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Sonntag, 15. November 2020

Jörg Böhm - Und nie sollst du vergessen sein


 

Inhalt: (dem Buchcover entnommen)

Emma Hansens erster Fall

Für einen Kurzurlaub kehrt Haupkommissarin Emma Hansen nach Nöggenschmiel zurück. Doch mit der Erholung ist es schnell vorbei, als zwei grausame Morde das Rosendorf im Schwarzwald erschüttern.

Während die Polizei im Dunkeln tappt, geht Emma der Frage nach, welchen Zusammenhang es zwischen den Morden und dem Verschwinden ihrer Freundin Charlotte vor 15 Jahren gibt. Zu spät erkennt sie, dass man die Vergangenheit besser ruhen lassen sollte... 


 

Meinung:

In diesem Buch, dem ersten Krimi von Jörg Böhm, lernen wir die Kommissarin Emma Hansen kennen. 

Aber zuerst führt uns der Prolog des Krimis 15 Jahre zurück in die Vergangenheit als das Dorf Nöggenschwiel im Schwarzwald das 28. Rosenfest feiert und Charlotte zur Rosenkönigin gekrönt wird. Das was sie schon als Kind immer wollte, ist in Erfüllung gegangen, aber warum verlässt sie dann kurz nach der Krönung fast fluchartig das Fest um auf eine Anhöhe über dem Dorf zu gehen, wo sie wartet. Aber auf wen, und auf wen trifft sie dort wirklich und warum kehrt sie danach nie mehr zurück?

Als dann Emma Hansen 15 Jahre später in das Dorf kommt, in dem sie früher immer mit ihrer Familie Urlaub gemacht hat und in dem sie viele Menschen noch von damals kennt, will sie sich nur erholen. Doch sie wird nicht nur von der Vergangenheit und damit dem Geheimnis um ihre verschwundene Urlaubsfreundin Charlotte eingeholt, dann geschehen auch noch zwei Morde. 

Emma, beginnt zu ermitteln und das, obwohl sie gar nicht zuständig ist.

Wird sie erfolgreich sein, und wie werden die eigentlich zuständigen Beamten auf ihr Einmischen reagieren? 

Ich finde, dass der Erstling des Autors gut gelungen und spannend ist. Ja spannend und zugleich mit überraschenden Wendungen und einem Ende, das nicht unbedingt zu erwarten ist. Und damit wirklich lesenswert.


Zum Autor:


Jörg Böhm ist nach langer Krankheit 

am 16. Oktober 2019 

im Alter von 40 Jahren verstorben

 

Dem Klappentext entnommen (und den aktuellen Gegebenheiten angepasst):

Der Journalist Jörg Böhm (*1979) war nach seinem Studium der Journalistik, Soziologie und Philosophie unter anderem Chef vom Dienst der Allgemeinen Zeitung in Windhoek/Namibia. Danach arbeitete Jörg Böhm als Kommunikationsexperte und Pressesprecher für verschiedene große deutsche Unternehmen. Seit 2014 widmete er sich nur noch seinen schriftstellerischen Tätigkeiten. neben seinem 1. Kreuzfahrtkrimi "Moffenkind", den er exklusiv in Kooperation mit der Reederei AIDA Cruises geschrieben hat, sind mittlerweile vier Krimis um seine dänisch-stämmige Kriminalhauptkommissarin Emma Hansen erschienen. Als bester Nachwuchsautor wurde er für seinen ersten Krimi "Und nie sollst du vergessen sein" mit dem Krimi-Award "Black Hat" ausgezeichnet.  

 

Einblicke in sein Leben und das eines Schriftstellers hat mir Jörg Böhm noch wenige Wochen vor seinem Tod in einem Online-Interview gewährt. Daran denke ich noch voller Dankbarkeit zurück. Das Interview könnt ihr auf mein Blog mit einem Klick nachlesen. 

 

Wenn du eines der Bücher des Autors kaufen möchtest, dann klicke einfach auf das Büchersymbol und schon bald kannst du losschmöckern und dich fesseln lassen.

