Das Ziel aller Pilger die Kathedrale von Santiago de Compostella | |
Der Jakobsweg fasziniert viele Menschen. Meist versteht man unter dem “Jakobsweg” den so genannten Camino Francés, den Hauptweg durch Nordspanien. Die meisten Pilger gehen den “Französischen Weg” ab Saint-Jean-Pied-de-Port und beginnen ihn somit in Frankreich, ganz nahe der spanischen Grenze. Darum auch sein Name.
Aber für viele startet der Jakobsweg vor der eigenen Haustür und so gibt es eigentlich den Jakobsweg gar nicht, es gibt viele Jakobswege. Und so wird fast jeder gar nicht weit entfernt von seinem Wohnort irgendwo auf das Symbol des Jakobweges die Muschel treffen.
Hier in diesem Post soll es um den Jakobsweg und die Erfahrungen und Bücher zu diesem Thema von Bert Teklenborg gehen.
Und schon bald stellte er sich die Frage, ob man auch in unserer Zeit Santiago de Compostella auf Wanderwegen (die Pilgerwege des Mittelalters sind heute Autostraßen) erwandern kann.
Er besorgte sich aktuelles und historisches Kartenmaterial und studierte Pilgerberichte. Und dann machte er sich auf den Weg, auf dem er fast ein Jahr lang die raue Wirklichkeit des Pilgeralltags erfuhr.
[*Straßen- und Stationenverzeichnis der römischen Kaiserzeit mit Angaben über Wegstrecken u. a.]
Ende November bei Schnee und Nebel |
Hinter Aumont Aubrac, eine der ehemaligen Hauptstädte des Gévaudan, beginnt die Hochebene, die ihren Namen der Dômerie d’Aubrac auf 1350 Meter; eine wenig zerklüftete, seenreiche Hochfläche aus Vulkangestein. Zur Zeit der Jakobspilger war die „Haute Route“ nicht nur im Winter sehr gefürchtet.
Bis ins XI. Jahrhundert trieben Räuber und Banditen hier ihr Unwesen und nicht selten wurden die Pilger ausgeplündert, die auf der alten Römerstraße Richtung Santiago unterwegs waren. Adalard, ein Graf aus Flandern, baute zum Schutz der Pilger um 1120 eine Abtei zu gründen, die heute noch in Teilen besteht, u.a. die romanische Kirche und der mächtige Turm.
"Nur" noch 924 km bis zum Ziel |
Der Pilgerweg nach Santiago de Compostela – in Spanien wird er Camino Francés genannt – beginnt nicht erst im Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Wo sollten die Pilger auch herkommen, wenn nicht aus Nord- und Mitteleuropa; da führt kein Weg an Frankreich vorbei.
Die Idee war, so nahe wie möglich an die Situation, die Stimmung des Mittelalters heranzukommen; deshalb führen die gewählten Wanderwege durch schier endlose Wälder und die unberührte Natur der Vogesen, von Lorraine, Haute Marne, Burgund, Aubrac, Auvergne und Gascogne. Einsame Landstriche sorgen dafür, dass Sie stunden-, ja manchmal auch tagelang unterwegs sind, ohne auch nur einem Menschen zu begegnen.
In den letzten Jahren haben die französischen Jakobswegfreunde im Elsaß, in Franche-Comté, Burgund und Haute-Loire neue Wegstrecken eingerichtet, die mit dem blauen Strahlensignet markiert sind. Sie sind in der Neuauflage als Übersichtskarten enthalten und damit bietet sich Ihnen die Möglichkeit, zwischen dem „Jakobsweg der Freude“ und den „Chemins de St-Jacques“ zu wählen.
Der spanische Teil folgt dem Camino von Roncesvalles über Burgos und Leon nach Santiago de Compostela. Einführung in den geschichtlichen Hintergrund der Jakobus-Pilgerschaft, ausführliche Beschreibung der wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten sowie viele Gasthöfe, Pilgerherbergen und Ferme Auberges entlang der Route.
Gedenkstein auf dem Ibaneta-Pass - kurz vor Roncesvalles; passt zur
Karte und hat historischen Wert: die Waffen wurden gestohlen.
In der legendären Schlacht von Clavijo wird das Maurenheer mit Hilfe von "Santiago Matamoros" – dem „Maurentöter“ besiegt.
Auf dem Rücken eines weißen Pferdes greift dieser in den Kampf ein. Achtzehn Kilometer von Logroño stehen auf einem Felskegel die Ruinen der Burg von Clavijo.
Jakobsweg als Therapie; als ich mich vor fast 25 Jahren auf den Weg machen wollte, konnte mir niemand genau sagen, welche Route man am besten einschlägt. Mir bekannte Reiseberichte erzählten fast immer vom Suchen nach dem richtigen Weg; oft wurde entlang von Autobahnen und Nationalstraßen „gewandert“. Das war nicht in meinem Sinne und so versuchte ich, eine Wanderroute zu konstruieren, die von Deutschland aus über Strasbourg, Taizé/Cluny, Le Puy-en-Velay und St. Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles führt. Geplant war, in erster Linie die (fast immer) gut markierten GR-Wege (Grande Randonnée) zu nutzen; doch stellte sich im Verlauf der fast einjährigen Wanderung heraus, dass sie durch Hilfswege (Liaison) miteinander verbunden werden müssen.
