Rowan - Bewährung als Magier
von Aileen O'Grian
Klappentext:
Rowan
ist endlich im Sumpfland bei dem berühmten Magiermeister Zwandir,
dem Freund seines Großvaters Obermagier Bunduar, angekommen, um
seine Ausbildung zu vollenden. Er lernt die sumpfländischen
Heilmethoden kennen und vervollständigt seine Fähigkeiten in der
Gedankenübertragung und -beeinflussung. Nebenbei übt er sich in
ritterlichen Kampftechniken wie dem Schwert- und Lanzenkampf sowie
dem Bogenschießen. Den letzten Schliff erhält Rowan auf der
heiligen Insel, auf der die Priester des Sumpflandes und des
Magierreichs ausgebildet werden.
Auch
in dem unwegsamen Sumpfland ist Rowan vor den Feinden nicht sicher,
denn selbst hier greifen die Echsenkrieger gemeinsam mit den
artverwandten Nordmännern die Menschen an. Doch geschickt
verteidigen sich die magisch begabten Sumpfländer auf ihre Weise.
Während es den Sumpfländern gelingt, die Gefahr abzuwenden und ihre
Angreifer in die Flucht zu schlagen, droht dem Magierreich, Rowans
Heimat, die völlige Vernichtung.
Leseprobe 1:
Rowan nutzte die
Ruhepause, um eine Quelle in der Nähe aufzusuchen und sich dort in
sein Inneres zu versenken. Nach einer ganzen Weile – wohl, weil
Rowan nicht so gelassen war, wie er gedacht hatte – erschien der
Quellgeist. „Was willst du? Du bist hier fremd“, murrte er.
„Ich bin Rowan,
Bunduars Enkel. Kannst du mir helfen? Bitte gib mir Auskunft“, bat
Rowan leise und summte eine Melodie, die von den Wassergeistern
handelte.
„Ich weiß nichts
mehr, ich weiß nicht, wer Freund und wer Feind ist. Die Geister, die
gestern noch Bunduar die Treue geschworen haben, verraten ihn heute.“
„Und du?“
„Ich halte zu ihm.
Er war immer freundlich, hat uns geachtet und geholfen.“
„Wo stehen die
Feinde?“
„Überall. Sie
wissen alles, es muss unter uns Geistern viele Verräter geben. Der
große Mächtige im Norden macht uns Angst; er droht, uns zu
vernichten, die Quellen zuzuschütten, die Berge abzutragen, die
Wälder abzuholzen. Viele erinnern sich auch an früher, an die alten
Götter, an die Drachen und die Drachenzähmer“, stieß der Geist
bitter hervor.
„Einen habe ich in
Llyllia kennengelernt. Aber er war harmlos.“
„Ein Spion?“
„Vielleicht. Aber
durch ihn habe ich zwei Drachenlieder gelernt.“ Rowan lächelte.
„Helfen sie?“
„Manchmal.“
„Dann hat er damit
seine eigene Familie verraten, denn die Drachenzähmer sind eure
Feinde“, stieß er verächtlich hervor.
Rowan blieb einen
Augenblick sprachlos. So hatte er es noch nicht betrachtet. Aber er
erinnerte sich, dass die Hexen und Drachenzähmer vor Urzeiten den
alten Glauben beibehalten hatten und zu Feinden ihres eigenen Volkes
geworden waren. Schließlich fragte er:
„Auf wen können
wir uns verlassen?“
„Auf die großen
Flussgeister, auch die meisten Quellgeister halten zu euch. Bei den
kleinen Bächen und der Heide ist es unterschiedlich. Die Moorgeister
und die Felsengeister stehen zu euch. Die Berggeister sollen Bunduar
im Stich gelassen haben. Die Baumgeister sind zerstritten, einige
helfen euch, andere verraten euch.“
„Und die Tiere?“
„Die mögen
Bunduar, aber sie sind schwach, wenn der Mächtige sie beeinflusst
oder bedroht, verraten sie euch.“
Rowan nickte. Sein
Großvater schien sich neben den Elfen nur noch auf wenige verlassen
zu können und selbst die waren geschwächt.