 

Emma Hansen Krimis


Und nie sollst du vergessen sein

Emma Hansens 1. Fall von 2013

ISBN: 978-3-8271-9446-6
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
416 Seiten, Klappenbroschur

 Zu meiner Rezenzion hier entlang: 

 

Und die Schuld trägt deinen Namen

Emma Hansens 2. Fall von 2014

ISBN:978-3-8271-9447-3
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
416 Seiten, Klappenbroschur

 Zu meiner Rezension hier entlang:


Und ich bringe dir den Tod

Emma Hansens 3. Fall von 2015

ISBN: 978-3-8271-9448-0
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
384 Seiten, Klappenbroschur

 

 

Und süß wird meine Rache sein 

 Emma Hansens 4. Fall von 2017

ISBN: 978-3-8271-9468-8
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
368 Seiten, Klappenbroschur 


 

Und ewig sollst du schweigen

Emma Hansens 5. Fall von 2019

ISBN: 978-3-8271-9498-5
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
352 Seiten, Klappenbroschur

 


 

AIDA Krimis


Niemandsblut                                                                                                                                                                                                         Kreuzfahrtkrimi von 2016                                                                                                                                                                                                                        ISBN: 978-3-8271-9535-7                                                                                                                        Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
368 Seiten, Klappenbroschur                                                                                Zu meiner Rezension hier entlang  
 
                                                                                                                



Moffenkind von 2018

Kreuzfahrtkrimi                                                                                                       ISBN 978-3-8271-9449-7                                                                                      Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
432 Seiten, Paperback

 

 

 

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Dienstag, 17. November 2020

Jörg Böhm - Niemandsblut


 

Inhalt: (dem Cover entnommen)

Du hast ein schönes Leben. Wenn du ....

Aber was ist, wenn es nicht dein Leben ist ...

Und du dafür töten musst, um endlich du selbst zu sein ...


Ein idylischer Morgen in Palma de Mallorca endet für die Passagiere der >>Virgin of the Ocean<< jäh, als über dem Altar der Kathedrale eine Nonne hängt - ans Kreuz genagelt. Auf ihrem Habit steht das lateinische Wort Peccavi - "Ich habe gesündigt." Nur ein grausamer Ritualmord? Oder gibt es eine Verbindung zu einem spekatulären Kunstraub, von dem auch das Kloster der Gottesfrau betroffen war? Als in Ajaccio - einer weiteren Station der einwöchigen Kreuzfahrt - der Galerist des Schiffs ermordet wird, weiß Kapitän Hauke Jensen, dass ein kaltblütiger Mörder ein perfides Spiel treibt und nichtg eher ruhen wird, bis sich das Mittelmeer blutrot gefärbt hat.



Nach drei Emma Hansen Krimis (siehe unten), die er in den Jahren 2013, 2013, 2015 geschrieben hat, widmete sich Jörg Böhm einem anderen Thema und verfasste in Kooperation mit AIDA Cruises diesen spannenden Kreuzfahrtkrimi.

Dem Autor gelang es von Beginn an, mich an das Buch zu fesseln. Allerdings war es für mich am Anfang auch nicht einfach die vielen verschiedenen Handlungsstränge zu verstehen, was aber sicherlich durchaus beansichtigt ist. Dazu tragen auch die vielen verschiedenen Personen, die alle irgendwie verdächtig erscheinen bei.

Da sind die beiden miteinander verwandten Ehepaare Elke und Mario Marin sowie Heike und Uwe Freitag aus Gotha. Der Sohn von Heike und Uwe ist der Grund, weshalb die vier gerade dieses Schiff für auf Mallorca beginnende Kreuzfahrt gerade auf diesem Kreuzfahrtschiff sind, denn deren Sohn Robby, der als Barkeeper auf dem Schiff arbeitet. 

