Dienstag, 15. Dezember 2020

Hansjürgen Wölfinger - Himmel der armen Seelen

Himmel der armen Seelen   (1. Band der Triologie "Der Journalist")

von Hansjürgen Wölfinger

 

Klappentext:


Der deutsche Journalist Frank Neumann bekommt die Chance seines Lebens – ein Interview mit der New Yorker Polizei-Legende Eugen Boron anlässlich dessen 70. Geburtstages.

Anstatt über seine berühmtesten Kriminalfälle zu erzählen, überrascht Boron mit den Erlebnissen seiner traurigen Kindheit in einem russischen Kinderheim. Immer tiefere Einsichten erhält Neumann in das Leben des Polizisten und die Umstände, die ihn nach Amerika führten.


Ein längst verdrängtes Verbrechen im damaligen Kinderheim scheint dabei eine Verbindung in das heutige New York aufzuweisen und ein ungelöster Kriminalfall wird wieder aktuell.


Erscheinungsdatum: 26.01.2015

Seitenanzahl: 316

Paperback - Preis: 14,90 €                                                                                                                 ISBN-13: 978-3-7323-0384-7                                                                                                       ISBN-10: 3732303845

Hardcover - Preis: 22,90 €                                                                                                                 ISBN-13: 978-3-7323-0385-4                                                                                                       ISBN-10: 3732303853

E-Book - Preis: 7,90 €                                                                                                                        ISBN: 978-3-7323-0386-1 

tredition Verlag

 

 

„Der Journalist – Himmel der armen Seelen" – der erste Teil des Journalisten-Krimis" Frank Neumann arbeitet als freier Journalist für die New York Post.

Der deutsche Journalist Frank Neumann bekommt die Chance seines Lebens – ein Interview mit der New Yorker Polizei-Legende Eugen Boron anlässlich dessen 70. Geburtstages. Anstatt über seine berühmtesten Kriminalfälle zu erzählen, überrascht Boron mit den Erlebnissen seiner traurigen Kindheit in einem russischen Kinderheim.
Immer tiefere Einsichten erhält Neumann in das Leben des Polizisten und die Umstände, die ihn nach Amerika führten. 


Ein längst verdrängtes Verbrechen im damaligen Kinderheim scheint dabei eine Verbindung in das heutige New York aufzuweisen und ein ungelöster Kriminalfall wird wieder aktuell. 


“Der Journalist” erzählt von einem dramatischen Kriminalfall um einen New Yorker Polizisten.


Hansjürgen Wölfinger gelingt mit seinem Roman ein packendes Bild vom New Yorker Polizeimilieu und einer düsteren Vergangenheit. “Der Journalist” – eine Erzählung die unter die Haut geht.

 

Trailer (Lautsprecher anschalten)

 

 

Über den Autor:

Das ist mein Geburtsort.

Der Neroberg (245 m über NN), früher auch Ersberg genannt, ist der Hausberg der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die heutige Bezeichnung „Neroberg“ wurde in Anspielung auf die römische Vergangenheit im 19. Jahrhundert erfunden.

Der Neroberg ist ein Südausläufer des Vortaunus zwischen den Tälern der Bäche Schwarzbach im Westen und Dambach im Osten, die über die Wiesbadener Kanalisation letztlich in den Salzbach und dann den Rhein entwässern. Am nördlichen Siedlungsrand der Innenstadt gelegen, überragt er den Schlossplatz in deren Mitte um 130 m. Seine beiden Talflanken und der größere Teil des Rückens sind bewaldet, die Kuppe und den oberen Südabhang nimmt ein Park ein, darunter stehen am steileren Teil des Südhangs Reben. Am Hangfuß zur parkartig angelegten, dort südöstlichen Mulde des Schwarzbaches ziehen sich zuletzt drei Reihen Häuser meist großbürgerlichen Zuschnittes beidseits der Weinbergstraße und neben der diesseitigen Spur der Nerotal genannten Talstraße.

 

 

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 Thalia                

 

 

Teil 2 der Triologie



Teil 3 der Triologie



 

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Sonntag, 13. Dezember 2020

Marion Andel - Rainbow Colors Die Legenden der Kaylbe

 

Rainbow Colors Die Legenden der Kaylbe

von Marion Andel


Klappentext

Ich blicke in kristallblaue Augen, welche von kleinen Diamanten durchsetzt sind und die viel mehr verbergen, als sie preisgeben. Ich sehe nur seine Augen. Eine Tiefe, die mich zu verschlingen droht.

