Pilotentocher
erschienen im Wellengeflüster Verlag
Klappentext
„Wer zum Teufel ist Ariadna Gonzalez? Und warum sollte mein Vater diese
Frau umgebracht haben?“, fragte Jana. Für einen Moment hielten die
Polizisten und ihr Vater Sebastian inne. Dann überraschte ihre Mutter
Leila plötzlich mit einem einzigen Satz: „Ich vermute doch, die Frau,
mit der dein Vater mich seit Jahren betrügt.“
Mord unter Palmen!
Die behütet aufgewachsene, reiselustige Pilotentochter Jana erlebt
gerade ihre erste große Liebe mit Matteo, als plötzlich nichts mehr ist,
wie es war. Ihr Vater soll ein notorischer Ehebrecher sein? Um nichts
in der Welt ist sie bereit zu glauben, dass ihr leuchtendes Vorbild
seine spanische Geliebte kaltblütig ermordet haben soll. Dann taucht
eine zweite Leiche in Thailand auf und wieder führt die Spur zu
Sebastian. Während der Pilot hinter Gittern auf sein Urteil wartet,
versucht Jana verzweifelt, seine Unschuld zu beweisen. Ihre Ermittlungen
stellen ihre junge Liebe auf eine harte Probe und führen sie ans andere
Ende der Welt, an das Sehnsuchtsziel Mauritius, wo die Affären ihres
Vaters einst begannen.
Mit Pilotentochter nimmt Christiane
Landgraf, die für ihre romantischen Fernweh-Thriller bekannt ist, den
Leser mit auf eine Gratwanderung zwischen weiblichem Familiensinn,
Karriere und Selbstverwirklichung.
Schnipsel
PROLOG
Das Hochzeitsfoto von Sebastian und Leila zitterte in den
schwarz behandschuhten Händen. In Händen, die es so fest umklammerten,
dass ein Außenstehender, hätte er die Szene beobachten können, nicht
sicher gewesen wäre, ob es der zutiefst aufgewühlten Person vor dem
knisternden und knackenden Kaminfeuer eher als Rettungsanker oder als
Fluch erschien. Der Blick, der das Bild traf, glühte noch Stunden später
mit dem verglimmenden Feuer um die Wette. In diesem Blick lag ein
ganzer Cocktail von Emotionen: Wut mischte sich mit Hass und
Enttäuschung ebenso wie mit Schuldgefühlen und tiefem Begehren.
Schließlich erhob sich die schwarz gekleidete Person vor dem Feuer.
Endlich übergab sie das Bild, von dessen Anblick sie sich an diesem
Abend einmal mehr, einmal zu oft, hatte niederschmettern lassen, den
letzten züngelnden Flammen, die es sofort begierig aufleckten.
Zeitgleich verklangen aus Richtung des Plattenspielers die letzten Töne
von Modest Mussorgskys epochalem klassischen Werk Bilder einer
Ausstellung, das - ganz so, als würde man die visuellen Eindrücke beim
Gang durch ein Kunstmuseum musikalisch nachempfinden - verschiedenste
Stimmungen im Wechsel darstellt. Die Musikwahl trug nicht nur der
allgemeinen Liebe zu klassischer Musik der Person am Kamin Rechnung,
sondern auch dem Wirrwarr an Emotionen, das sie quälte. Die Zeit des
Zusehens war vorbei. Entscheidungen waren getroffen worden, die adäquate
Reaktionen rechtfertigten und erlaubten, wenn nicht sogar verlangten.
Nun war es Zeit zu handeln. Zeit, dem ein Ende zu bereiten. Zeit für
etwas Glück. Brennen sollte das Foto, so wie diese Ehe brennen sollte,
sie hatte niemandem das erhoffte Glück gebracht. Es war Zeit, dass Platz
für etwas Neues wurde. Entschlossenen Schrittes verließ die ganz in
schwarz gekleidete Person den Raum. Für einen kurzen Moment stockte ihr
Schritt im Flur, als ihr Blick an einer Luftaufnahme des Le Morne
hängenblieb. Die atemberaubende, landschaftliche Schönheit stand in
krassem Widerspruch zur eigenen, destruktiven Gefühlslage. Das Wasser
war so kristallklar, dass man die steil abfallenden Abgründe sehen
konnte, die wie eine Art Unterwasser-Wasserfall wirkten. An den feinen,
weißen Sandstrand schloss sich nahtlos eine fruchtbare, grüne Ebene an,
bevor sich der Le Morne majestätisch erhob. Mauritius. So schön. Und
doch schürte dieses Bild aus glücklichen Zeiten nur den ohnehin
brodelnden Hass. In diesem Urlaubsparadies sollte man glückliche
Flitterwochen verbringen und den Anfang von „… und wenn Sie nicht
gestorben sind, dann leben Sie noch heute glücklich und zufrieden …“
erleben. Stattdessen hatte in diesem vermeintlichen Garten Eden das
ganze Übel aus Untreue und Verrat seinen Anfang genommen. Und nun musste
dringend aufgeräumt werden.