Nach dem Prolog, spielt Kapitel 1 am 08. Juli 2015 (Seiten 12 - 19) in Florenz und Kapitel 2 (Seiten 20 -27) am gleichen Tag in Prato einer kleinen Nachbarstadt von Florenz. Und dann beginnt am 15. August 2015 in Palma de Mallorca, in Kapitel 3, die Kreuzfahrt, die die über 4000 Passigiere unter dem Kommando von Kapitän         in 8 Tagen nach Ajaccio auf Korsika, Cicitaveccia (Rom), Livorno (Florenz) und Barcelona führen soll. Gerade als sich die Freundinnen vor dem Flughafen treffen, erhält Kerstin den Anruf eines Mannes, den sie erst einmal gesehen, der ihr aber schon wiederholt gedroht hat. Erpresst sie de Kerl, soll sie einen Auftrag erledigen - aber welchen? All das bleibt hier unbeantworetet. 

In Kapitel 4 lernen wir dann die Ehepaar Marin und Freitag kennen und dann beginnt in Kapitel 5 in Palma für die schon am Vormittag eintreffenden Teilnehmer, noch vor Beginn der Kreuzfahrt, der Ausflug zur Kathedrale von Palma de Mallorca.

Die Ereignisse, die im Prolog erzählt werden, aber erzählen die Erlebnisse eines kleines Mädchens am Heiligen Abend des Jahres 1979.

 

 Meinung:

Allein die Ereignisse im Prolog lassen den Leser schlucken. Man fragt sich aber auch, was sie mit dem eigentlichen Geschehnissen des Romans zu tun haben werden. Auch Kapitel 1 und 2 bringen keine Aufklärung. Im Gegenteil man hat nun noch mehr Fragen.

Und in Kapitel 5, mitten in der Kathedrale nimmt die Erzählung so richtig Fahrt auf, denn ans Kreuz über dem Hauptaltar "war eine Nonne genagelt worden und lächelte." 

Und dann gibt es einen zweiten Mord, dem der Galerist des Schiffes auf Sardinien zum Opfer fällt. Jörg Böhm gelingt es von Anfang an den Leser an die Seiten des Buches zu fesseln, denn es entwickelt sich eine packende und spannende Geschichte, die immer wieder Raum für neue Entwicklungen gibt. Diese drehen sich um einen Kunstraub in der DDR 1979 und um "Niemandskinder" in Italien. 

Außerdem gelingt es Autor die Atmospäre auf dem Schiff und die in den angelaufenen Orten sehr gut einzufangen und darzustellen. Immer hat man quasi das Gefühl, man wäre live und mittendrin dabei.

Zudem ist das Buch leicht lesbar und die sich aufbauende Spannung lässt einen nicht los und löst sich erst am Ende auf, wenn sich alle Fäden miteinander verknüpfen und Mörder und Motiv klar werden.

 

Zum Autor:


Jörg Böhm ist nach langer Krankheit 

am 16. Oktober 2019 

im Alter von 40 Jahren verstorben

 

Dem Klappentext entnommen (und den aktuellen Gegebenheiten angepasst):

Der Journalist Jörg Böhm (*1979) war nach seinem Studium der Journalistik, Soziologie und Philosophie unter anderem Chef vom Dienst der Allgemeinen Zeitung in Windhoek/Namibia. Danach arbeitete Jörg Böhm als Kommunikationsexperte und Pressesprecher für verschiedene große deutsche Unternehmen. Seit 2014 widmete er sich nur noch seinen schriftstellerischen Tätigkeiten. neben seinem 1. Kreuzfahrtkrimi "Moffenkind", den er exklusiv in Kooperation mit der Reederei AIDA Cruises geschrieben hat, sind mittlerweile vier Krimis um seine dänisch-stämmige Kriminalhauptkommissarin Emma Hansen erschienen. Als bester Nachwuchsautor wurde er für seinen ersten Krimi "Und nie sollst du vergessen sein" mit dem Krimi-Award "Black Hat" ausgezeichnet.  

 

Einblicke in sein Leben und das eines Schriftstellers hat mir Jörg Böhm noch wenige Wochen vor seinem Tod in einem Online-Interview gewährt. Daran denke ich noch voller Dankbarkeit zurück. Das Interview könnt ihr auf mein Blog mit einem Klick nachlesen. 