Eben noch stand Fayne Thores im verregneten London, plötzlich wacht sie im Königreich Rivinia auf. Bevor Fayne realisiert, was mit ihr passiert, werden ihre Geschwister vom Halbelf Bathulo in die Elfenwelt entführt. Hals über Kopf begibt sich Fayne auf eine gefährliche Reise durch eine ihr komplett fremde Welt - ihr einziger Begleiter, der geheimnisvolle Elf Zay. Bald erkennt sie, dass hier nichts so ist, wie es scheint und sie niemandem vertrauen kann - denn Vertrauen endet tödlich.





Textschnipsel


Er war plötzlich ganz nah und diese Nähe war mir unangenehm. Aber dann auch wieder nicht.  Verwirrt trat ich einen Schritt zurück. Leroy senkte den Blick und ließ seine Schultern nach vorne sacken. 

»Es tut mir leid. Ich weiß, wie schwer das alles für dich sein muss und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich endlich gefunden zu haben!«

»Wie jetzt?«, fragte ich skeptisch. »Was tut dir leid? Dass du meine Fragen nicht beantwortest oder, dass du glaubst, dass ich in irgendeiner Art und Weise was mit dir zu tun habe? Denn das habe ich nicht. Definitiv nicht. Und ich glaube dir nicht. Kein Wort von dem, was du mir da verkaufen willst. Spiel mit jemand anderem! Lass mich in Ruhe!« Ich schlüpfte hastig in meine Schuhe und drehte ihm den Rücken zu. Während ich die Tür öffnete, hörte ich Leroy nur noch ganz leise in mein Ohr flüstern: »Ich wollte das zwar so nicht machen, aber du lässt mir keine andere Wahl. Und das tut mir leid.« Regenbogenfarbener Schimmer umhüllte uns und versperrte mir die Sicht. Wild fuchtelnd versuchte ich dem Schimmer zu entkommen und dann trat ich ins Leere. Ich schrie auf, mein Kopf krachte auf den Boden und alles wurde schwarz. 


Der erste Gedanke, den ich hatte, als ich langsam wieder mein Bewusstsein zurückerlangte, war: Klasse gemacht, Fayne! Echt toller Abgang! Danach vernahm ich leise einen komischen, aber beruhigenden Singsang, bevor ich wieder das Bewusstsein verlor.

Ganz weit entfernt sagte jemand meinen Namen. Mein Kopf drehte sich, als ich versuchsweise die Augen öffnete. Nein, keine gute Idee. Ich schloss sie wieder, als ich lauter schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen sah.

»Aua«, stöhnte ich und tastete an meinen Kopf. Meine Finger zuckten und ich spürte weiches, langes Gras, das so seidig war, dass es sich eher wie feinste Baumwolle anfühlte.

Moment mal ... Gras?! Vor Leroys Tür war doch eine Terrasse! Und auf der wuchs ganz bestimmt kein Gras. Erst dann bemerkte ich den herrlichen Duft, der mir mit einem leichten Lüftchen in die Nase kroch. Komisch. Es roch nach Leroy, aber so stark nach der Nuance, die ich nie hatte bestimmen können. Vögel zwitscherten und sangen ihre Lieder. 

»Fayne?« Eine tiefe Männerstimme. »Kannst du mich hören?« Dieselbe Männerstimme, allerdings konnte ich nur Schemen erkennen. Verwirrt blinzelte ich, um den Nebel aus meinem Kopf zu bekommen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ein Kribbeln durchfuhr mich am ganzen Körper und da, wo die Hand lag, brannte ein angenehmes Feuer. Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus und plötzlich wusste ich, wer zu dieser Stimme gehörte. Leroy.

»Fass mich nicht an!«, nuschelte ich mit zusammengebissenen Zähnen, aber stattdessen brachte ich nur ein undeutliches »Hass mi nie a!«, heraus.

»Was?«, fragte Leroy. Etwas gefasster und mit mehr Macht in meiner Stimme, als ich eigentlich hatte, wiederholte ich meinen Satz. Sofort ließ er mich los. 