Textausschnitt aus dem Buch
Ein halbes Jahr, nachdem mich die Frau (Siehe Gilbert Belo, Der Seele ungeheure Kluft; Salem Edition 2007) aus ihrer ärztlichen Betreuung entlassen hatte, entschloss ich mich zu einer Testwanderung, einer Dreitagesetappe in den Vogesen. Von Mulhouse fuhr ich mit dem Bus über Thann zur Haltestelle am Col de Bussang, wanderte von dort auf dem GR 531 nach Rouge Gazon und ab Tête des Perches auf dem GR 5 zum Ballon d'Alsace.
Die großartige Kuppel mit Kreuzrippen in Form eines achtzackigen Sterns erinnert an das Gewölbe einer Moschee; man vermutet, dass die Kirche von Mudejar-Baumeistern errichtet wurde.
Ein Radlertraum, den es tatsächlich gibt: vom Rhein quer durch Frankreich und Nordspanien an das westliche Ende Europas und - Santiago de Compostela ist nicht irgendein Ziel. Zu dem Reiz der langen Strecke (immerhin sind es von Deutschland aus fast 2300 Kilometer) mit ihren Abenteuern und der sportlichen Leistung kommt das persönliche Erleben des von Millionen Wallfahrerfüßen ausgetretenen und wiederentdeckten Wegs. Der Reiseführer nennt den Straßenverlauf in Frankreich - vom Elsaß durch Burgund, Auvergne und Gascogne - und Nordspanien - Navarra, Rioja, Kastilien, Léon und Galicien.
Anreisende aus Nord- und Westdeutschland finden einen Vorschlag für die Strecke von Saarbrücken/Sarreguemines über Epinal nach Darney; für Radwanderer aus Süddeutschland, der Ost-Schweiz und Österreich empfiehlt sich die Anschluss-Strecke von Freiburg im Breisgau nach Riquewihr.
Die Pilgerstatue am Alto San Roque, ein beeindruckendes Motiv; das zum Titelbild des Radwanderführers wurde.
Auf Jakobswegen
Titelbild: uralte Brücke über die Glâne
Der Wanderreiseführer und Routenplaner „Auf Jakobswegen - Von Süddeutschland durch die Schweiz“ zeigt in seinem Hauptteil eine durchgehende Route von Konstanz über Einsiedeln und Bern nach Genf. Hier beginnt der als Chemin de St. Jacques markierte Wanderweg GR 65, der Sie über La Côte-St.André und Bourg-Argental nach Le Puy en Velay führt. Die Wanderer mit Ziel Arles bleiben auf dem GR 9.
Der in der 2. Auflage vorliegende Wanderreiseführer „Auf Jakobswegen – Süddeutschland-Schweiz-Südfrankreich“ enthält viele interessante Neuigkeiten, so z.B. alle im Zuge von Verbesserungen der Wegführung entstandenen neuen Wegstrecken, die jetzt auch durchgehend als Jakobs- und/oder Wanderwege (z.B. GR 65/GR 9) markiert sind.
Eine weitere wichtige Ergänzung sind die Wanderrouten von mehreren Ausgangspunkten in Süddeutschland: der Jakobsweg von Ulm an den Bodensee, von Wieskirch über Kempten nach Bregenz (Teil des Münchner Wegs), von Rorschach zum Anschluss an den Schwabenweg, von Waldshut über Zürich nach Rapperswil (Teil der Schwarzwald-Veltlin-Route) sowie von Basel nach Bern (Basel-Sion-Route).
Am unvergleichlichen Pórtico de la Gloria empfängt der hl. Jakob, im Mittelpunkt himmlischer Heerscharen, die Pilger; hier stauen sich die Menschen und legen ergriffen die Finger der rechten Hand in die Vertiefungen am „Arbol de Jesé“, dem Lebensbaum Jesu Christi und der gesamten Menschheit.
Alles über die Bücher von Bert Teklenborg gibt es unter www.salemedition.de
Die kursiv gesetzten Textteile sind der Webseite Salem Edition entnommen, wo es auch weitere Informationen gibt.
Die Fotos und die jeweils danebenstehenden Begleittexte wurden vom Autor zur Verfügung gestellt und unterliegen dessen Copyright.
Und hier der Link zur Facebook-Seite ⏩
Wissenswertes über den Autor
Bert Teklenborg war zuerst Schiffbauer, studierte BWL und kam via Markenartikel-Management ins tourist. Verlagsmarketing. Reisen führten ihn rings ums Mittelmeer und bis in den Norden Europas. Ein Höhepunkt war das „Erlebnis Mesopotamien“ - über Aleppo und Damaskus zum Euphrat und Tigris. Seine „Leidenschaft Griechenland“ sah ihn ein paar Jahre auf der Peloponnes - dort begann ein neues Kapitel seiner Lebensgeschichte. Unter dem Pseudonym „Gilbert Belo“ verfasste er den ersten Teil einer Autobiografie, die mit dem Ausstieg aus Business und Gesellschaft endet (siehe „Der Seele ungeheure Kluft“ )
Inzwischen sind seine Bücher in mehreren Neuauflagen aktualisiert und durch neue Wege ergänzt worden.
„Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen“
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