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Emma Hansen Krimis


Und nie sollst du vergessen sein

Emma Hansens 1. Fall von 2013

ISBN: 978-3-8271-9446-6
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
416 Seiten, Klappenbroschur

Zu meiner Rezension hier entlang:

 

Und die Schuld trägt deinen Namen

Emma Hansens 2. Fall von 2014

ISBN:978-3-8271-9447-3
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
416 Seiten, Klappenbroschur

Zu meiner Rezension hier entlang:


Und ich bringe dir den Tod

Emma Hansens 3. Fall von 2015

ISBN: 978-3-8271-9448-0
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
384 Seiten, Klappenbroschur


 

 

 

Und süß wird meine Rache sein 

 Emma Hansens 4. Fall von 2017

ISBN: 978-3-8271-9468-8
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
368 Seiten, Klappenbroschur 

 

Und ewig sollst du schweigen

Emma Hansens 5. Fall von 2019

ISBN: 978-3-8271-9498-5
Verlag: CW Niemeyer Buchverlage , Hameln
352 Seiten, Klappenbroschur



 

AIDA Krimis


Niemandsblut

Kreuzfahrtkrimi von 2016 

ISBN: 978-3-8271-9535-7

Verlag: CW Niemeyer Buchverlage, Hameln
432 Seiten, Klappenbroschur

 Zur Buchvorstellung hier entlang

                                                                                




Moffenkind 

Kreuzfahrtkrimi von 2018

ISBN: 978-3-8271-9449-7                                                                                      Verlag: CW Niemeyer Buchverlage, Hameln
432 Seiten, Paperback


 

 

 

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Donnerstag, 25. Februar 2021

Margit Rumpl - Morgen finde ich dich!

 

Morgen finde ich dich!

von Margit Rumpl


Schnipsel 1 

Er kommt näher, will sich auf die Bettkante setzen, fällt aber dabei hin, direkt vor mein Bett. Als er sich wieder aufrichtet, schiebt sich seine Hand unter mein Laken. Das ich fest umklammert habe. „Raus, Verschwinde, aber schnell!“ Mit aller Kraft schlage ich seine Hand weg. „Ja, ja, schlag fester zu, ja!“ Entsetzt bemerke ich, dass ihn das nur noch mehr anstachelt. „Du bist total verrückt, ich will dich nicht, hörst du, geh endlich oder ich schreie um Hilfe!“ Nun zögert er doch. „Na gut, nicht schreien, ich geh ja schon, beruhige dich!“ lenkt er plötzlich ein. „Bist du sicher? Willst du mich nicht wenigstens noch mal ein bisschen schlagen? Hm?“ „Nein, raus hab ich gesagt!“ Endlich macht er sich davon, taumelt die Treppe hinunter. Ich höre ihn am Türschloss hantieren, gleich darauf wieder polternd hochkommen. Ich versinke im Bett, zumindest will ich das. Warum nur hat mein Schlafzimmer keine Tür? Nur ein Vorhang trennt es vom Vorraum. Lautes Geräusch aus dem Wohnzimmer. Mein Besucher macht sich jetzt am Fenster zu schaffen. Was hat er vor? Er wird doch nicht ...? Tatsächlich, ich kann einen Blick in seine Richtung erhaschen, er schwingt langsam seine Beine über das Fenstersims und verschwindet. Ein Plumps und Stille. Als wäre er nie da gewesen.