»Wo bin ich?«, murmelte ich. Ich wusste nicht, ob ich die Antwort wirklich hören wollte. Denn ich war definitiv nicht mehr in London. Das erkannte ich an dem Geruch. Hier stank es nicht nach Abgasen und es war viel zu ruhig. Außerdem wollte ich gar nicht wissen, wie er mich da hingebracht hatte, wo ich jetzt war.

Umständlich setzte ich mich auf und sah mich um, nur um festzustellen, dass ich mich auf einer großen, lichtdurchfluteten Lichtung befand. Mit großen Augen sah ich mich um. Die Lichtung war von Wald umgeben und die Bäume waren so groß und so mächtig, dass ich sie von der Mitte der Lichtung aus noch leicht erkennen konnte, obwohl sie sicher Kilometer weit weg waren. 

»Wo sind wir?«, hauchte ich, geblendet von der Schönheit dieses Ortes.

Leroy lachte. Wahrscheinlich über meinen Gesichtsausdruck. Oder über die Situation, in der ich gerade war. Oder über mich. Wahrscheinlich über alles zusammen. Würde ich auch an seiner Stelle tun. Er kniete vor mir nieder, die Ellenbogen lässig auf die Knie gestützt und mit einem so breiten, selbstbewussten und arroganten Grinsen im Gesicht, dass ich ihm am liebsten eine geklatscht hätte. Aber da war er schon auf den Beinen und blickte überlegen zu mir hinunter.

»Du bist im Elfenreich, meine Liebe.«

»Hör auf mich zu verarschen, Leroy. Ich habe keine Lust mehr auf deine Spielchen!« Meine Stimme war leider nicht so selbstsicher, wie ich es gerne gehabt hätte. Stattdessen war sie von Panik erfüllt und mein genervter Blick wich einer geschockten, angstverzerrten Grimasse. Leroy breitete die Arme aus, drehte sich im Kreis und lachte aus tiefstem Herzen. Ich blinzelte ihn nur an, unfähig irgendetwas zu tun oder zu sagen. Leroy hörte auf sich zu drehen und kniete sich wieder zu mir. Er berührte ganz sanft meine Wange und lächelte mich an. Seine Sicheln waren nun deutlich zu sehen und schimmerten hell.

Plötzlich wurde er ganz ernst, blickte mir fest in die Augen und sagte dann mit tiefer und unheilvoller Stimme:

»Herzlich Willkommen in Rivinia, Fayne Amitola Thores von England!«


Die Wut überdeckte alle Gefühle und Gedanken. Ich fühlte nichts, hörte nichts, sah nichts - bis auf die traurigen Augen Leroys. Ich bebte vor Zorn und ich stellte erschrocken fest, dass die Erde mit mir bebte. Alles wackelte und zitterte, Risse gingen von meinen Füßen weg und streckten ihre Arme in alle Richtungen aus. Die Wiese hinter mir stöhnte und bäumte sich auf, blieb dann aber unbeschadet liegen. Leroy blieb aufrecht stehen und ihn umgab ein regenbogenfarbener Schimmer.

Genau wie mich. Dort, wo Leroy stand, bewegte sich nichts. Der Boden rund um seinen Füßen hielt sein Gewicht und blieb standhaft. Entsetzt sah ich zu, wie die Erde langsam in sich zusammenfiel und ein riesiger Spalt zwischen Leroy und mir entstand. Sobald die Erde ruhig war, schossen dicke Wurzeln unter Leroys Füßen hervor und bohrten sich mit so einer Kraft in den Boden unter mir, dass ich mein Gleichgewicht verlor und auf meinen Hintern fiel. Efeu überwucherte die Wurzeln, wickelte sich darum und zurrte sie fest zusammen. Ich schnappte nach Luft, wie ein ertrinkender Hund.