Rowan bedankte sich
und wünschte dem Quellgeist alles Gute und ein langes Leben. Dann
kehrte er langsam in seine Welt zurück.
Leseprobe 2:
Rowan fielen
schwarze Vögel in der Ferne auf. Er hatte sie schon öfter gesehen,
es waren die Kundschafter der fremden Macht – oft tauchten sie kurz
vor einem Drachenangriff auf. Gleich würden die feuerspeienden
Feinde erscheinen und das Heer der Verbündeten angreifen. Ob sie auf
seine Drachenlieder hören würden? Aber er war doch viel zu weit
entfernt! Trotzdem musste er es versuchen.
Er befragte eine
kleine Schwalbe, die aus dem Norden kam und an ihm vorbeiflog. Sie
drehte eine Runde über ihm, als sie antwortete: „Ganz viele
Krieger sind da, sie strahlen Gewalt aus. Ich bin froh, dass meine
Kinder inzwischen fliegen und sich in Sicherheit bringen können.“
„Was sind das für
schwarze Vögel?“, hakte er nach.
„Ich kenne sie
nicht, aber dahinter kommen große Drachen. Sie haben die Felder,
Wälder und Dörfer um Wanroe verbrannt. Die armen Krieger, sie
werden ebenfalls verbrannt werden.“ Dann beeilte sie sich,
weiterzufliegen.
Rowan sammelte sich,
ließ seine Gedanken zu dem Kriegsschauplatz wandern, bis er das
Schlachtfeld vor seinem inneren Auge sah, dabei dachte er angestrengt
an die Drachen. Da hörte er schon die Drachenlieder. Die
sumpfländischen Magier, die sich direkt hinter den Kriegern
befanden, hatten sich die Lieder gemerkt und sangen sie bereits,
bevor er sie anstimmen konnte. Einige Ritter ergriffen schon die
Lanzen mit den Widerhaken. Die einzige Waffe, die den Drachen
gefährlich werden konnte. Jetzt sah er, wie die Bogenschützen von
Bunduar getränkte Stofffetzen hervorzogen und sie um die Pfeile
wickelten. Und als die größeren Drachen erschienen, die sich von
den Liedern nicht beruhigen ließen, zündeten die Männer die Lappen
an und schossen die Brandpfeile ab. Nicht alle trafen, doch die, die
sich zwischen den Panzerplatten der Tiere festsetzten, entzündeten
ein gewaltiges Feuer. Mit Schmerzlauten flohen die Ungeheuer, manche
schafften es nicht und stürzten ab. Auf die restlichen Tiere zielten
die Ritter mit den Lanzen. Leider gelang es trotz der Abwehrmaßnahmen
zu vielen Drachen, die Verbündeten im Sturzflug anzugreifen und sie
mit Feuerstößen zu verbrennen. Rowan spürte die Angst und die
Schmerzen seiner Kameraden.
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- Dateigröße
: 3412 KB
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Wise : Nicht aktiviert
- Seitenzahl
der Print-Ausgabe : 187 Seiten
- Sprache:
: Deutsch
- ASIN
: B08N1FGZZ4
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Annette Paul alias Aileen O'Grian über sich selbst:
Was
wäre wenn? - Fantasy als Spiel mit den Möglichkeiten.
Seit
Jahren schreibe ich aus Spaß am Phantasieren Märchen, Fantasy und
Science-Fiction und habe diverse Kurzgeschichten in Anthologien und
Literaturzeitschriften veröffentlicht. Den
Magier Rowan mag ich so gern, dass ich mir vorgenommen habe, eine
Romanreihe zu schreiben.
Leseproben
von mir gibt es auf meinem Blog
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