 

Schnipsel 2

Der Verdächtige war auf Little Corn Island festgenommen worden. Und wir sollen ihn identifizieren. Mein Herz klopft, mich macht das nervös. Luis nimmt es gelassen. Das Zimmer auf der Wache ist klein. Uns gegenüber, nur etwa drei Meter entfernt, stehen fünf Männer. Jeder von ihnen groß, dunkelhäutig mit krausen, langen Haaren. Und vollkommen ausdruckslosen Gesichtern. Ich wage kaum, ihnen in die Augen zu blicken. Habe Angst vor meinen Gefühlen. Angst, ihn zu erkennen oder auch, ihn nicht zu erkennen. „Der ist es!“ Luis zeigt auf den mittleren der Männer, sicher, ohne zu überlegen. „Margarita?“ Mir wird schlecht. Ist er es wirklich? Was, wenn wir uns täuschen? Im Vorraum waren wir einer hübschen, sehr jungen Frau begegnet mit einem Baby, etwas älter als Andreas, im Arm. Die Ehefrau des Verdächtigen. Sie hat uns stumm und verzweifelt angesehen, als wir an ihr vorbeigingen. An sie denke ich nun. Ihr Mann wird ins Gefängnis kommen, sie und ihr Baby werden darunter mehr leiden als er. Das bilde ich mir zumindest ein. Vielleicht geht auch der Falsche ins Gefängnis? Vielleicht ist der Mann vor mir unschuldig? Auch wenn Luis sich sicher ist, ihn erkannt zu haben, ist er es wirklich? Die sehen doch alle ähnlich aus. „Señora?“ Der Polizeibeamte hebt eine Augenbraue und sieht mich erwartungsvoll an. „Margarita, sieh sie dir genau an.“ Luis hält meine Hand. Ich zeige auf den Mann. „Si, este!“ Der ist es! Der Verdächtige schaut mir in die Augen. Ich kann seinen Blick nicht deuten. Hass? Verachtung? Kommt mir eher vor wie Spott oder Gleichgültigkeit. Ich will schnell raus aus dem Zimmer. Darf das überhaupt sein, eine Gegenüberstellung in einem so kleinen Raum? Hier schon.

 