Das alles geschah innerhalb von wenigen Sekunden. Leroys Schimmer verschwand langsam und er setzte seinen Fuß auf die Brücke, die er gerade erschaffen hatte. Er ging drüber, ohne mit der Wimper zu zucken, obwohl es links und rechts von ihm mindestens hundert Meter tief hinunterging. Ich stand wieder auf, doch plötzlich bohrten sich tausende kleine Stiche in meinen Kopf. Ich presste die Hände an meine Schläfen und mein Gesicht war schmerzverzerrt. Als heftige Bauchkrämpfe einsetzten, stieß ich einen unmenschlichen Schmerzenslaut aus und sackte kraftlos in mich zusammen. Meine Knie fest umschlungen, lag ich da, wimmernd, weinend und verängstigt. Meine Sicht verschwamm und in meinem Kopf dröhnte es. Als mich Leroy hochhob, wimmerte ich ängstlich. Ich wollte mich wehren und so schnell wie nur irgend möglich weg von ihm, doch mein ganzer Körper bebte, ich hatte absolut keine Kraft mehr und schloss dann ergeben die Augen. Und während er mich trug, kam mir ein verrückter Gedanke. Ich zweifelte zwar stark daran, aber einen Versuch war es wert. Angestrengt kratzte ich meine letzte Energie zusammen und legte Leroy langsam meine Hand auf die Brust. Es kostete mich viel Anstrengung, nicht laut aufzustöhnen und ich presste die Lippen fest zusammen. 

Ich stellte mir wieder den Körper vor, wie damals am Schulhof, mit all seinen Verbindungen und Vernetzungen, doch statt meinen, stellte ich mir Leroys vor. Ich wurde ganz ruhig, als meine Augen sanft vibrierten, die Hände zu kribbeln anfingen und mein Körper entspannte sich in Leroys starken Armen.

Groß, majestätisch und einfach atemberaubend strahlte seine Kraft in meinem Kopf auf, als sein Körper vor meinem inneren Auge erschien. Ich sah alles, jede einzelne Linie. Rote, grüne, blaue, graue und silberne Linien und Punkte, die überall im Körper scheinbar wahllos verstreut waren, bildeten ein festes Netz um seinen Körper. Aber da, wo das Herz war, war ein Stern in Regenbogenfarben und strahlte alles aus, was Leroy verkörperte. Freundlichkeit, Stärke, Liebe und Treue, genauso wie Angst, Hass, Sehnsucht und Verachtung spürte ich, als ich direkt in den Stern sah, der Leroy ausmachte. Doch das, was am meisten herausstach, war unermessliche Macht. Ich erschauderte, lies aber meine Hand an seiner muskulösen Brust liegen. Ich konzentrierte mich und als ich seinen kräftigen Herzschlag unter meinen Fingern spürte, schickte ich all den Schmerz durch meine Hand in ihn hinein. Ich sog alles auf, was mir weh tat, jede Faser in meinem Körper tastete ich ab und jeden schmerzlichen Gedanken schickte ich in ihn. Leroy schrie auf und als wir beide zu Boden stürzten, verlor ich das Bewusstsein. Das letzte, was ich noch verschwommen wahrnahm, bevor sich meine Sinne komplett vom Acker machten, war, dass mich Leroy aus Wut, Angst und vor allem schmerzverzerrten Augen anstarrte und durch zusammengepresste Zähne zischte:

»Ich gebe zu, ich habe dich unterschätzt, Fayne.« Dann senkte sich sanfte Dunkelheit über mich und ich ließ mich dankbar von ihr in ihre unergründlichen Tiefen ziehen. 



Produktinformationen

Gebundene Ausgabe
412 Seiten
Preis: 23,99 € ISBN-10: 3751944346 ISBN-13: 978-3751944342 Abmessungen: 14 x 3.3 x 22.1 cm Leseniveau: 12+ Herausgeber: BoD 1. Edition (1. Dezember 2020) Sprache: Deutsch

Gibt es auch als ebook
Preis: 12,99 €
 
 
 
 
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Die Autorin über sich selbst

Marion Andel wurde 1997 in Wien, Österreich geboren. Schon in jungen Jahren entdeckte sie die magische Welt der Fantasy Romane für sich. Im Jugendalter fing sie an, die Geschichten, die ihr während Spaziergängen, dem Sport oder beim Musik hören einfielen, aufzuschreiben und stellte erste Entwürfe auf die Plattform BookRix, die sehr gut ankamen. Nach jahrelangem Hobbyschreiben machte sie ihren Traum wahr und veröffentlichte ihren ersten Fantasy Roman.












