ein unangenehmer Geruch kam ihnen entgegen. Bevor sie etwas
sagen konnte, hatte er sie bereits sanft in den Raum geschoben.
»Was zum Teufel stinkt hier so? Liegt hier irgendwo eine tote Ratte?«
»Du hast recht. Das ist wirklich übel.«
Er betätigte einen Lichtschalter.
Sie schaute sich alarmiert um. »Was ist das hier eigentlich? Kannst du mich mal aufklären?« Ihre Stimme klang etwas schrill.
Sie standen in einem kalten weißen Raum. Es roch nach Chemikalien und Verwesung.
»Bring mich bitte sofort hier raus, ich muss an die frische Luft.«
Er stand da und rührte sich nicht.
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Krimi/Thriller
Krimi/Thriller
Liebesroman und Krimiveröffentlich unter dem Klarnamen der Autorin Brigitte Held
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Mika Favell war immer schon ein Fan von
Thrillern, ganz besonders von Psychothrillern. Sie liebt den
Nervenkitzel, die leichte Folter, mag das Gefühl, wenn sich jedes
einzelne Härchen an ihrem Körper aufzustellen scheint. Sie zieht dabei
die Spannung und die Erwartung, was passieren wird, dem blutigen
Gemetzel vor.Als sie vor einigen Jahren selbst die
Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte, stand für sie recht schnell fest,
dass sie genau in diesem Genre schreiben möchte. Sie hinterlässt bei
ihren eigenen Texten gerne den Eindruck, als handle es sich bei den
Adjektiven »böse« und »schuldig« um zwei äußerst schwammige Begriffe,
die allzu oft nur orientierungslos durch einen dichten Nebel aus Lüge,
»Wahrheit« und subjektiver Wahrnehmung umherirren.
Mika Favell lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet. Sie schreibt auch in weiteren Genres unter ihrem Klarnamen Brigitte Held.
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