Schnipsel 3

„Wo sind Luis und Andreas? Bitte sag es mir!“ Wird sie mir helfen? In der Wohnung ist es still, außer meiner Schwiegermutter ist niemand zu sehen. Stockend erzähle ich ihr meine Version der Geschichte. Sie ist sprachlos, weint mit mir. „Ich wusste das doch nicht. Luis taucht nach so vielen Jahren einfach hier auf und denkt, ich kann mich um seinen Sohn kümmern. Er will sich eine Arbeit suchen. Ich bin überglücklich ihn und mein Enkelkind hier zu haben. Aber ich muss arbeiten, kann mich nicht um Andreas kümmern. Er hat gestern ein paar Sachen gepackt und ist gegangen. Ich weiß nicht wohin.“ „Oh Gott, er hat gesagt, er will nach Brasilien ...“ Ich bin zu spät gekommen - zu spät - schießt es mir durch den Kopf. „Ich ruf bei seinem Vater an. Vielleicht weiß der Bescheid.“ Eda spricht schnell und es fällt mir schwer, etwas von dem Telefonat zu verstehen. „Sie sind da, Margarita! Luis wird sich bei dir melden. Sein Vater wird dafür sorgen. Er hat es mir versprochen.“ Luis Vater lebt bereits seit über zehn Jahren von Eda getrennt, hat wieder geheiratet und mit seiner zweiten Frau einen Sohn von acht Jahren. Den Luis verachtet. Luis hat es nie wirklich verkraftet, dass sein Vater die Familie verlassen hat. Damals war er ein verstörter Junge von zwölf Jahren gewesen und hatte die ganze Schuld seiner Mutter zugeschrieben. Sie habe den Vater aus dem Hause verjagt, redete er sich ein. Bis heute hasst er seine Mutter dafür, erzählte er mir mal. Nie ist er auf die Idee gekommen, sein Vater könnte Fehler gemacht haben, obwohl er derjenige gewesen war, der seine Frau mit drei Kindern alleine gelassen hatte. Eda hat Tee zubereitet, nun sitzen wir in ihrem Wohnzimmer und warten. Dunkel ist es im Zimmer, das braune Ledersofa steht zwischen schwarzen Möbeln. Überall stehen kitschige Porzellanfiguren auf gehäkelten Deckchen und sehen mich teilnahmslos aus ihren leblosen Augen an. Die Vorhänge sind zugezogen, um die Sommerhitze draußen zu halten. An der Wand steht eine große dunkle Standuhr und tickt leise vor sich hin. „Noch Tee? Nimm dir ein paar Kekse!“ Eda kümmert sich um mich, wirkt fast so nervös wie ich. Ihr Sohn hat unser gemeinsames Kind entführt. Sie ist ebenso Mutter, kann sich in meine Situation hinein fühlen, aber sie ist auch die Großmutter von Andreas. Luis ist ihr Sohn. Wird sie seine Ansichten teilen, ihn unterstützen? Ich blicke zum wohl zehnten Mal zur Uhr. Eine Stunde ist beinahe vergangen. Warum ruft er nicht zurück? Schweißtropfen bilden sich zwischen meinen Schulterblättern. Meine Hände sind trotz der Hitze eiskalt und zittern. Endlich klingelt das Telefon. Obwohl ich es kaum noch ausgehalten habe so lange zu warten, fällt mir nun beinahe die Teetasse, aus der ich eben einen Schluck machen wollte, aus der Hand. „Es ist Luis.“ Eda gibt mir das Telefon. „Was machst du hier? Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht kommen.“ Er lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen. Ich kämpfe wieder mit den Tränen. „Hör gut zu Margarita. Mein Vater bereitet ein Schreiben vor. Ich bringe es morgen vorbei. Das wirst du unterzeichnen. Erst dann wirst du Andreas wieder sehen.“ „Ich unterschreibe dir alles, nur bitte kommt jetzt. Bitte. Ich halte es nicht mehr aus.“ „Du wirst dich einverstanden erklären, dass mein Sohn hier bleibt und Uruguay nur mit meinem ausdrücklichen Einverständnis verlassen darf! Hast du das kapiert?“ Ich schlucke. Damit habe ich nicht gerechnet. In meinem Kopf jagen die Gedanken. „Ich werde nirgendwo hingehen mit ihm. Bitte. Ich will bei meiner Familie sein. Das sind Andreas und du.“ Ich will überhaupt nie wieder mit Luis zusammen sein nach allem was geschehen ist. Aber ich würde ihm in diesem Moment alles versprechen nur um Andreas wieder im Arm halten zu dürfen. Luis lässt sich erweichen. Eine halbe Stunde später darf ich endlich mein Kind umarmen. Im Arm seines Vaters blickt er mich anfangs unsicher an und klammert sich an Luis, als ich ihn anspreche und nehmen will. Schon eine Woche genügt um ein eineinhalbjähriges Kind seiner Mutter zu entfremden. Aber nach ein paar Minuten ändert sich sein Gesichtsausdruck

 

Über die Autorin


Margit Rumpl, Jahrgang 1966, lebt in Scheibbs, Niederösterreich. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Mostviertel, weiß sie schon in ihrer Kindheit, was sie in ihrem Leben möchte: mit Pferden arbeiten und fremde Länder bereisen. Nach einigen Jahren in Spanien und Südamerika ( davon erzählt „Morgen finde ich dich!“ ) erfüllte sie sich ihren Kindheitstraum und führte 17 Jahre lang mit ihrem zweiten Ehemann einen eigenen Reiterhof. Sie hat einen erwachsenen Sohn. Die Sehnsucht nach dem Unterwegs sein, Abenteuern und Selbstfindung veranlasste die Autorin, sich 2005 auf einen Weitwanderritt zu begeben. Ihr Erstlingswerk: „Auf nach Santiago – Eine Frau allein mit ihrem Pferd“, erschien 2009 im Novum Verlag und erzählt von der 3000km langen Pilgerreise mit ihrem Pferd von Österreich nach Santiago de Compostela. Heute arbeitet Margit Rumpl in einem psychiatrischen Pflegezentrum als therapeutische Assistenz und nebenberuflich als Reittrainerin. In ihrem Kopf warten schon die nächsten Geschichten, die erzählt werden wollen…

 

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