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Andrea Köster - Die Schwarze Runde


Die Schwarze Runde
von Andrea Köster
 
Klappentext: 

Eigentlich wollten sie ja nur tolle Weihnachtsferien erleben, doch dann geraten Jutta und ihre Freunde auf einem Reiterhof in ein merkwürdiges Abenteuer, bei dem die geheimnisvolle Macht einer alten Geschichte eine besondere Rolle zu spielen scheint.

Es wird immer klarer, dass sich auch einige der Erwachsenen ihrem Sog nicht entziehen können, - und trotz schönster Pferdeerlebnisse, interessantem Reitunterricht und spannender Ereignisse - bleibt am Schluss das Gefühl, selber an etwas Schlimmem mitgewirkt zu haben.
Und es könnte noch weitergehen ...



 
Textschnipsel 1:

Ari, sucht, die Stelle in
der er vorkommt
Die Zeiten wurden noch finsterer, als die Bauern und Jedermann es sich vorstellen konnten, und schon bald versuchte der Reisende vergebens, die fröhlichen Rufe der Vöglein auszumachen, die das Leid um sie herum spürten.

Der neue Landesfürst, dem die Bescheidenheit fehlte, die sein Vater trotz aller Strenge an den Tag gelegt hatte...'
Martin störte es nicht einmal, dass auch der eigentliche Anfang der Geschichte fehlte , er geriet in Nullkommanichts in ihren Sog...

Bald gab es für ihn nur noch die Burg, die sich jener berüchtigte Landesfürst bauen ließ - und zwar nicht auf einem Berg. Er machte sich einen Spaß daraus, darauf hinzuweisen, man könne ruhig versuchen, ihn und die Seinen anzugreifen, hier - fast in der Senke, umgeben von Wald und Sumpf, sei er so sicher wie auf dem höchsten Berg!





Das wisse er für alle Ewigkeit und fügte noch derart Gotteslästerliches hinzu, dass die 'wohlmeinenden Pfarrersleut' regelmäßig das Weite suchten...

Martin stoppte, lauschte um sich - war da ein Geräusch? - schien alles ruhig ... nur der aufheulende Wind von draußen ...
Die flackernde Kerze war ja schon ein wenig verräterisch... Aber sie passte so richtig zu dieser düsteren Geschichte, in die Martin nun erneut eintauchte.

Diese ' Schwarze Runde ', die der Landesfürst mit seinen Opfern da spielte, bis sie sich schließlich gegen ihn selber wandte, die Folgen ...

der Preis ... das ganze Übernatürliche ...! Martin lief ein Schauder den Rücken herunter, der nur zum Teil ein 'wohliger' war..

Und jetzt würde endlich eine Lösung, eine Erlösung genannt werden ...!

Da hörte der Junge wieder etwas - diesmal wirklich! Schleichende Schritte und - ganz nahe schon! - gedämpfte Stimmen. Sie schienen vor dem Aufenthaltsraum in der Luft zu stehen.


Martin, der augenblicklich die Kerze ausgedrückt hatte, wagte einen kurzen Blick um die Ecke:
Da standen Günther Bosch und Dieter Korenberg auf dem Flur, in ein leises - doch intensives Gespräch vertieft. Günther schien das Wort zu führen: " Ich habe dir das Risiko geschildert ... Du warst einverstanden, Dieter. Warum jetzt diese Meinungsänderung?"
" Aber es ist doch keine Meinungsänderung!"

"Dann Unentschlossenheit - Wankelmut ... Unzuverlässigkeit?"
Dieter wirkte beinahe ängstlich, als er heftig abwinkte.


Textschnipsel 2:

Irgendwie war Jutta mulmig zumute.
" Jetzt reiten wir erstmal da auf die Lichtung oder was es ist, dann sehen wir weiter!" beschloss Rolf. Martin fasste zustimmend die Zügel kürzer, trieb den plötzlich sehr widerstrebenden Joschi vorwärts - und erstarrte.

Vor ihnen erstreckte sich ein flacher, mit weiteren Felsblöcken versehener Hügel, zur einen Seite hin mit Gesträuch und Baumdickicht zugewachsen - und mitten drin: Reste von Steinmauern, etwas wie ein Turm, halbverfallene Torbögen: eine Ruine.
Eine ... RUINE!