Kaltabreise auf Zimmer 707
Madrid,
vor wenigen Tagen
Mürrisch folgte die Rezeptionistin Juanita der Anordnung ihrer Vorgesetzten und machte sich auf den Weg zu Zimmer 707.
Ihrer Meinung nach hätte die Rezeptionsleitung das schon vor Stunden anordnen müssen. Ganz offensichtlich war der Raum schon seit Stunden verlassen. Wie so oft hatte ein Kunde sicher einfach nur die Schlüsselrückgabe vergessen. Manche Gäste waren so gedankenlos. Völlig unnötiger Stress für ihre Freundinnen aus dem Housekeeping, die schon viel früher mit der Zimmerreinigung hätten beginnen können. Und jetzt ein unnötiger Gang für sie. Vor ein paar Stunden wäre der Extraweg noch in die Frühschicht gefallen. Die Party vom Vorabend steckte Juanita noch in den Knochen und sie hatte – selbstverständlich wie meist vergebens – auf eine ruhige Schicht gehofft. Das Zimmer war zuletzt von einem Sebastian Bauer mit seiner Freundin Ariadna Gonzalez bewohnt worden. Er hatte bereits ausgecheckt und die Zimmerrechnung inklusive Minibar und einem Aufpreis für den Late-Checkout seiner Freundin beglichen, sodass diese nur noch ihre Zimmerkarte abgeben musste. Herr Bauer hatte bei seiner Abreise angekündigt, dass Frau Gonzalez spätestens um 14 Uhr das Zimmer räumen würde, auch wenn der Late-Check-out sie dazu berechtigte, bis 17 Uhr zu bleiben. Das hatten die Kolleginnen bei der Übergabe zumindest erzählt. Albern gekichert hatten sie, die dummen Hühner, als sich alle zum Schichtwechsel im engen, karg eingerichteten Backoffice dicht zusammengedrängt eingefunden hatten. Natürlich sah er gut aus, dieser Sebastian Bauer. Ein sehr gut aussehender Pilot, groß und blond, fast ein wenig verwegen. Er erinnerte sie an ihre Kindheit. An früher, als sie sich noch von Walt Disney hatte verzaubern lassen. Als sie sich gewünscht hatte, wie Pocahontas von John Smith erobert zu werden. Aber mal ehrlich, so einen Schuft, so ein personifiziertes Klischee wie Stammgast Bauer? Ein Deutscher, der sich hier regelmäßig mit dieser Z-Promi-Variante einer Immobilienmaklerin vergnügte? Er war zeitweise Gesprächsthema Nummer eins unter den Zimmermädchen und Rezeptionistinnen. Als Affäre von so einem wollte sie ganz bestimmt nicht enden. Nun war es bereits 18 Uhr. Das Hotel war nahezu ausgebucht und die späte Anreise eines neuen Gastes für dieses Zimmer ab 21 Uhr eingeplant.
An der Rezeption des Hotels wurde man langsam nervös. Schließlich musste das Zimmer von einem der wenigen und gut
ausgelasteten Zimmermädchen der Abendschicht noch gereinigt werden, bevor der neue Gast anreiste und etwas Karenz sollte auch noch bleiben.
Nicht selten kam ein Gast etwas früher als erwartet. Seit 17:30 Uhr
hatte die Rezeption schon mehrfach im Zimmer angerufen, aber Frau
Gonzalez hatte den Hörer nicht abgehoben.
Vermutlich hatten sie ganz umsonst gewartet. Frau Gonzalez war sicher einfach abgereist und hatte vergessen, ihre Zimmerkarte abzugeben – wohlwissend, dass es, wie immer, keine Rechnung mehr für sie zu begleichen gab. Oder sie hatte die Zimmerkarte im Raum vergessen und das Missgeschick war ihr peinlich gewesen, weswegen sie es vorgezogen hatte, in aller Stille zu gehen. Solche Dinge passierten Gästen ständig. Es interessierte sie nicht im Geringsten, dass ihre mangelnde Umsicht das Hotelpersonal unter unnötigen Zeitdruck setzte. Juanita kannte die Sprüche ihres Managements nur zu gut: Go the extra mile with a smile. Beyond great service. We make it happen. Where guests just be … Kurz gesagt, der Gast ist jede Mühe wert.