Zerklüftetes, graues, geradezu trostlos wirkendes Gestein, an dem der Schnee hochgeweht war, was sich um eine Art Innenhof herumzog...

Martin hatte es die Sprache verschlagen. Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich zu den übrigen um.

" Das ist ja - ist das eine Ruine?" Auch Jutta wirkte eher erschrocken als überrascht.
" Aber wovon? Ich meine, war hier denn früher mal eine Burg? Oder ... was könnte es sonst gewesen sein..?"
" Ein Kloster - die Ruine eines Klosters?" sprang Ellen ihrer Freundin erstaunt bei.
" Nein, davon ist mir nichts bekannt ..."

Rolf, der mit Cleo ein Stück näher geritten war, meinte leicht zögernd:" Naja, schon merkwürdig ... so eine direkt verborgene Ruine hier so im Wald ... nicht mal auf einem Berg ... aber eigentlich doch kein Grund nervös zu werden oder ..."

" KEIN GRUND?? Du hast 's ja gerade selbst gesagt - !"
Martin hatte mit einem Schlag seine Stimme wiedergefunden und holte gleich alles nach.
" Direkt verborgen - das ist es doch! Halb zugewuchert, als wolle sie niemand mehr sehen!? Das ist wie in der Geschichte! Wie in der 'Schwarzen-Runde' -Geschichte!"
Er sprang von Joschi, der unruhig herumtänzelte.

" Wer weiß denn, ob es so eine Burg nicht tatsächlich früher mal gegeben hat? Die dann zerfallen ist, als der fiese Landesfürst da gestorben ist - bis nur noch - so eine Ruine übrig blieb!?"

" Das ... kann doch eigentlich nicht sein ", kam es wenig überzeugend von Ellen, " das war doch 'ne Geschichte - doch nicht echt!"

" Weißt du das so genau? So eine Volksüberlieferung gibt 's doch immer mal wieder, da ist auch was Wirkliches drin! Und wir kennen ja nicht mal den Titel oder den Verfasser..."

" So mit Teufelspakt und Fluch?" fragte Rolf skeptisch.
" Kannst du - kann irgendeiner von euch das Gegenteil beweisen? Früher - da lag sowas doch viel mehr auf der Hand als heute ... denkt mal ans Mittelalter!"
" Ich habe nur versucht, vernünftig zu überlegen ", hielt sein Freund dagegen, dessen angespanntes Gesicht nicht recht zu seinen Worten passte.

" Geheimnisvoll sieht sie ja schon aus - so hier auf 'ner Waldlichtung, nachts bei Mondschein und Schnee ..."
" Auf jeden Fall wäre das hier ein super Ort für eine Silvesterfeier!"
Ellen war immer noch aufgedreht.

" Romantisch - gleichzeitig ein bisschen schaurig ... guckt mal, wie die Schatten über den Innenhof fallen... da denkt man schon an Gruselstories, zum Beispiel 'Dracula' - passt doch total, oder?" Sie stupste Rolf an und kicherte nervös.

" Meine Güte ", fiel da Jutta ein,
" Silvesterfeier? Leider nein, sonst wären Vorbereitungen zu erkennen. Und wir wissen nicht mal, wieviel Uhr es ist - bestimmt schon bald Mitternacht!" Sie musste hart schlucken.
Sie kamen überein, den Ponys und sich eine Pause zu gönnen, die Tiere an der rückwärtigen Mauerseite der Ruine an ein paar niedrige Bäume zu binden - immerhin hatten sie ja Halfter und Stricke dabei.
Sie selbst wollten die Ruine inspizieren - und sei es nur, dass ihnen dann so schnell nicht kalt werden würde ...

Mit neuem Interesse begannen sie, an der Mauer der Ruine entlanggehen und sich nach möglichen Verliesen, Geheimgängen ... und ähnlich Reizvollem umzusehen.
Doch gerade als Martin sich anschickte, über einen niedrigen Mauerteil - vorsichtig! - einige der Steine wirkten nicht sehr vertrauenserweckend - Richtung Innenhof zu klettern, geschah etwas!

" Psst!" zischte Martin.
" Ich höre Stimmen!"
" Da kommt jemand!"
" Was?"

Tatsächlich - zwei dunkle Personen näherten sich von der flachen Lichtungsseite her - zwei Personen mit zwei Pferden.


Textschnipsel 3:

Es war halb vier!!!
Nach erfolgreichem Parcours wurde Jürgen von Daniel abgelöst, der seine Stute eine Runde außen herumtraben ließ.
Jetzt waren nur noch Björn mit Kim auf dem Abreitestück.

Daniel musste noch ein wenig warten; offenbar erklärte Günther Bosch den Richtern noch einiges über den notwendigen Pferdetausch - und zeigte auf eine Stelle des Protokolls.
"Richter Barkow hat es in der Hand behalten", erkannte Ellen aufgeregt,
"und sie bewegen sich ... etwas weg vom Bosch - Sollen wir - jetzt?"


"Rennt da jetzt bloß nicht rein!" widersprach Eva, unterstützt von Conny.
"Ja, stellt euch nur vor, wenn Cherie zu scheuen beginnt - dann passiert vielleicht wirklich was! - Mit Daniel!"
Da hatten sie recht.
Trotzdem begehrte Jutta auf:" Wir müssen es doch noch mal versuchen! Wenigstens versuchen! Irgendwas passiert bestimmt! - Warum, glaubt ihr, ist Mischa wieder so unruhig geworden?"
"Was weiß ich?" entgegnete Eva," weil er noch Fieber hat, was sonst?!"
Martin verfolgte Daniels Ritt mit den Augen. Alles um ihn herum schien mit einem Mal gestochen scharf hervorzutreten; es war ihm, als beobachtete er sich selbst, sich und die anderen von irgendwo außerhalb - wie sie hier am Zaun standen, im Kopf unermüdlich nach tollen Methoden suchten, das Böse zu bekämpfen, auf dass nachher alles wieder gut wäre - in der Theorie zumindest, - eben wie in einer spannenden - aber natürlich sicheren Abenteuergeschichte - sie in der Wirklichkeit jedoch immer wieder davor zurückschrecken würden.


Was hätten sie denn eigentlich tatsächlich getan, wenn das Protokoll in ihre Hände gefallen wäre - z.B. vorhin in Juttas? Hätte sie es tatsächlich verbrannt - vor den Augen aller Leute?!
- Oder er - oder Ellen - oder ...?


Und hier würden sie stehen - wie festgewachsen - am Zaun, würden abwarten, nichts machen. Obwohl sie es sich fest vorgenommen hatten - obwohl sie die Taschen voller Streichhölzer hatten! - Würden nichts wagen, weil ... ' vielleicht etwas anderes passieren könnte ' ..., weil es vielleicht peinlich werden - das Reitabzeichen kosten könnte ... würden auf einen 'geeigneten' Zeitpunkt warten, der niemals käme - und dann wäre es zu spät.

Vor dem Platzeingang standen Björn und Kim. Melanie rief:" Viel Glück!"
Kommissar Creuzberg sah auf.
- Es war soweit.
Die Richter öffneten das Tor - und Martin wusste, was zu tun war.
Sie waren dran.



Andrea Köster über sich selbst:

Ich bin 1967 geboren, war seit der Kindheit fasziniert von spannenden, auch etwas gruseligen Geschichten. Ich habe mir auch schon früh jede Menge davon ausgedacht (auch mit Pferden).

Nach dem Abitur arbeitete ich zehn Jahre als Krankenschwester und nach einer Umschulung seit 2001 als Logopädin in einer Praxis in der Eifel. In der Eifel wohne ich auch und trauere ein wenig den früher häufig möglich gewesenen Ritten im Schnee nach!

Die Geschichte von der "Schwarzen Runde" geht auf eine Idee aus den frühen 80er Jahren zurück, aber überarbeitet und ausformuliert habe ich sie erst, nachdem mein Pferd durch einen ziemlich schockierenden Unfall gestorben war. Also hatte ich die Idee, ihm eine besondere Rolle unter den mitspielenden Pferden zuzuteilen.


  • Herausgeber: Verlagshaus Schlosser
  • 1. Edition (17. Dezember 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 473 Seiten
  • Preis: 15,90 €
  • ISBN-10: 396200243X
  • ISBN-13: 978-3962002435
  • Leseniveau: 14 Jahre und älter


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