Und ja, natürlich liebte sie ihren Job, den Gästeservice; und
doch, ab und an, an so stressigen Tagen wie heute, da wünschte sie
sich, dass manch ein Gast umsichtiger wäre und weniger unnötige Arbeit
und Hektik verursachen würde. Die in altmodischen Brauntönen gehaltenen
Flure, die dringend nach einer Renovierung schrien, passten farblich zum
Tiefpunkt, den Juanitas Stimmung so langsam erreicht hatte. Schlimmer,
so dachte sie, konnte es kaum noch kommen. Juanitas Klopfen blieb
erwartungsgemäß auch beim zweiten und dritten Mal unbeantwortet und so
öffnete sie mit ihrer Generalschlüsselkarte den Raum. Noch bevor Juanita
bewusst realisieren konnte, dass aus dem Bluetooth-Lautsprecher immer
noch Latinorhythmen aus der Playlist des daneben liegenden Mobiltelefons
dudelten, entfuhr ihr ein Schreckensschrei, der ein Zimmermädchen auf
dem Flur anlockte. Juanita bot sich ein Bild, das in krassem Gegensatz
zur lebensfrohen Musik stand: Frau Gonzalez lag am Boden des
Hotelzimmers auf dem braunschattierten Teppichboden zwischen dem
zerwühlten Bett und dem Schreibtisch. Ihr pechschwarzes Haar klebte in
einer Blutlache – Blut, das wohl aus einer Platzwunde an der Stirn
ausgetreten und bereits angetrocknet war. Frau Gonzalez‘ kaffeebrauner
Hals wies offensichtliche Würgemale auf. Mit weit aufgerissenen Augen
starrte die Tote ins Leere. Während die blutjunge Juanita in der Tür
verharrte, den Türgriff umklammert hielt und hyperventilierte, bugsierte
das erfahrene Zimmermädchen, eine dralle Mitvierzigerin, die junge
Kollegin in das Zimmer. Sie drehte Juanita von der Leiche weg und
schloss die Zimmertür hinter sich, um das schreckliche Bild vor den
Augen von eventuell passierenden Hotelgästen zu verbergen. Sie drückte
die nun zitternde, junge Frau tröstend an sich. Mit dem anderen Arm hob
sie den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des aktuellen Managers on
Duty, während sie selbst den Blick an die Decke richtete und versuchte,
so wenig wie möglich auf die Leiche zu sehen. Mehr als: „Kaltabreise
durch Fremdeinwirkung auf Zimmer 707“, brauchte sie nicht sagen. Die
Mühlen waren in Gang gesetzt, die einen Anruf bei der Polizei ebenso
einschlossen wie die Umbuchung der Spätanreise auf ein anderes Zimmer.
In meinem Blog gibt es zu diesem Buch auch eine Rezension und ein Interview, welches ich mit der Autorin über ihr Buch geführt habe. Wer Lust hat das eine oder andere oder beides zu lesen, der klicke auf die nachfolgenden Links.
Trailer zum Buch |
Bücher von Christiane Landgraf
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Über die Autorin Liebevolle Mutter, leidenschaftliche Ehefrau, fränkische Journalistentochter, Mrs. Geradeheraus, Marketingfachkraft, Eventmanagerin, PR-Spezialistin, Organisationstalent
Liebevolle
Mutter, leidenschaftliche Ehefrau, fränkische Journalistentochter,
Mrs. Geradeheraus, Marketingfachkraft, Eventmanagerin,
PR-Spezialistin, Organisationstalent, loyale Freundin,
leidenschaftliche Gastgeberin, Katzenmama, einfühlsame Zuhörerin
und verletzliche Seele: Es gibt zahlreiche Schubladen, in denen
Christiane Landgraf mit mindestens einem Fuß steckt – aber keine,
in die all ihre Facetten zugleich passen. Der Versuch, ihre immense
Kreativität zu bändigen, scheitert also mit der gleichen
Zwangsläufigkeit, wie der Versuch der Schildbürger, das Sonnenlicht
einzufangen. Ihre unbändige Lust zu erzählen, die Liebe zu
inspirierenden und packenden Themen und eine einmalige Gabe, auch
kritische Entwicklungen in der Gesellschaft erzählerisch gekonnt zu
hinterfragen, fließt mit viel Herzblut in ihre romantischen
Fernweh-Thriller.
Christiane Landgraf (geboren 1985 in
Werneck, verheiratet, ein Kind) legte mit ihrem Romandebüt Social
Rating (Erstauflage 2016 im Verlag 3.0) und dem Nachfolger Social
Hideaway (Erstauflage 2017 im Verlag 3.0) den Grundstein für eine
ganz eigene Komposition von Bewährtem und ihrer eigenen,
unverwechselbaren erzählerischen Note. 2020 legt sie mit
"Pilotentochter – Ehebruch mit Todesfolge" den Grundstein
für eine Krimireihe rund um die charmante Jana, die immer wieder
ungeplant in Kriminalfälle verstrickt wird.
Was Christiane
Landgrafs Schreibe unverwechselbar macht? Stellen Sie sich vor, Sie
hätten am hinteren Ende Ihres Pfannenwenders einfach unheimlich
gerne noch eine Schöpfkelle, können so einen Artikel aber nicht
kaufen. Verzichten Sie? Warum nicht selbst erschaffen, was fehlt?
Christiane Landgrafs Schreibe vereint Aspekte, die so bisher noch nie
zusammengeführt wurden und begeistert somit vor allem Frauen
zwischen 20 und 60 Jahren. Die romantischen Fernweh-Thriller
kombinieren Spannung mit Familiengeschichte, Romantik, ganz viel
Fernweh/Reiseinspirationen aus Christiane Landgrafs eigener Erfahrung
und einer Prise Humor. Aufhänger ist in der Regel ein brisantes und
aktuelles gesellschaftlich relevantes Thema, wie die Technologie der
selbstfahrenden Autos in Social Rating und Social Hideaway oder die
Herausforderungen der aktuellen Frauenrolle im 2020 erscheinenden
ersten Band der Pilotentochter-Reihe.
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